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Bereits zum zehnten Mal zeigt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in der Reihe SCHAUFENSTER Werke aus seiner umfangreichen grafischen Sammlung. Am Donnerstag, 11. Dezember, um 11 Uhr eröffnet die Ausstellung "SCHAUFENSTER 10. Ludwig Meidner. Propheten, Büßer, Betende".

Zu sehen sind Papierarbeiten des Expressionisten Ludwig Meidner (Bernstadt an der Weide/Schlesien 1884 ? 1966 Darmstadt), in denen er sich intensiv mit religiösen Gestalten beschäftigt. "Ein herrlicher, verzückter Sabbat-Eingang. Wieder umfing mich Glaube und Hoffnung. Ich lese jetzt auch immer die Klagelieder des Jeremias. Bin voller heiliger Stimmungen und trage mit mir heroische, bewegte Bibelgestalten herum", notierte Ludwig Meidner im Dezember 1915. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges hatte sich der bislang von einem kritischen Atheismus geleitete Künstler der Religion zugewandt. 1884 im schlesischen Bernstadt geboren, war Meidner in einem jüdischen, allerdings nicht religiös geprägten Elternhaus aufgewachsen. 1915/16 setzte seine intensive Auseinandersetzung mit Propheten, Büßern, Betenden und Sibyllen ein, die bis zu seinem Lebensende anhalten sollte. Zur Leitfigur wurde der alttestamentarische Prophet, ein von Gott berufener Seher und Mahner, der das vom rechten Glauben abgefallene Volk zu Umkehr aufruft. Unter den Künstlern des Expressionismus eine beliebte Gestalt, war der Prophet für Meidner eine Art alter ego.

Auch er hatte visionär in seinen vor 1914 entstandenen "Apokalyptischen Landschaften" vor kommendem Unheil gewarnt. Zu Meidners Inspirationsquellen gehörten Propheten- und Psalmenbücher sowie andere religiöse Schriften. Bis 1922 machte Meidner keine konfessionellen Einschränkungen und erlebte den neu gewonnen Glauben intensiv, bisweilen gar ekstatisch, was sich auch in seiner Bildsprache niederschlug. Später konzentrierte er sich auf das orthodoxe Judentum, dessen Gebete und Riten er selbst streng praktizierte. Die zahlreichen Selbstporträts des Künstlers als Prophet zeigen die enge Verknüpfung von eigener spiritueller Erfahrung und künstlerischem Sujet an. Bis Anfang der 1920er Jahre brach sich ein ungestümer expressiver Stil Bahn, der von religiöser Ergriffenheit spricht.

Die meist in Gewänder gehüllten Figuren sind mit kraftvollen Federstrichen voluminös angelegt, die Darstellungen muten im bewussten Rekurs auf die altdeutsche Kunst holzschnittartig an. Unterstützt durch den Gebrauch von im Strich weichen Zeichenmitteln wie Kreide und Rötel beruhigte sich die Bildsprache in den folgenden Jahren, ein naturalistischer Ansatz entwickelte sich. Der Nationalsozialismus, der auch für Meidner Verfolgung bedeutete, intensivierte seine Beschäftigung mit dem jüdischen Glauben.

So prägt der konkrete Kultus auch einige seiner Zeichnungen der 1940er Jahre, als er im Londoner Exil Zuflucht in einer orthodoxen Gemeinde fand. "Das Heilige und Ewige wurde mein bevorzugtes Thema, und wenn ich auch vor allem Portraitist bin, so weilt meine Liebe und ganze Hingabe bei jenen religiösen Themen, die auf eine einfache, deutliche und würdige zeichnerische Formulierung zu bringen immer mein Wunsch gewesen ist", resümierte der Künstler sechs Jahre, bevor er 1966 in Darmstadt verstarb.

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Foto: Ostdeutsche Galerie

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