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4,6 Sekunden auf 100 km/h. So schnell wie der Basis 911. Knapp 280 km/h flott. Ab 1100 Umdrehungen schon satte 700 (!!) Newtonmeter Druck an der Kurbelwelle. Was Porsche im 918 (Über-)Spyder begann, kommt immer mehr in die Serienfahrzeuge.


Es wäre aber unangemessen hier einfach Presse-Eckdaten für sich sprechen zu lassen, denn der Panamera steht für so viel mehr. Wir machen uns zu einem filterüblich richtigen Praxistest auf. Dabei sei gleich bemerkt: Es hat bombige 31 Grad, das Auto ist schwarz – Klima, Radio und Tagfahrlicht sind an. Das echte Leben eben! Vom Porsche Zentrum Regensburg geht es gleich Richtung Deggendorf. Autobahn, zwischen 90 und 100 km/h, freiwillig und rein elektrisch (maximal ohne Verbrenner 140 km/h). Ein leises Summen - fantastisch. Porsche gibt eine Reichweite zwischen 25 und 50 km im reinen Akkubetrieb an. 1 Kilometer vor Metten, also erstmalig nach stolzen 61 km, schaltet sich der Benziner ein. Die Brücke auf den Fotos kennt der Passaureisende.

Zurück prügeln wir Landstraßen und Autobahn. Das Fahrwerk hat verschiedene Stufen. Im Supersportmodus (wo ein 11er nahezu bretthart wird) fühlt sich der Panamera hierbei genau richtig an. Wenig wanken, präzises Lenkverhalten – sportlich. Die neue Luftfederung lässt den Komfort aber nicht vermissen – Bodenwellen und Schlaglöcher werden meisterlich abgefedert. Mit dem Zusatzdruck vom Elektroantrieb liegt bei jeder Drehzahl brachial Power an. Der 2170 kg schwere und 5 Meter lange Luxusliner ist agil und der 4-Radantrieb gibt Sicherheit, wenn es feuchtelt. Eine Balkenanzeige unterhalb des Drehzahlmessers verrät dem Fahrer, ob er gerade Energie entnimmt oder den Akku lädt, z.B. beim Bremsen oder Bergabrollen. Es macht wirklich Spaß, zu beobachten, was gerade passiert. Vor allem wenn man auf rein elektrisch wechselt und Porsches historisch wichtigstes, mittig verbautes Instrument abschaltet: kein Verbrenner – keine Drehzahl. Dezenter Wunsch: Drehzahl des E-Motors anzeigen.

Der Innenraum ist perfekt verarbeitet und optisch ein Gedicht, die mögliche Ausstattungsliste exorbitant. Das riesige Display über der Mittelkonsole (30 cm) ist zentrale Anlaufstelle für die Fahrzeugfunktionen (PCM): Navi, Fahrwerkseinstellungen, Medien, Raumklima, generelle Einstellungen etc. - auch der Hybridmodus wird per touchsensiblen Sensorschaltern (vor dem Ganghebel) bei Berührung aufs Display gerufen. Knöpfe ade.

Wählt man Hybrid, wird einem der Akku samt Kapazität und Optionen angezeigt. Am Touchscreen entscheidet sich, ob im normalen Hybridmodus (das Auto wählt, was gerade wie genutzt wird), im Sportmodus oder Supersportmodus gefahren wird (mit zunehmend mehr Power und variierender Schalt- und Fahrwerkscharakteristik) oder ob der Akku durchgehend geladen werden oder eine gewisse Restkilometerzahl erhalten soll. Absolut einfach und sinnvoll aufgebaut. Das gilt auch für alle anderen Einstellungen die man aufs Display rufen kann: Grafisch gut illustriert und intuitiv in der Bedienung.

Auf der ebenen Autobahn verbraucht der 330 PS starke V6-Biturbo-Benziner 8,3 Liter auf 100 km, ohne dass sein zusätzlicher 136 PS starker Elektrokompagnon sich zuschaltet. Zusammen liegen 462 PS an – für 8 Gänge, doppelgekuppelt (PDK).

Der Akku wird zu Hause für ca. vier Euro mit normalem Strom in knapp sechs Stunden geladen, mit 30 Ampere sogar in 3,6 Stunden. Wir laden den Akku via Knopfdruck während der Fahrt (wird im Alltag niemand brauchen). Nach ca. 100 km war der Akku wieder voll (mit ca. 1 l Mehrverbrauch).

Nun geht es mit leisest(!) säuselnder Klimaanlage in unseren zweiten Test: Stadtverkehr. Rein elektrisch. Rauf nach Pentling, die Westumgehung runter, Frankenstraße zum DEZ, ab in und durch die Innenstadt, und schließlich wieder rauf nach Pentling… Drei Mal! Stolze 45 Kilometer Stadtverkehr schafft der Akku – mit viel Stop and Go – wir kennen unsere Stadt.

Der Panamera schafft den Spagat: Stadtnutzung oder Ausflug ins Umland ohne Emissionen und trotzdem zu jeder Zeit - unabhängig-sportlich - Langstrecken mit Benzin. Im Hybridmodus werden ca. 2 Liter/100 km im Vergleich zum reinen Benziner über die Energierückgewinnung in der Stadt gespart.

Ich bin Verbrennerfetischist: Es soll Röhren und krachen! Wenn man aber nach fünf Stunden Test an jeder Ampel hofft, dass man diese kräftige Schönheit nochmal einmal leise sirrend loslassen kann und mit leichtem Druck aufs Pedal sofort angenehm in den Sitz gedrückt wird, dann erhascht man einen Blick in eine ruhige und schöne Zukunft. Und wenn die Regionalfahrten jetzt schon alle so elegant und sportlich „abgasfrei“ erledigt werden können, beginnt diese Zukunft eben jetzt – im Panamera ab 109.219 Euro.

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