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Angesichts der Schadensbilder im niederbayerischen Deggendorf wollte der bayerische Umweltminister schnellstmöglich den Bau von gesteuerten Flutpoldern vorantreiben. Vor dem Hintergrund der erneuten öffentlichen Flutpolderdiskussion lud Landrat Herbert Mirbeth die Bürgermeister der Anliegergemeinden sowie Vertreter der Interessengemeinschaft Flutpolder zu einem Gespräch nach Sünching ein.

Die Kommunalpolitiker und die Vertreter der Interessengemeinschaft zeigten sich überzeugt, dass zahlreiche fachliche Gründe der Schaffung von Flutpoldern im Raum Regensburg entgegenstehen. Diese Gründe an die Entscheidungsträger in München heranzutragen, will man sich zur Aufgabe machen und dafür auf Vorschlag von Landrat Mirbeth einen Aktionskreis bilden.
 
Mirbeth und Markus Hörner, der Sprecher der Interessengemeinschaft, fordern eine Gesamtbetrachtung sowohl des Wassereinzugsgebiets der Donau als auch der Nebenflüsse. "Das Hochwasser in Passau hat gezeigt, dass es immer dann zur Katastrophe kommt, wenn mehrere Flüsse zusammenspielen", resümierten Hörner und der Barbinger Bürgermeister Hans Thiel.

Flutpolder in der Kritik

Gerade im östlichen Landkreis Regensburg bestehe bereits jetzt ein sehr hoher Grundwasserspiegel. "Wir können darauf nicht auch noch einen Wasserteppich in Form gesteuerter Flutpolder stellen", verdeutlichte der Mintrachinger Bürgermeister Kurt Senft das Problem. Beim aktuellen Hochwasser konnte heuer der Scheitelpunkt der Donau in Regensburg nicht genau vorhergesagt werden. Flutpolder hätten nichts genutzt, da man sie wohl zu früh geflutet hätte. Das hätte stark verschmutztes Hochwasser auf die Äcker gebracht und die Trinkwasserversorgung bedroht, ohne zumindest eine kleine Entlastung für die Unterlieger der Donau zu bringen.
 
"Dieser Raum hat einen Anspruch, dass nicht wieder etwas kaputt gemacht wird", formulierte Bürgermeister Josef Heuschneider im Hinblick auf den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, der dem östlichen Landkreis bereits einen erheblichen Landverbrauch gebracht habe. Eine weitere Flächen-Inanspruchnahme in Form von Dammbauten und Überfahrten sei nicht vertretbar. Eine Gesamtbetrachtung müsse auch dezentrale Lösungen in den Zuflüssen der Donau untersuchen. "Wir müssen das Hochwasser dort bekämpfen, wo es entsteht, nämlich an den Oberläufen der Donauzuflüsse", forderte Hörner. Dass Flutpolder nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Hausbesitzer und Industrie negativ betreffen, verdeutlichte Bürgermeister Hans Thiel. "Wer in der Nähe von Poldern wohnt, muss eine Wertminderung seiner Immobilie in Kauf nehmen", befürchtet er.
 
"?einen hohen Argumentationsdamm aufschütten?"

Landrat Mirbeth sah großen Konsens in den vorgeschlagenen Anstrengungen, Politik und Verwaltung davon zu überzeugen, dass Flutpolder entlang der Donau im Landkreis Regensburg nur neue Probleme schaffen würden. "Wir dürfen uns aber nicht darauf verlassen, dass es in München ähnlich gesehen werde, sondern wir müssen uns fachlich fundiert Gehör verschaffen", zeigte Mirbeth die nächsten Schritte auf und bot Landkreismittel dafür an, durch fachliche Beratung einen "hohen Argumentationsdamm aufzuschütten". Es gelte, der staatlichen Wasserwirtschaft Fakten entgegenzuhalten, an denen auch die Politik nicht vorbeikomme. Flutpolder dürften dort nicht entstehen, wo neue Probleme und grundlegende Verschlechterungen aufgeworfen würden. "Genau das wäre aber bei uns der Fall", fassten Mirbeth und Hörner die Diskussion zusammen.
 
Es gelte, die berechtigten Anliegen unseres Heimatraumes zwischen Barbing und Wörth zu verteidigen. Dies umso mehr, als im Gegensatz zur Diskussion in den Jahren 2006 und 2007, in der auch der Regensburger Kreistag in einer Resolution die Planungen für Überschwemmungsgebiete einstimmig abgelehnt hatte, heute nicht mehr die Regionalplanung und damit die örtlichen Mandatsträger zur Entscheidung berufen sind, sondern nur mehr die staatliche Wasserwirtschaftsverwaltung. "Der Staat hat diese Entscheidung an sich gezogen und damit einen Auftrag an die Planungsverbände vom Dezember 2005 zurückgenommen", zeigte Mirbeth die Rahmenbedingungen auf.
 
"Wir verweigern uns nicht einem besseren Hochwasserschutz und was notwendig ist, muss gemacht werden", zeigte die Besprechungsrunde Verständnis für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die hohe Priorität, die die Landespolitik dem Hochwasserschutz beimisst, darf aber nicht zu vorschnellen Entscheidungen führen, die sich am Ende als unbrauchbar erweisen könnten.

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