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Mit Jahresbeginn fällt oftmals der Startschuss für die Urlaubsplanung unter den Reisefreudigen. Je nach Budget kann der deutsche Urlauber auch in diesem Jahr sein Reiseziel aus unendlichen Möglichkeiten wählen. Die nötige Inspiration dafür liefert das Netz, und dennoch fällt die Entscheidung nicht leicht. Laut Angaben des Deutschen Reiseverbandes werden auch 2018 Ziele rund ums Mittelmeer den Reisemarkt beherrschen.

Sogar ein Drittel der Deutschen machte im vergangenen Jahr Urlaub im eigenen Land, während auf der anderen Seite Fernreisen immer bequemer werden und sich besonders unter jungen Reisenden großer Beliebtheit erfreuen.

Insbesondere der Ferntourismus ist jedoch ein zweischneidiges Schwert und steht mit seinen negativen ökologischen Konsequenzen in der Kritik. Mittlerweile gibt es zwar zahlreiche Reiseanbieter, die Reisen mit nachhaltigen Einrichtungen organisieren, dennoch macht eine Fernreise jegliche ökologische Bemühungen des Alltags zunichte. Egal wie klimaneutral und nachhaltig das gebuchte Hotel agiert, der ökologische Fußabdruck wird überwiegend von der Anreise bestimmt. Eine klimafreundliche Reise richtet sich daher nach den Verkehrsmitteln aus. Da durch einen einzigen Interkontinentalflug mehr Emissionen als durch jahrelanges Autofahren entstehen, stellen Flugreisen eine enorme Umweltbelastung dar und sollten wenn möglich durch eine Anreise mit Auto oder Bahn ersetzt werden, auch wenn das oftmals mit längeren Reisezeiten und sogar höheren Kosten verbunden ist. Am klimaschonendsten reist man derzeit mit dem Fern Bus, und tauscht somit Exotik gegen Heimatgefühl.

Ohnehin scheint der Trend zum Heimaturlaub wieder zu steigen. Um auch Zweifler umzustimmen, will der Verband Deutscher Naturparke beweisen, dass ein Urlaub in der Heimat genauso aufregend sein kann, wie das Abenteuer in der Ferne. Für das Projekt „Katzensprung“ schloss er sich mit weiteren Kooperationspartnern zusammen, um klimaschonende Erlebnisse in der Heimat zu bewerben und darauf aufmerksam zu machen, wie schön Urlaub in Deutschland sein kann. Die insgesamt 50 Reiseziele sollen bei einem Wettbewerb ausgesucht und im Sommer 2018 bekannt gegeben werden.
Wer unter seinem Fernweh leidet und sich eine Flugzeuganreise nicht vermeiden lässt, sollte trotzdem an das Klima denken und die entstandene CO2 Belastung kompensieren. Das geht zum einen, indem man sich vor Ort entsprechend verhält und beispielsweise auf die Wahl seines Transportmittels achtet. Den Mietwagen lässt man am besten stehen und steigt dafür auf öffentliche Verkehrsmittel, oder noch besser das Fahrrad um. Weiterhin lässt sich am Urlaubsort nachhaltiger Tourismus betreiben, indem man lokal kauft, Müll vermeidet und entsprechend entsorgt. Indem man sein eigenes Handtuch mitbringt, erspart man den Unterkünftigen einen hohen Wasserverbrauch durch häufige und oftmals unnötige Waschgänge. Auch biologisch abbaubare Kosmetik oder Wasserentkeimer für die eigene Trinkflasche sind eine Möglichkeit, die Umweltbelastung zu senken.

Zahlreiche Reiseanbieter zeigen den Urlaubern mittlerweile die CO2 Belastung an, die durch ihre Buchung entsteht. Über Kompensationsagenturen hat der Verbraucher die Möglichkeit einen Betrag zu spenden, der unter Berücksichtigung von Flugdistanz, Verbrauch und Sitzklasse der Umweltbelastung errechnet wird und die Emissionen ausgleichen soll. Bekannte Agenturen wie „MyClimate“ oder „Atmosfair“ überweisen das Kompensationsgeld dann an gemeinnützige Organisationen an touristischen Destinationen, die es vor Ort in soziale oder ökologische Projekte investieren.
Bereits bei der Buchung kann man auf bestimmte Umweltsiegel achten um den nachhaltigen Tourismus zu unterstützen. „Viabono“ oder der „Grüne Globus“ beispielsweise sind Siegel, die eine landestypische Unterkunft garantiert, die dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit entspricht und die Gäste trotzdem mit Komfort verwöhnt. Die Unterkünfte sind in der Regel familien- oder inhabergeführte Betriebe, die kein All-inclusive oder Wäscheservice anbieten.

Generell kann man sich grob an folgende Regeln halten, um mit dem Urlaub die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten: So selten wie möglich Fliegen, auch nahe Reiseziele in Betracht ziehen und berücksichtigen, die Entfernung in ein Verhältnis zur Reisedauer setzen, das Gewicht des Gepäcks möglichst gering halten, bei lokalen Anbietern konsumieren, und die Natur vor Ort respektieren. All-inclusive Angebote sollten vermieden werden, um die einheimische Bevölkerung nicht von den Einnahmen des Tourismus abzuschneiden.

Hinter der Idee des nachhaltigen Tourismus steckt nicht, die Reiselust einzuschränken oder zum Verzicht zu verpflichten. Urlauber entscheiden am Ende selbst, wie nachhaltig sie reisen möchten. Zahlen der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen zeigen aber, dass Reisende verstärkt nachhaltig Urlaub machen und ökologisch verträglich verreisen möchten. Das bestätigt auch die steigende Zahl der nachhaltigen Reiseportale, wie zum Beispiel das „Forum anders reisen“, das den Urlaub der Kunden umweltfreundlich und sozialverträglich gestaltet. Viele nachhaltige Verhaltensweisen auf Reisen erhöhen die kulturelle Interaktion mit dem Urlaubsort und damit steigern sogar den Spannungsfaktor und das Erlebnispotenzial. Denn reiner Hotelurlaub mit All-inclusive geht auch im Nachbarsort.

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