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611 kg Kilo Müll pro Kopf werden in Deutschland jährlich produziert, das sind in etwa 1,7 Kilo pro Tag und pro Kopf. Hochgerechnet auf die ca. 150 000 Bewohner Regensburg sind das rund 255 000 kg pro Tag. Das ist eine Menge an Müll, von dem ein Großteil nicht recycelt werden kann. Deutschland bezeichnet sich gerne als der „Weltmeister des Mülltrennens“. Das unser Mülltrennungssystem ein Vorreiter im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist, entspricht wohl der Wahrheit. Doch da wir eines der reichsten Länder der Welt sind, uns so einen gewissen Lebensstandard aufgebaut haben und diesen auch weiterführen wollen, sind wir auch große Müllproduzenten. Um für die junge Generation und die zukünftigen Generationen eine saubere Erde zu erhalten, ist es dringend notwendig, etwas an unserer Müllproduktion zu ändern. Deswegen appelliert der Bürgermeister Jürgen Huber der Stadt Regensburg an alle Bürger, sich dies ins Bewusstsein zu rufen. Um das Problem der Mülltrennung zu verbessern, wird in Regensburg im Laufe dieses Jahres zudem die Biotonne eingeführt.

Die Stadt Regensburg ist Weltkulturerbe mit einer wunderschönen, sauberen Altstadt, die täglich von zahlreichen Touristen besucht wird und hat auch sonst eine Menge zu bieten, worauf man als Bewohner stolz sein kann. Dennoch gibt es auf vielen Gebieten noch Verbesserungsbedarf und es muss sich im Bewusstsein der Regensburger noch viel ändern. Da wir ein gut funktionierendes Entsorgungssystem haben, ist unsere Stadt sehr sauber, weshalb einem oftmals nicht bewusst ist, wie viel Müll wir produzieren. Jürgen Huber merkt an, dass „wir eines der reichsten Länder der Erde und somit auch einer der größten Produzenten von Müll sind.“ Wohlstand und Konsum gehen oft einher miteinander. Doch Wohlstand muss nicht automatisch bedeuten, ein großer Müllproduzent zu sein. Wohlstand bedeutet ja schließlich auch in einer schönen intakten (Um-)Welt zu leben, sich gesund zu fühlen und vor allem keine Angst vor der Zukunft zu haben. Verinnerlicht werden sollte der bewusste Konsum. Bewusst einkaufen, bewusst auf Verpackungen verzichten und bewusst weniger Müll produzieren. Jürgen Huber erklärt: „ Jede Verpackung, selbst eine Papiertüte vom Bäcker, ist ein Rohstoff. Diese musste im Vorfeld hergestellt werden und wird im Endeffekt nur eine ganz kurze Zeit wirklich genutzt und trotzdem werden viel Energie und Rohstoffe benötigt. All das muss beachtet werden im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung. Wir müssen zusammen etwas ändern.“ Weniger Müllverbrauch bedeutet automatisch weniger Müllproduktion. Auch im Angesicht aktueller und zukünftiger Krisen und zunehmenden Naturkatastrophen muss unsere jetzige Generation den Grundstein legen, um unseren Kindern und Kindeskindern eine möglichst schöne Welt bieten zu können. Der Bürgermeister Jürgen Huber appelliert darauf „Schlau zu sein und die Zukunft zu gestalten.“

Es folgen einige Tipps, wie dies am besten umgesetzt werden und Müll vermeidet werden kann:

1.       Benutzen Sie anstatt Plastiktüten, wiederverwendbare Taschen oder Körbe.

2.       Bevorzugen Sie Waren die nicht oder nicht aufwendig verpackt sind.

3.       Kaufen Sie keine Wegwerfartikel (z. B. Einweggeschirr, Plastikbesteck).

4.       Einwegbehälter (z. B. Einwegflaschen, Getränkedosen) bewusst nicht kaufen.

5.       Meiden Sie Kunststoffverpackungen (z. B. für Getränke, Wasch- und Reinigungsmittel.
Lieber auf preisgünstige Nachfüllpackungen zurückgreifen).


6.       Machen Sie aus Kaffee to go, „Kaffee to go again“ und legen Sie sich einen Becher zu, den Sie immer mitnehmen können und sparen Sie so eine Menge Müll ein.

7.       Umweltfreundliche Produkte wählen (z. B. mit Umweltengel, Recyclingprodukte).

8.       Achten Sie bereits beim Kauf auf Reparaturfreundlichkeit und Langlebigkeit der Waren.

9.       Elektroartikel reparieren anstatt wegschmeißen.

Auch wenn das Bewusstsein, weniger Müll zu produzieren, irgendwann in den Köpfen der Bevölkerung angekommen sein wird, ist das Müllproblem trotzdem nicht komplett gelöst. Müll wird immer vorhanden sein. Ein ebenso wichtiger Beitrag für den Umweltschutz ist die Mülltrennung. Auch für diesen Fall hat die Stadt Regensburg nun ein Projekt entwickelt, das viele bereits von anderen Städten kennen und vielleicht schon vermisst haben. Nun kommt es endlich auch nach Regensburg: Die Biotonne.

Fakten: 5500 t biogene Abfälle im Restmüll enthalten, die getrennt werden und anderweitig recycelt werden können.

 
Als Vorbild dieses Projekts dient die Stadt Landshut, die dieses System bereits seit 23 Jahren erfolgreich durchführt. Die Biomülltonne soll in Form eines Bringsystems im Herbst nach Regensburg kommen. Anders als bei einem Holsystem werden die Tonnen in der Stadt platziert und nicht wie Rest- und Papiermülltonnen im eigenen Hausgang. In einem Raster mit einer Entfernung von 100m werden diese Tonnen in der Stadt aufgestellt, sodass der Weg nicht zu weit ist und auch ältere Leute oder das Kind den Müll rausbringen können. Die Tonnen werden mit kleinen abbaubaren Beuteln ausgestattet, die sich die Anwohner selbst mitnehmen können. Größere Wohnhäuser mit 20 Parteien oder mehr, bekommen ihre eigene Tonne direkt vors Haus. In Siedlungen wird eine Tonne alle 150 m aufgestellt. Gereinigt werden die Tonnen zweimal im Jahr von der Stadt. Dies ist ein weiterer Vorteil des Bringsystems. Bei einem Holsystem hätten die Bürger sich die Tonnen selbst kaufen und reinigen müssen. Die Tonnen werden einmal pro Woche geleert, damit die Geruchsbelästigung vor allem im Sommer relativ gering bleibt. Ein Vorteil der Trennung von Bio- und Restmüll ist, dass der Biomüll im Gegensatz zum Restmüll weiterverwertet werden kann. Der Restmüll wird in die Biogasanlage gebracht, in welcher Strom, Wärme und Kompost produziert werden können, was ökologisch gesehen einen großen Vorteil darstellt und und einen großen Beitrag zur Energiewende ausmacht. Dort entsteht Biogas, welches lagerbare Energie ist. Strom im Gegensatz dazu ist nur begrenzt lagerbar in Batterien.

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