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Eine Regensburger Lehrerin stellt in ihrem neuen Buch eine eigene These zum Thema Umweltschutz auf: Der Verzicht auf Kinder schont die Umwelt mehr als jede andere Maßnahme. Damit stößt sie jedoch auch auf Kritik.

Für Verena Brunschweiger, selbst Lehrerin am Albrecht-Altdorfer-Gymnasium in Regensburg, gehören Kinder beruflich bedingt zu ihrem Alltag. Doch privat zieht sie ein Leben ohne Kinder vor –der Umwelt zuliebe. Gemeinsam mit ihrem Mann traf sie wohlüberlegt die Entscheidung, kinderlos zu bleiben. Vor kurzem erschien nun ihr Buch „Kinderfrei statt kinderlos – ein Manifest“, das seither kontrovers diskutiert wird.

Eine kanadische Studie und logisches Denken

In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk begründet sie ihren Vorschlag mit der Statistik einer kanadischen Studie, wonach 58,6 Tonnen CO² pro Kind, auf das verzichtet wird, eingespart werden. Das ist im Vergleich zum Verzicht auf das Auto (2,4 Tonnen) enorm. Laut Brunschweiger ist Kinderlosigkeit zugleich auch der größtmögliche persönliche Beitrag zum Umweltschutz – kontradiktorisch zu politischen Entscheidungen. Zudem genüge bereits ein Kind, um die Bevölkerung am Leben zu erhalten. Zu diesem Schluss komme ihr Mann, ein Mathelehrer, durch logisches Denken.

Philosophische Gründe

Neulich war die Regensburgerin in der SWR-Sendung „Nachtcafé“ zu Gast, wo sie neben dem Umweltschutz auch eine weitere negative Sichtweise auf das Kinderkriegen erkennen ließ: „Wenn wir jemanden zur Welt bringen, dann fügen wir ihm immer Leid zu. Insofern ist es das Beste für mein Kind, wenn ich es nicht bekomme.“ Dem Focus gegenüber behauptete sie, dass Eltern nur aus Egoismus und dem Wunsch nach höheren Lebensstandards Kinder bekommen würden, die dann von den Kinderlosen mitfinanziert werden müssen.

Brunschweiger will Missverständnissen vorbeugen

Die Regensburgerin erklärt gegenüber dem Bayerischen Rundfunk jedoch, dass ihre Äußerungen nicht gegen Kinder per se gehen, sondern als Entscheidungshilfe für junge, umweltbewusste Paare dienen sollen. Dabei führt sie vor allem die Überbevölkerung und Umweltzerstörung an, wodurch bestehende Kinder, Tiere und Pflanzen eine immer ungemütlichere Welt vorfinden würden.

Kritik am Manifest

Vor allem in den sozialen Netzwerken hagelt es Kritik für die 38-Jährige. Ihr Beruf als Lehrerin steht für viele in klarem Kontrast zu ihrer These. Viele Nutzer verwiesen auch auf vermeintlich kinderreichere Regionen als Deutschland, in denen diese These mehr Sinn machen würde. Brunschweiger hält dagegen, dass der Ressourcenverbrauch pro Person hierzulande um ein vielfaches höher sei als beispielsweise in Afrika. Manche User sehen durchaus Gründe für Frauen, auf ein Kind zu verzichten, der Umweltschutz wird für viele jedoch ins Reich der Fabel verwiesen.

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