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Aufregung - Vorfreude - Kinoknistern liegt in der Luft: Das Regensburger Filmfest "Heimspiel" startete am Mittwoch, den 20. November mit einer ganz besonderen Kinovorstellung. Gezeigt wurde im Ostentor "Der Geschmack von Rost und Knochen". Ob der Auftakt gelang und wie der Film beim Publikum ankam lesen Sie hier.

Unsere Praktikantin Franziska hat sich unter das Filmfestpublikum gemischt und das Heimspiel auf sich wirken lassen. Was hat sie dabei erlebt? Wie hat ihr der Film gefallen? Und kann man das Kinohighlight von Regensburg weiterempfehlen? Hier erfahren Sie es:

Ich machte mich auf ins Kino am Ostentor. Wie es wohl werden wird? Ok, es geht los. Die Lichter gehen aus. Von der vorher lauten, aufgeregten Stimmung im Kinosaal ist bald nichts mehr zu spüren. Die Unruhe im Publikum wich den gebannten Blicken auf die Leinwand ? Entsetzen, Freude, Erleichterung ? Der viel gelobte und von Kritikern gefeierte Film "Der Geschmack von Rost und Knochen" verursachte während der gesamten Vorstellung ein Wechselbad der Gefühle ? dies spiegelte sich auch in den Gesichtern der Zuschauer wider. Und glauben Sie mir, dieser Blick in die Kinosessel verrät manchmal mehr als tausend Worte. Mal konnte ich in schockiert aufgerissene Augen blicken, in der nächsten Szene wurde die Anspannung im dunklen Kinosaal durch ein kollektives Lachen durchbrochen.

Der Auftakt-Film der fünften Regensburger Heimspielwoche "Der Geschmack von Rost und Knochen" zog in seiner französischen Originalfassung das Publikum im Kino am Ostentor voll in seinen Bann. "Mit einem so emotionalen Film hätte ich nicht gerechnet" verrät mir eine junge Studentin nach der Vorstellung - so ging es wohl einigen.
Was den Film so besonders machte? Dem Ressigeur Jacques Audiard gelang es mit auffallend vielen Nahaufnahmen und überraschend wenig Dialogen eine Distanzlosigkeit aufzubauen, die bewirkte, dass die Handlung sichtlich nahe ging. Man wollte keine Sekunde verpassen. Es waren fast ausschließlich Studenten anwesend, die ? man glaube es oder nicht ? so mucksmäuschenstill sein konnten, wie es sich so mancher Dozent in Vorlesungen nur erträumen kann.

Um was gings? Erzählt wird im Drama die Geschichte von Ali und seinem Sohn Sam, die in ärmlichen Verhältnissen leben und sich auf der Zugfahrt zu Alis Schwester sogar das Essen zusammenschnorren müssen. Um für sein Kind sorgen zu können nimmt der junge Mann einen Job als Türsteher an ? zu diesem Zeitpunkt lernt er Stéphanie, eine Waltrainerin und sehr interessante Frau, kennen. Die Zeit verstreicht, doch nacheinigen Monaten endlich wieder ein Lebenszeichen. Als sich Stéphanie meldet erfährt er, dass sie beide Beine verloren hat. In beeindruckender körperlicher und emotionaler Intensität zeigt der Film von nun an, wie zwei grundverschiedene Menschen zueinander finden und sich allen Widrigkeiten zum Trotz zu lieben lernen.

Bewegend auch, dass der Film die zwei Seiten des Hauptdarstellers zeigt, die bei der er in Boxkämpfen und manchmal auch gegenüber seinem Sohn Sam seine Aggressivität auslebt - aber auch die, in der er liebevoll sein kann und einer Frau hilft, zurück ins Leben zu finden.

Wie wars? Die Meinungen der Kinobesucher waren durchaus gemischt: Mitreisend, emotional, schockierend, bewundernswert, fesselnd - waren nur einige der genannten Adjektive die ich zu hören bekam! Kurz: Gezeigt wurde ein Film, der definitiv unter die Haut ging. Selbst als der Abspann über die Leinwand lief sah man bei einem Blick in die Runde deutlich, wie sehr der Kinostreifen berührte.

Und nach der Vorstellung? Die Betroffenheit durch den Film währte allerdings nicht allzu lange. Bei der Aftershow-Party in der Kinokneipe wurde es so richtig kuschelig voll. Sänger und Gitarrist Desmond Myers aus North Carolina heizte mit seiner markanten Stimme und seinen stilvollen Gitarrenklängen dem überwiegend jungem Publikum so richtig ein.

Ein so gelungener Auftakt des Regensburger Heimspiel-Festivals macht auf jeden Fall neugierig auf mehr und auf Wiederholung! Mein abschließendes Fazit zum Film: Sehenswert und empfehlenswert!

Nähere Infos zum Heimspiel, dass noch bis zum 27. November das Regensburger Kinoherz erfreut erhalten Sie auf: http://www.heimspiel-filmfest.de/

(Bilder: Franziska Seidl)

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