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Die Corona-Pandemie macht sich am Arbeitsmarkt deutlich bemerkbar. Auch in Regensburg zeigt sich der bundesweite Trend einer stark steigenden Arbeitslosenzahl. Von der üblichen Frühjahrsbelebung ist auch in der Region nichts zu spüren.

Die übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer. Nach der witterungsbedingten Winterpause erfolgen normalerweise im April die meisten Einstellungen. Doch gerade in den saisonabhängigen Branchen, insbesondere der Gastronomie und im Hotelgewerbe, komme es aufgrund der Schließungen zu keinen Beschäftigungsverhältnissen, so Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg.

Arbeitslosenquote in Regensburg liegt bei 4,1 Prozent

Die Arbeitslosenquote für Regensburg beträgt aktuell 4,1 Prozent und liegt damit um 0,5 Prozentpunkte über dem Wert vom März und 0,7 über dem Wert des Vorjahresmonats. In Regensburg waren im April 3.686 Menschen arbeitslos. Das sind 511 Personen (16,1 Prozent) mehr als im März und 686 (22,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet haben sich 1.190 Menschen. Das sind im Vergleich zum April 170 Zugänge. Beenden konnten ihre Arbeitslosigkeit im April 664 Männer und Frauen. Das sind 454 Abmeldungen (40,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 467 (41,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Geringe Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Arbeitgeber meldeten im April 297 offene Arbeitsstellen. Das sind 222 Ausschreibungen (42,8 Prozent) weniger als vor einem Monat und 256 (46,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 1.896 Stellen gemeldet. Das sind 461 Angebote weniger als in den ersten vier Monaten letzten Jahres.

Mehr Beschäftigte durch Lockerungen?

Durch die angekündigten Lockerungen bei der Öffnung von Geschäften hofft auch die Agentur für Arbeit in der Region, dass in den nächsten Wochen die Beschäftigung wieder zunimmt. Der Arbeitsmarkt profitiere noch von seiner bisher erworbenen Robustheit und der umfassenden Stützungsmaßnahmen, so Beck. Durch Kurzarbeit lasse sich zudem Arbeitslosigkeit vermeiden. „Für die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes spielen die Dauer der Eindämmungsmaßnahmen gegen Corona und der Erfolg der Stützungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle“, so Beck weiter.

Stärkste Rezession der Nachkriegszeit

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA), geht davon aus, dass die Corona-Pandemie in Deutschland zur schwersten Rezession der Nachkriegszeit führen dürfte. Dadurch gerate auch der Arbeitsmarkt stark unter Druck. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind erstmals in einem April gestiegen. Die Anzeigen für Kurzarbeit steigen auf ein noch nie dagewesenes Niveau. Und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern ist regelrecht eingebrochen“, sagte Scheele am Donnerstag in Nürnberg.

Deutschlandweit starker Anstieg der Arbeitslosenzahl

Die Arbeitslosenzahl ist von März auf April infolge der Corona-Krise deutlich um 308.000 auf 2.644.000 gestiegen. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den April ebenfalls ein starker Zuwachs von 373.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 415.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent und verzeichnet auch im Vergleich zum April des vorigen Jahres ein Plus von 0,9 Prozentpunkten.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, hat sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 244.000 erhöht. Damit wächst die Unterbeschäftigung weniger stark als die Arbeitslosigkeit. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass wegen der Kontaktbeschränkungen Angebote der Arbeitsmarktpolitik nicht zum Einsatz kamen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im April 2020 bei 3.466.000 Personen. Das waren 271.000 mehr als vor einem Jahr.

Anträge auf Kurzarbeit so hoch wie nie

Im März und bis zum 26. April 2020 wurden bei den Agenturen für Arbeit 751.000 Anzeigen auf Kurzarbeit erfasst für insgesamt bis zu 10,1 Millionen Personen. Das heiße aber nicht, dass diese Menschen schlussendlich auch alle kurzarbeiten werden, so die BA. Nichtsdestotrotz ist das eine im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten nie da gewesene Zahl und übersteigt noch um ein Vielfaches die Zahl der Anzeigen während der Großen Rezession 2008/2009. Im gesamten „Krisenjahr“ 2009 gingen bei den Agenturen für Arbeit Anzeigen für 3,3 Millionen Menschen ein.

Nachfrage nach Arbeitskräften deutschlandweit eingebrochen

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist infolge der Corona-Krise regelrecht eingebrochen. Im April waren 626.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 169.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 66.000 verringert.

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