100 Tage lang klettern, wandern und radeln: Um das 100. Jahr der Alpenvereinjugend zu feiern, legten sich die Mitglieder mächtig ins Zeug.
100 Tage lang kletterten, wanderten und radelten die Alpenvereinsmitglieder, was das Zeug hielt, um das 100. Jahr der Sektionsjugend zu feiern. Am 31. Juli 2021 war es dann so weit: Zum runden Geburtstag kaperte die Sektionsjugend das DAV Kletterzentrum in Lappersdorf und kürte die Sieger der 100-Tage-Challenge.
Spaßwettklettern und Hochstapeln
Ab in die Höhe: Beim Spaßwettkampf konnten die Jugendlichen zeigen, was sie auch heute noch draufhaben. In verschiedenen Altersklassen traten sie gegeneinander an frisch geschraubten, altersgerechten Kletterrouten an. Die Gewinner: Daniel Trandafir, Hanna Suchanek und Michael Bücker.Upcycling: Viel zu schade zum Wegwerfen – die ausgemusterten, bunten Kletterseile wurden beim Jubiläumsfest zu nützlichen Alltagsgegenständen verarbeitet. Die fleißigen Kinder und Jugendlichen nahmen schicke neue Schlüsselanhänger, Stiftehalter und Armbänder mit nach Hause.
Aufgetürmt: Sage und schreibe 26 leere Bierkästen schaffte Daniel Trandafir übereinander zu stapeln. Viel Balance und gute Klettertechnik war dafür notwendig.
Labyrinth: In der Bouldergrotte hangelten und schlängelten sich die Teilnehmer*innen an Tauen, Strickleitern und über Poolnudeln einmal quer durch den Spaßparcours.
Challenge-Sieger: Am 22. April ertönte der Startschuss der Challenge, die in 100 Tagen zum Jubiläumsfest führen sollte. 60 Bergsportlerinnen und Bergsportler haben insgesamt daran teilgenommen und ihre bergsportlichen Leistungen auf der eigens dafür gestalteten Onlineplattform eingetragen. Die besten Anwesenden wurden am Jubiläumsfest gekürt: Martin Kodewitz, Lena Wiessner und Philip Kuntz.
Alles begann mit einem Ausflug ins Labertal
Im Seminarraum des Kletterzentrums beleuchteten Jugendreferent Bernhard Maier und Jugendleiter Jonas Häring die vergangenen 100 Jahre. Alles begann im Oktober 1921 mit einem Ausflug ins Laabertal; der alpine Steig über Schönhofen war das Ziel. Ein Lagerfeuer um Tee zu kochen, ein geheimer Kletterausflug, ein gebrochener Arm: In wunderschönen, selbst verfassten und illustrierten Chroniken hat die damalige Jugend der Sektion jede gemeinsame Tour dokumentiert.Nur fünf Jahre später, im Sommer 1926, bauten die Jugendlichen unter der Leitung des damaligen 1. Sektionsvorsitzenden Ludwig Hanisch die Hanslberghütte in Oberndorf bei Bad Abbach. Vom Fällen der Bäume über das Schleppen der Baumaterialien, das Mauern und das Hinaufhieven des Dachgebälks: Unzählige Fotos zeigen, was die Jugendgruppe der Sektion damals leistete.
Weitere Meilensteine waren die Einführung eines Jugendreferenten im Vorstand 1973 – der erste Jugendreferent war der spätere langjährige erste Vorsitzende Anton Putz - und eine Expedition nach Spitzbergen 1999. Eineinhalb Jahre lang bereiteten sich die Jugendlichen um die damalige Jugendreferentin Anne Reuther (heute Anne Gold) und Jugendleiter Stefan Kronschnabl auf das große Abenteuer vor, sieben Wochen lang den faszinierenden hohen Norden Norwegens zu erkunden. Alle historischen Highlights werden im Blog www.150-jahre.alpenverein-regensburg.de ausführlich dargestellt.
2021 nahmen sich die Jugendlichen der Sektion zu Ehren der Gründer der Jugendgruppe die Hanslberghütte erneut vor, in der seit 1926 die alljährliche Jugendweihnachtsfeier stattfindet: Anfang Juli wurde unter anderem das Dach gereinigt und der Wandfuß des Hüttenfelsens erneuert.