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80.000 € Audi hier, 70.000 € Karosse da: die Nobelkarossen verschwinden in der Stadt Regensburg im Zwei-Wochentakt. Ein Wiedersehen meist ausgeschlossen. Mancher hat Glück und bekommt sein Gefährt wieder – leider Einzelfälle. Aufgefunden werden sie – wenn überhaupt – in der östlichen Grenzregion.

Kurz vor der Veröffentlichung der Allgemeinen Kriminalstatistik 2017 hält sich das Polizeipräsidium Oberpfalz noch einigermaßen bedeckt. Feststeht jedoch, dass die Anzahl der Autodiebstähle, bei denen ein Keyless-Go-System von Dieben überwunden wurde, seit dem letzten Jahr „tendenziell“ leicht angestiegen ist. Tendenziell deswegen, weil man immer nur vermuten kann, dass die Täter die Sicherheitslücken des Keyless-Go-Systems während des Diebstahls ausgenutzt haben. Wurden 2016 noch 28 Autofabrikate mit verbautem Keyless-Go-System (Gesamtwert von 1,75 Mio Euro) entwendet, spricht die Polizei, trotz einer nur marginal angestiegenen Anzahl gestohlener Keyless-Go-Karossen im Jahr 2017 (die Zahlen dürfen leider noch nicht veröffentlicht werden), von einem Gesamtschaden von 2,5 Mio. Euro! Das sind 750.000 Euro mehr als noch 2016! Was heißt das konkret? Die Diebesbanden spezialisieren sich zusehends auf Nobelkarossen, der Wert der gestohlenen Autos steigt dabei stetig an. Ein lohnendes Geschäft, denn der Aufwand ein Auto mit Keyless-Go-System zu stehlen, ist relativ gering.

Was ist Keyless-Go?

Ins Auto einsteigen und losfahren, ohne überhaupt den Autoschlüssel auch nur einmal in der Hand gehabt zu haben? Was sich nach neuester Technik anhört, ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Wer sich jetzt einen Neuwagen anschaffen will, wird vor die Wahl gestellt, ob er sich für ein Modell mit integriertem Keyless-Go (oder Keyless-Entry-System) entscheiden möchte. Dieses erlaubt es dem Fahrer, durch bloßen Körperkontakt das Auto zu entriegeln. Das neue System besitzt die Besonderheit, dass man den Autoschlüssel nicht mal mehr aus der Tasche holen muss, um ins Auto einsteigen oder losfahren zu können. Der Fahrer besitzt eine Art Chip, durch den er vom Zugangssystem des Wagens erkannt wird, sobald er sich ihm annähert oder ihn berührt. Berührt der Fahrer beispielsweise den Türgriff des Autos, wird eine codierte Anfrage an den Wagen gesendet, die die gewünschte Funktion (z.B. Entriegelung) enthält. Als nächstes schickt ein sogenannter Transponder im Schlüssel eine Bestätigung der codierten Nachricht vom Fahrzeug an den Schlüssel zurück. Bei Übereinstimmung der Codes wird das Türschloss freigegeben und der Fahrer kann das Auto öffnen. Einmal im Auto, wird nicht einmal für das Starten des Motors der Schlüssel benötigt: Es reicht, wenn der Fahrer den dafür vorgesehenen Start- bzw. Stopp-Schalter drückt. Jeder der Vorgänge wird über Funkwellen übertragen. Was super einfach und bequem klingt, hat jedoch je nach Hersteller seinen Preis (bis zu 800 Euro Aufschlag) und birgt große Sicherheitslücken und daher sehr verlockende Gelegenheit für Diebe.

Sicherheitslücke Keyless-Go

Bei einem System, das Autos und Motoren hauptsächlich über Funkwellen und Codes entriegelt und startet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Kriminelle mit ein bisschen Kenntnis und Geschick einfach in das System einhacken können. Kriminologen haben herausgefunden, wie die Autodiebe solche Autos in kürzester Zeit knacken können. Das Stichwort lautet: Reichweitenverlängerer (wird sonst nur vom Geheimdienst verwendet), mit dessen Hilfe die Funksignale zwischen Schlüssel und Auto, die normalerweise nur einige Meter Reichweite haben, abgefangen werden können. Die Diebe gehen beim Knacken des Systems meistens folgendermaßen vor: Zu zweit besorgen sie sich etwas größere Taschen, in die sie die Reichweitenverlängerer legen, und platzieren sich in der Nähe des Autos sowie in der Nähe des Schlüssels (sitzt man beispielsweise in einem Café und hat das Auto in der Nähe, jedoch außer Sichtweite geparkt, ist dies für die Diebe ein Kinderspiel). Durch den Funkreichweitenverstärker wird das Signal des Schlüssels an den Komplizen, der am Auto steht, weitergeleitet. Der wiederum sendet die codierten Daten an Schloss und/oder Zündung und entriegelt somit das Türschloss oder den Motor. Geräuschlos und unauffällig wird so der Neuwagen in weniger als 30 Sekunden geknackt und gestohlen. Die Reichweitenverlängerer für die beiden Geräte können ohne größere Mühe selbst gekauft und eingesetzt werden. Zudem sind sie sogar noch erschwinglich: Rund 100 Euro müssen Diebe für einen Neuwagen hinblättern.

Was raten die Experten? Um die Übertragung der Funkwellen zu verhindern, sobald man sich außer Haus befindet, kann der Schlüssel dick in Alufolie eingepackt oder in eine funksignalabschirmende Metallbox gelegt werden. Eine andere Alternative gibt es für dieses neue System leider noch nicht. Sobald man sich zu Hause befindet, soll der Schlüssel laut Polizei nicht in Reichweite von Türen oder Fenstern aufbewahrt werden. Nach Bequemlichkeit oder Einfachheit klingen all diese Vorsichtsmaßnahmen jedoch nicht. Zudem bieten sie nur Präventivmaßnahmen. Vor einem Diebstahl schützen sie letztendlich nicht wirksam. In einigen Städten Deutschlands hat die Polizei bereits davon abgeraten, das Auto überhaupt auf der Straße oder in einem Carport zu parken. Wer sich trotz der großen Sicherheitslücken für ein Keyless-Go-System entscheidet, sollte sich ernsthaft mit den Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.

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