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Die Universität Regensburg hütet einen weltweit einzigartigen Schatz historischer Werbespots aus Funk- und Fernsehen - darunter auch Deutschlands ersten TV-Werbespot. Nach und nach wird diese Sammlung digitalisiert.

"Mädchen, Mädchen, wie willst du dir denn ein Zusatz-Taschengeld verdienen, wenn du keine Zeitung liest. Da steht doch ganz genau drin: Unser Bestes in der Viereinhalb-Kilo-Packung zum Sonderpreis", tönte eine Männerstimme in der Bundesrepublik der siebziger Jahre aus dem Radio. "Heute wäre so ein Spot unvorstellbar", sagt Gabriele Gerber, Koordinatorin des Historischen Werbefunkarchivs der Universität Regensburg.
 
Werbung im Wandel

Die Reklame-Sammlung aus den Jahren 1948 bis 1987 gewährt erstaunliche Einblicke in den Wandel von Werbung und Gesellschaft. So wird auch das unrühmliche Ende der "Pril-Ente" mithilfe des Werbefunkarchivs verständlich: Um dem Spülmittel-Slogan "Pril entspannt das Wasser" sicht- und hörbare Beweiskraft zu geben, ließen die Werbestrategen eine Ente gluckernd im Pril-Wasser versinken, weil sich der Fettschutz ihres Federkleids auflöste. Doch als in den 70er-Jahren der Tierschutz aufkam, verschwand die "Werbe-Ente" plötzlich aus der Öffentlichkeit.

Werbearchiv von München nach Regensburg verlegt

Es war ein glücklicher Zufall, dass das Regensburger Werbe-Archiv vor rund zehn Jahren in die Dom-Stadt kam. Eine damalige Doktorandin und heutige wissenschaftliche Betreuerin des Historischen Werbefunkarchivs stieß bei Recherchen für ihre Doktorarbeit in einem verstaubten Keller des Bayerischen Rundfunks auf die Werbeschätze. Ein Großteil der Sammlung stammt von dem 2009 verstorbenen ehemaligen Leiter des Frankfurter Tonstudios Professor Erwin H. Geldmacher. In München wollte man die Tondokumente aus Platzmangel loswerden, und so wanderte die Sammlung nach Regensburg.

Neben zehntausenden Radiospots lagern heute zahlreiche weitere Sammlungen historischer Werbe-Dokumente in den Beständen der Universität Regensburg. Darunter auch eine Sammlung aus dem Privatbesitz des ehemaligen Radiomoderators Christian Spremberg von über 500 Werbeschallplatten aus den 50er bis 80er Jahren. Das Medium "Werbeschallplatte" ist heute fast nicht mehr bekannt und wurde früher als Beilage zu Zeitschriften, als Zugabe zu Produkten oder als Werbegeschenk für besondere Berufsgruppen verteilt.

Seit 2007 ist auch eine Sammlung mit Werbefilmen aus der Produktion des Bayerischen Rundfunks in der Regensburger Universitätsbibliothek untergebracht. Darunter befindet sich auch der erste deutsche Fernsehwerbespot vom 3.11.1956 über 55 Sekunden für das Waschmittel Persil.

Heute kümmert sich vor allem der Regensburger Verbund für Werbeforschung (RVW) als Zusammenschluss von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen sowie Vertretern aus der Medienwirtschaft um die Erforschung des Regensburger Werbe-Archivs.

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