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Der SV Sallern bildet wie viele andere Sportvereine einen Grundpfeiler der Integration von jugendlichen Flüchtlingen. Hier können die Flüchtlinge ihre Sorgen in den sportlichen Wettkampf kanalisieren, sich natürlich und „sorgenfrei“ sozialisieren und Kontakte zu anderen Jugendlichen knüpfen und pflegen. Umso härter trifft es den Jugendleiter des SV Sallern, Detlef Staude, dass seine Schützlinge trotz erfolgreicher Integration und ausreichenden Sprachkenntnissen nun akut von der Abschiebung bedroht sind.

Angst vor der Abschiebung - Betroffen sind derzeit mehrere afghanische Spieler der A- und B-Jugend

Die Sicherheitslage im bürgerkriegsgebeutelten Afghanistan ist mehr als strittig. Noch 2016 meldeten die Medien rund 3.000 Tote und über 8.000 Verletzte innerhalb der Zivilbevölkerung. Erst am 03.05.2017 wurden mindestens elf Zivilisten während eines terroristischen Anschlags in Kabul getötet. Trotzdem kam es in einem anderen Verein bereits zur Abschiebung. Seitdem haben die Jugendlichen des SV Sallern Angst, selbst abgeschoben zu werden. Einige davon haben bereits einen Brief vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erhalten: Sie sollen das Land verlassen – sollen mit ihren Familien abgeschoben werden. Laut Pro Asyl sollen die bereits getätigten Abschiebungen das Zeichen setzen, „dass afghanische Flüchtlinge in Deutschland nicht bleiben können.“

Ausbildung statt Abschiebung

Seit Jahren suchen die Betriebe händeringend nach Auszubildenden und Lehrlingen. Die jungen Flüchtlinge stellen hierbei, laut IHK, einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Fachkräften dar.

Mohsen P. ist 16 Jahre alt, seit drei Jahren in Deutschland und hat den Wunsch Hotelfachmann zu werden. Dank seiner guten Deutschkenntnisse hat er bereits ein Praktikum absolviert. Auf seine zahlreichen Bewerbungen wartet er in vielen Fällen noch auf eine Antwort. Aber selbst wenn ihm eine Ausbildungsstelle angeboten werden sollte, muss die bayerische Landesregierung grünes Licht für die Ausbildung geben. Da Mohsen noch keine 18 Jahre alt ist, stehen seine Chancen auf eine Bewilligung für eine Ausbildungsstelle recht gut. Denn für ihn gelten andere Richtlinien als für die volljährigen, unbegleiteten afghanischen Flüchtlinge in der A-Jugend, welche kaum eine Chance auf eine Ausbildung haben. Grund hierfür sind die verschärften Auflagen und Arbeitsverbote für Flüchtlinge aus einem sicheren Herkunftsland. Unter den afghanischen A-Jugendspielern ist die Angst vor der Abschiebung deswegen besonders groß.


Aufruf zur Demonstration

Detlef Staude sind seine Schützlinge ans Herz gewachsen. Er und sein Verein bemühen sich die jugendlichen Flüchtlinge zu integrieren und zu unterstützen. Umso härter trifft es ihn, dass die erfolgreiche Arbeit, auf Grund der Abschiebepolitik, stets in Gefahr ist. Da über die Abschiebepolitik der Landesregierung weiterhin öffentlich gestritten werden muss, unterstützt der SV Sallern den Aufruf zur „Demonstration: Ausbildung statt Abschiebung“, eine Demonstration Regensburger PädagoInnen und Ehrenamtlicher gegen Ausbildungsverbote für Flüchtlinge und für das Bleiberecht afghanischer Jugendlicher, die am Samstag, dem 20. Mai, um 13:00 Uhr beim „Schwammerl“ in Regensburg beginnen wird und sich von dort aus über Maxstraße, Altes Rathaus und Haidplatz bis zur steinernen Brücke vorarbeiten wird, um schließlich am Grieser Spitz zu enden. Im Laufe der Demonstration werden außerdem Unterstützer und Betroffene Vorträge zum Thema halten.

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