Brüssel stimmt über Zeitumstellung ab

Ticken die Uhren bald auch in Regensburg ganzjährig einheitlich? Die Chance dafür gibt es. Denn heute stimmt der Verkehrsausschuss des Europaparlaments über ein Ende der Zeitumstellung ab. Ein tatsächliches Ende der Zeitumstellung ist jedoch auch bei einem positiven Ergebnis der Abstimmung nicht sicher.

Die EU-Kommission möchte die Uhren am liebsten schon Ende März zum letzten Mal auf die Sommerzeit umstellen. Kommissionspräsident Jean-Claude Junker sprach sich bereits im September für einen Stopp des Uhr-Umstellens aus. An diesem Montagnachmittag stimmt nun der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments über das Thema Zeitumstellung ab und kann damit den Weg für die Abschaffung ebnen.

Aber selbst wenn das Abstimmungsergebnis positiv ausfällt, ist damit noch lange nichts entschieden, da auch noch die Regierungen der 28 EU-Mitgliedstaaten für die Abschaffung stimmen müssen. Eine Einigung ist da jedoch noch lange nicht in Sicht. Des Weiteren ist mit einem Ende der Zeitumstellung nicht vor 2021 zu rechnen. 2021 wird der Verkehrsausschuss als Kompromissvorschlag vorlegen, da viele Staaten ein zu schnelles Ende der Zeitumstellung nicht durchführen würden.

Sommer- oder Winterzeit?

Ein Streitpunkt bei der Abschaffung der Zeitumstellung ist die Frage, ob man die Sommer- oder die Winterzeit beibehalten soll. Die Vorlieben variieren dabei von Land zu Land. Während Deutschland die Sommerzeit bevorzugt, überlegt Spanien, die Zeitzone zu wechseln. Ein gemeinsames Vorgehen bei einem möglichen Ende der Zeitumstellung ist deshalb besonders wichtig, um einen Flickenteppich von sieben oder acht Zeitzonen statt der bisherigen drei innerhalb der EU zu vermeiden. Ob sich eine einheitliche Regelung durchsetzen lässt, ist fraglich. Denn in Polen würde beispielsweise bei einer dauerhaften Winterzeit die Sonne in den Sommermonaten bereits gegen 3:00 Uhr morgens aufgehen, bei dauerhafter Sommerzeit im Westen Spaniens allerdings erst gegen 10:00 Uhr.