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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, denn wer es faustdick hinter den Ohren hat, mit dem ist nicht gut Kirschen essen. In unserem tagtäglichen Sprachgebrauch finden sich viele Sprichwörter. Doch woher kommen sie und was hat es damit auf sich?

Schon im frühen Mittelalter entstanden viele Redensarten und gingen in die alltägliche Sprache über. Die meisten der heute bekannten und gebräuchlichen Sprichwörter stammen aus dieser Zeit und haben ihre Wurzeln in den verschiedenen Berufen und Ständen.

Blau machen
Um Kleidung eine bestimmte Farbe zu geben wurden früher Naturstoffe verwendet. Für ein blaues Kleidungsstück gebrauchten die Färber die Blätter der Indigopflanze, woraus der Farbstoff gelöst und die Kleidung in der Brühe eingekocht wurde. Der anfänglich gelb-grüne Stoff musste nach dem Färben mit Licht und Sauerstoff oxidieren und bekam erst dadurch einen bläulichen Ton. Während diesem Vorgang konnten die Färber nicht weiter arbeiten und "machten blau".

Blaues Blut
Noch weitere Redensarten thematisieren die Farbe Blau, so haben beispielsweise Adelige "blaues Blut". Dieses Sprichwort entstammt dem Mittelalter, wo es als vornehm galt, besonders blass zu sein. Die vornehmen Herrschaften bedeckten also ihre Haut mit Kleidung und Schirmen, um nicht braun zu werden. Die nun durchscheinenden Adern ließen das Hautbild bläulich erscheinen und führten zu dieser Redensart.

Faustdick hinter den Ohren haben
Zu früherer Zeit waren die Menschen überzeugt, an dem Körper eines Menschen sein Wesen erkennen zu können. Der Aberglaube, dass eine Wulst hinter den Ohren für einen umtriebigen Menschen steht, brachte diese geflügelten Worte auf. Dem Betroffenen saß also der "Schalk im Nacken".

Kalte Füße bekommen
Das Sprichwort "kalte Füße bekommen" ist zurückzuführen auf die Karten- und Glücksspieler. Solche Begegnungen fanden früher in kalten dunklen Kellern statt. Bekam es jemand mit der Angst zu tun und wollte kurzfristig aus dem Spiel aussteigen, nutzte er die Ausrede dass seine Füße kalt geworden wären. Der Spieler durfte nach oben gehen und sich in der Stube aufwärmen.

Einen Zahn zulegen
Vor der Zeit des Stromes und Elekroherdes wurde das Essen über dem Feuer in einem Kessel gekocht. An einer Kette mit verschiedenen Abstufungen hing der Topf und konnte nach Belieben an den Zähnen höher oder niedriger gehangen werden. Wenn es schneller gehen musste, wurde ein "Zahn zugelegt" und der Kessel näher an das Feuer gehängt.

Ins Fettnäpfchen treten
Im Mittelalter wurde bei dem Verlassen des Hauses Kleidung, die aus Leder besteht, mit Fett eingerieben, um sie vor Dreck und Feuchtigkeit zu bewahren. Der Topf mit dem Fett stand vor jedem Haus deutlich sichtbar und wer doch hineintrat, galt als besonders ungeschickt.

Etwas auf dem Kerbholz haben
Das Material Holz spielt heute noch in vielen Redensarten eine bedeutende Rolle. Am Anfang eines Arbeitstages bekam früher jeder Arbeiter von seinem Lehnsherr ein Stück Holz, wozu der Herr ein identisches inne behielt. Pro abgeliefertem Stück machte der Arbeiter und auch der Arbeitgeber in sein Holz eine Kerbe. Bei der Abrechnung am Ende des Tages konnte so niemand schummeln. Diese Methode wurde auch genutzt um Schulden zu markieren, deswegen ist die heutige Redensart negativ behaftet.

Auf dem Holzweg sein
Ist jemand auf dem Holzweg, so befindet er sich in einer gedanklichen Sackgasse. Das Sprichwort rührt daher, dass im Mittelalter die gefällten Bäume auf sogenannten Holzwegen mit Pferden abtransportiert wurden. Diese Wege führten an kein bestimmtes Ziel, sondern endeten abrupt an einer Stelle im Wald.

Ein Brett vor dem Kopf haben
Dieses Sprichwort entstammt der Landarbeit. Früher wurde sturen Ochsen, welche den Pflug nicht geradeaus über den Acker ziehen wollten, ein Holzbrett vor den Kopf geschnallt. Dieses beruhigte sie und die Arbeit ging wie vom Bauern gewollt von Statten. Wer sich heute begriffsstutzig wie ein Ochse anstellt, hat sprichwörtlich "ein Brett vor dem Kopf".

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Bild: Lupo  / pixelio.de

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