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1968 trieb die Polizei in Berlin protestierende Studenten auseinander, während in Vietnam Napalm-Bomben fielen. Die dramatischen Bilder wurden in der Bonner Republik erstmals in Farbe ausgestrahlt, als Kanzler Willy Brandt mit einem symbolischen Knopfdruck die neue TV-Ära startete…

Während die meisten Deutschen zunächst allerdings noch in Schwarzweiß-Röhren schauten, überraschten die Teilnehmer/-innen beim ersten Wettbewerb „Regensburger Jugend malt und zeichnet“ das regionale Publikum mit einer Fülle an Kreativität und Farben. Die europaweit einmalige Aktion, von den damaligen Geschäftsführern im Donau-Einkaufszentrum Regensburg, Dr. Johann und Max Vielberth, ein Jahr nach der Eröffnung des Shopping Centers gemeinsam mit Rupert D. Preißl (Vorsitzender Berufsverband Bildender Künstler/BBK), dem Kulturamt der Stadt, kunstsinnigen Kaufleuten und engagierten Pädagogen ins Leben gerufen, entfaltete eine nachhaltige Wirkung.

„Damals waren keineswegs alle Schulen sofort begeistert“, erinnerte sich Mentor Max Vielberth bei einem Interview für den kommenden „Regensburger Almanach“. „Es hat natürlich einen gewissen Druck auf die Kunsterzieher erzeugt, die Ergebnisse aus ihrem Unterricht gegenüberzustellen.“ Doch die positiven Stimmen und Effekte überwogen bei weitem. Im Rückblick ist Vielberth stolz auf die Qualität und Vielfalt, die der Wettbewerb seit Jahrzehnten offenbart. Es sei schön, dass er – oft  spontan – immer wieder von ehemaligen Teilnehmern und Gewinnern  angesprochen werde.

Unzählige Schüler wurden aktiv in das kulturelle Leben eingebunden, Generationen von Eltern für den Wert der Kunsterziehung sensibilisiert, Millionen von  Ausstellungsbesuchern angesprochen. „Es gab und gibt immer wieder Versuche, ähnliche Veranstaltungen ins Leben zu rufen, aber die Konstanz und breite Resonanz des Wettbewerbs wurden nie erreicht“, resümierte der frühere Center-Manager Gerd Temporale, der die Aktion Jahrzehnte lang begleitet hat, während Claudia Graf als engagiertes Jurymitglied in der Doku „Kunst im DonauEinkaufsZentrum 1967 - 2017 “ schrieb: „Unumstritten ist der positive Einfluss des künstlerischen Gestaltens auf die seelische und geistige Entwicklung. Die Teilnahme am Wettbewerb motiviert zu einer eigenständigen künstlerischen Tätigkeit ab dem Grundschulalter, in dem die Chancen für die kreative Entfaltung besonders groß sind. Er bietet jedem Jugendlichen die Möglichkeit, seine Arbeit öffentlich dort zu präsentieren, wo schon Werke weltberühmter Künstler wie Picasso, Munch, Barlach oder Flora gezeigt wurden - ein Erfolgserlebnis, welches Ansporn ist und zur Steigerung des Selbstbewusstseins wie des Interesses an der Kunst beiträgt…“

 „Das Niveau der künstlerischen Arbeiten ist immer wieder frappierend und beweist, dass es nicht an Talenten an unseren Schulen mangelt. Wohl aber an einem ausreichenden zeitlichen Rahmen für die musische Bildung“, bringt Center-Geschäftsführer Thomas Zink ein zentrales, heute eher noch dringlicheres  Anliegen der Initiative auf den Punkt.  „Umso mehr müssen wir uns für den Einsatz der Kulturpolitik, der Kunsterzieher quer durch unsere Schullandschaft und nicht zuletzt der ehrenamtlichen Jury bedanken. Dies gilt ebenso für die Vereinigung der Kaufleute im Donau-Einkaufszentrum e. V. Sie hat – über das ideelle Engagement hinaus – die Veranstaltung über ein halbes Jahrhundert hinweg mit rund 750 000 Euro gefördert.“

Höchste Zeit also für ein eigenes Logo: Bei dem hierfür ausgeschriebenen Wettbewerb sicherten sich Annastasia Hochmuth (Q 12 am Albertus-Magnus-Gymnasium), Cleo Fleischer (Q 12 am Von-Müller-Gymnasium) und Emily Thürmel (8. Klasse der Montessori-Schule Regensburg) die ersten drei Plätze.  
Insgesamt wurden 2018 rund 5000 Beiträge eingereicht. 1200 Arbeiten wählte die Jury bei mehreren Bewertungsrunden für die Präsentation vom 13. bis 30. Juni vor großem Publikum im Donau-Einkaufszentrum Regensburg aus.  Besonders freuen können sich 163 Preisträger/-innen, deren Können mit Einkaufsgutscheinen und erstmals auch mit persönlichen Urkunden belohnt wird.

Mit welcher Energie und Phantasie viele ans Werk gehen, zeigt das für das Jubiläumsplakat ausgewählte Motiv von Johanna Mirl. Sie besucht die Klasse 1 c der Hermann-Zierer-Grundschule (Obertraubling), holte sich also schon im ersten Schuljahr diese besondere Anerkennung. Das passt ins Gesamtbild, denn die meisten ausgezeichneten Beiträge kommen aus den Klassen 1 – 4.

Zur Preisverleihung mit Rundgang durch die Ausstellung will Bürgermeister Jürgen Huber das Grußwort sprechen. Untermalt wird das Finale von der Bigband des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums (Regensburg) und des Regental-Gymnasiums (Nittenau) unter Leitung von Barbara Vielberth-Bär.

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