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Wie bereits berichtet, vermeldete die Kriminalpolizei Regensburg Mitte dieser Woche einen entscheidenden Erfolg bei der Suche nach dem Regensburger Serienvergewaltiger. Nun wurden weitere Details zum Täter bekannt.

In den Jahren 1997 und 2007 vergewaltigte ein bisher Unbekannter zwei Frauen. Im vergangenen August versuchte er erneut, eine Studentin sexuell zu missbrauchen. Alle Taten ereigneten sich im Stadtgebiet Regensburg. Eine speziell für die Aufklärung der Taten eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Regensburg konnte nun einen entscheidenden Durchbruch erzielen. Ihr gelang es, den Tatverdächtigen zu ermitteln, der sich bereits im September des vergangenen Jahres das Leben nahm.

Zur Überführung des Täters trafen die Mitglieder der Ermittlungsgruppe eine Vielzahl von Maßnahmen. So arbeiteten sie beispielsweise eng mit sogenannten Profilern der Operativen Fall Analyse (OFA) Bayern zusammen. Bei der Zusammenarbeit wurden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt, die Situationen detailliert analysiert und das weitere Vorgehen geplant. Das Bayerische Landeskriminalamt lobte für Hinweise eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro aus.

Im Nachgang zu der Tat am Weißgerbergraben aus dem Jahre 2007 wurden mehrere hundert Männer erkennungsdienstlich behandelt und deren DNA gesichert. Da sich nach der letzten Tat Hinweise auf ein gelbes Motorrad ergaben, wurde eine Vielzahl von Fahrzeugen überprüft. Dies sind nur ein Teil der Aktivitäten, die die Ermittler durchführten. Nun gelang den Beamten der entscheidende Durchbruch.

Bei der Spurensicherung im Jahr 1997 konnten zusätzlich zu einer DNA-Spur an einer Kellerabgangstüre zwei Fingerabdruckspuren sowie eine Handflächenabdruckspur gesichert werden. Im Oktober des vergangenen Jahres veranlassten die Ermittler dann einen europaweiten Abgleich der sichergestellten Spuren.  Am 07.02. teilten die Schweizer Behörden der Regensburger Kripo eine Treffermeldung in ihrer nationalen Datenbank mit. Eine der im Jahr 1997 gesicherten Tatortspuren war identisch mit dem in der Datenbank registrierten Material einer männlichen Person.

Der identifizierte Mann wurde im Jahr 1965 in Singen geboren und war seit mehreren Jahren im östlichen Landkreis Regensburg gemeldet. Weitere Ermittlungen der Kripo Regensburg ergaben, dass der Mann Anfang September 2012 Selbstmord beging und sein Leichnam feuerbestattet wurde. Bei der Staatsanwaltschaft Regensburg wurde daraufhin ein richterlicher Beschluss zur Durchsuchung der ehemaligen Wohnräume des Mannes beantragt. Bei dieser Durchsuchung am 12.02. konnten mehrere Gegenstände (Zahnbürste, Rasierer etc.) sichergestellt werden, an denen die Beamten DNA-Spuren vermuteten. Umgehend wurden diese Gegenstände zur Untersuchung zum BLKA nach München gebracht. Am 14.02. teilte das BLKA mit, dass das aus den sichergestellten Gegenständen gewonnene DNA-Material identisch mit den DNA-Spuren von den Tatorten aus den Jahren 1997, 2007 und 2012 ist.

Weil der Leichnam des Tatverdächtigen feuerbestattet wurde, konnte ein eindeutiger Beleg für die DNA des Täters nur durch einen Abgleich mit der elterlichen DNA zweifelsfrei gegeben werden. Die Eltern des Täters erklärten sich freiwillig zur Abgabe einer DNA-Probe bereit. Der Abgleich dieser DNA-Proben mit den an den Tatorten gesicherten ergab, dass es sich zweifelsfrei um ein- und dieselbe Person handelt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand befand sich der Täter wegen Sexualdelikten in der Schweiz bereits mehrere Jahre in Haft. Die Motivlage für die Sexualdelikte sowie den Suizid ist weiterhin ungeklärt. Derzeit ermittelt die Kripo Regensburg, ob der Mann noch für weitere ungeklärte Sexualdelikte in Frage kommt.

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