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Dass Schlafmangel mehr als nur Müdigkeit nach sich zieht, ist kein Geheimnis mehr. Im Straßenverkehr kann er zu Sekundenschlaf und damit nicht selten zum Tod führen. Er birgt darüber hinaus auch langfristige Gefahren für die Gesundheit. Diese machen sich nur schleichend bemerkbar.

Die zur Erholung nötige Mindestdauer schwankt zwischen 7 und 10 Stunden, ist aber auch vom Alter abhängig. Gerade junge Menschen schlafen mehr als ältere, die wegen der geringeren Produktion des Hormons Melatonin anfälliger für Schlafmangel sind. Die Durchschnittsdauer beträgt 7 bis 8 Stunden. 

Der Körper nutzt den Schlaf als Regenerationsphase. Er dient der Zellerneuerung, reguliert unseren Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem. Außerdem werden währenddessen Informationen im verarbeitet. Dabei werden wichtige von überflüssigen Inhalten aussortiert. In Fachkreisen wird diese Aktivität Konsolidierung genannt. Er hemmt sowohl die physische als auch die psychische Alterung.

Denn die Folgen von Schlafmangel können die Lebensqualität stark beeinflussen. Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, erhöhte Anfälligkeit für Stress und Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und ein unausgeglichener Hormonhaushalt sind möglich. Darüber hinaus kann die Haut vorzeitig altern. Der Begriff „Schönheitsschlaf“ hat damit durchaus seine Bewandtnis. Auch die Psyche leidet bei zu wenig Schlaf. Betroffene kämpfen nicht nur mit einem rapiden Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen und einer niedrigen Reizschwelle – auch das Risiko für Depressionen und Alzheimer wächst. 

Neue Studien der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich beweisen außerdem, dass Schlafmangel unsere Risikobereitschaft erhöhen kann. 14 männliche Probanden im Alter von 18 bis 28 Jahren mussten zweimal am Tag die Entscheidung treffen zwischen einem kleinen Geldbetrag, den sie sicher behalten durften, und einer größeren, nicht garantierten Summe. Je risikoreicher die Entscheidung, desto höher war der mögliche Gewinn, aber auch die Wahrscheinlichkeit, leer auszugehen. 

Das Ergebnis: Nach einer Woche, in der die Teilnehmer der Studie nur 5 Stunden pro Nacht geschlafen hatten, entschieden sich 11 von 14 Personen deutlich öfter für den höheren Geldbetrag als in einer Woche mit 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Angesichts des potenziell gefährlichen Verhaltens eine weitere, besonders wichtige Erkenntnis: Niemand bemerkte seine steigende Risikobereitschaft. Forschungen haben erwiesen, dass diese Erscheinung auf mangelnde Erholung des präfrontalen Kortex zurückzuführen ist, einem Gehirnareal, das für die Handlungssteuerung zuständig ist.

Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht: Der Effekt stellte sich bei den Probanden erst nach mehreren Nächten ein. Der einen oder anderen Partynacht steht also nach wie vor nichts im Weg.

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