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Regensburg war eines der Weinbaugebiete, die 1913 die damals neu gezüchtete Sorte "Müller-Thurgau" anbaute. Das wird heuer natürlich gefeiert. Unter anderem mit einer Sonderbriefmarke, die ab heute erhältlich ist.

Wer hätte das gedacht? Regensburg ist nicht nur für sein Bier sondern auch für seinen Wein bekannt. Nun gut, den sogenannten "Regensburger Landwein" als zu sauer und verschmähen ihn deshalb. Doch der Landwein besitzt durchaus das gewisse Etwas, das man in der Weinsprache gerne als Charakter bezeichnet. Im zweitkleinsten Weinanbaugebiet Deutschlands, in Bach an der Donau, das liegt wenige Kilometer stromabwärts von Regensburg, wird der Landwein angebaut und gekeltert.

Aber nicht nur dort wird Wein angebaut. Der Regensburger Stadteil Oberwinzer ist bereits seit Jahrhunderten ein Weinbaugebiet. Und vor exakt 100 Jahren wurden dort die ersten Reben der damals ganz neuen Sorte "Müller-Thurgau" angebaut. Auf Initiative des Fördervereins BaierWeinMuseum aus Bach a.d. Donau und der Stadt Regensburg wird also heuer das Jubiläum "100 Jahre Müller-Thurgau in Regensburg/Deutschland" begangen. Eine Sonderbriefmarke und eine Informationstafel wurden extra für dieses Jubiläum in Auftrag gegeben.

Rückschau

Im Jahr 1882 hatte der Botaniker, Biologe und Rebenzüchter Dr. Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau einst vermeintlich die Rebsorten Riesling und Silvaner gekreuzt ? mit dem Ziel, die jeweils besten Eigenschaften der beiden Sorten miteinander zu verbinden. Müllers Vorhaben galt damals als kühn, doch er schuf mit der Sorte Müller-Thurgau die erste durch bewusste Kreuzung entstandene Rebsorte und wurde damit zum Begründer der deutschen Rebsortenzüchtung. Auf der Suche nach einem reblausfreien Weinanbaugebiet entschied man sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts dafür, die Neuzüchtung Müller-Thurgau in Regensburg-Winzer anzubauen.

1921 wurde dort eine größere Menge der neuen Sorte separat gekeltert und der Wein zur Flaschenreife ausgebaut. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich der Müller-Thurgau in der Liste der meistangebauten Sorten in Deutschland auf den derzeitigen zweiten Platz vorgearbeitet. 2001 folgte dann die Überraschung: Forscherinnen und Forscher am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof stellten mittels Gendiagnose fest, dass die Sorte eigentlich aus einer Kreuzung von Riesling und Madeleine Royale entstanden war.


Sondermarke wird in Umlauf gebracht

Kulturreferent Klemens Unger geht davon aus, dass die Sondermarke zum Müller-Thurgau-Jubiläum sehr gut bei den Regensburgerinnen und Regensburgern ankommen wird: "Nachdem die Briefmarken, die wir anlässlich der 350-Jahrfeier des Immerwährenden Reichstags herausgegeben haben, bereits nach vier Wochen vergriffen waren, rechnen wir auch bei der neuen Sondermarke mit vielen Nachfragen."

Wer eine der begehrten Sondermarken erwerben möchte, muss sich allerdings beeilen: Die Auflage beträgt lediglich 5.000 Stück. Alle Interessierten können die Sondermarke ab Dienstag, 17. September 2013, im Bogen à 20 Stück für zwölf Euro zu den jeweiligen Öffnungszeiten im Historischen Museum (Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg) und in der Tourist-Information im Alten Rathaus (Rathausplatz 1, 93047 Regensburg) erwerben.

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