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Wie gut, dass der Bau der beiden Regensburger Domtürme vor 150 Jahren vollendet wurde. Denn am Samstagabend war die gotische Kathedrale anlässlich dieses Jubiläums voller Menschen: Mit vollkommener Wirkkraft entfaltete Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie (2. Symphonie) gerade das, was die in den Himmel ragenden Domtürme seit 1869 verkünden.

Die Musik des Spätromantikers füllte das Kirchenschiff nach und nach bis in den letzten Winkel, stieg die Säulen bis zu den Spitzbögen empor, schwoll an, breitete sich vom Ostaltar bis hin zur Westseite aus. Man hatte durchaus den Eindruck, dass sie schließlich bis hinauf in die Spitze der Domtürme wirkte und weiter bis in den Himmel schweben konnte. Wie gut, dass der Dom seine Türme hat. Diese Vorstellung wurde für knapp zwei Stunden sinnlich-musikalisch äußerst präsent.

So feiert Regensburg den 150. Jahrestag der Fertigstellung der Domtürme. Mitwirkende an diesem Abend waren Betsy Horne (Sopran), Olla von der Damerau (Alt), der Chor der Universität Regensburg, der Chor der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik sowie das Symphonieorchester der Universität Regensburg. An der Orgel spielte Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber, am Dirigentenpult stand Arn Goerke. Rund 300 Künstler erfüllten das vor allem geistliche Bauwerk des Doms mit Musik.

„Aufersteh´n, ja aufersteh´n wirst du“

Während der erste Satz von Mahlers Symphonie ganz klar Tod und Trauer thematisiert mit seinen Tremoli bei den Streichern, den harschen und melancholischen Motiven in den Stimmgruppen Cello und Kontrabass, zeigt sich der zweite Satz überraschend verspielt und erhält durch die Harfe ein ungewöhnliches Klangbild. Das Orchester stellte bereits in diesen ersten beiden Sätzen Virtuosität und technisches Können auf hohem Niveau vor. Der dritte Satz der Auferstehungssymphonie bedient sich thematisch am Lied „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ und gleicht in seinem Aufbau einem Scherzo. Auch hier gelang es dem Orchester, die richtige, hier leicht ironische Stimmung wiederzugeben. In diesen ersten drei Sätzen wird deutlich, wie sehr die großen Themen Tod, Zweifel, Sinn und Wahrheit den Komponisten zur damaligen Zeit bewegt haben. Im vierten Satz, betitelt mit „Urlicht“, wird hingegen die Richtung, in die es im Laufe der Symphonie hingehen wird, aufgezeigt. Vollkommen unvermittelt erklingt das Altsolo.

Zum ersten Mal ist eine menschliche Stimme inmitten der Instrumentalmusik zu vernehmen. Erst leise, doch im fünften Satz, im Finale, sollte sich das ändern. Nachdem ein isoliertes Fernorchester, bestehend aus Hörnern, Trompeten, Becken, Pauke und Trommel bereits das Jüngste Gericht verkündet hat, erklingen nach und nach Chor und Solisten mit dem Ewigkeitsmotiv „Aufersteh´n wirst du“. Spätestens hier war jeder Zuhörer gut beraten, die Anfangsworte des Bischofs zu beherzigen und den Blick nach oben in den Himmel der Kathedrale und die bunten Glasfenster zu richten. Beinahe schon abgeklärt erschien der letzte Satz im Zusammenspiel von Solisten, Chor und Orchester, die Dirigent Arn Goerke anleitete.

Tolles Haus, volles Haus

Tosender Applaus brach nach dem Finale sofort los, sogar noch während der Taktstock des Dirigenten regungslos in der Luft verharrte. Ein kleiner Faux pas des Publikums, der aber sofort verziehen war. „Was für ein tolles Haus“, bemerkte Altistin Okka von der Damerau: „Es ist so wunderschön, hier an diesem Ort Musik zu machen.“ Und sie muss es wissen. Immerhin hat sie bereits in den ganz großen Häusern gesungen. Nun ist auch der Regensburger Dom mit seinen beiden Türmen unter ihnen.

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