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Die Kriminalstatistik für das Jahr 2018 zeigt für die Oberpfalz weiterhin erfreuliche Entwicklungen. Die Anzahl der Gesamtstraftaten liegt weiter auf einem niedrigen Niveau, was in Kombination mit der höchsten Aufklärungsquote im Langzeitvergleich deutlich macht, dass es sich in der Oberpfalz sicher leben lässt. Besonders Wohnungseinbrüche gingen, wie schon 2017, weiterhin deutlich zurück. Bei der Präsentation des Sicherheitsberichts 2018 wurde zudem neues Equipment wie Body-Cam und Segway vorgestellt.

Insgesamt verzeichnete das Polizeipräsidium Oberpfalz mit seinen 2.650 Mitarbeitern 144.007 Einsätze, ein Plus von 2,15 Prozent gegenüber 2017. Die Oberpfalz ist mit einer Häufigkeitszahl von 4.056 einer der sichersten Bezirke in Bayern. Dabei handelt es sich um einen Indikator, der es ermöglicht, Städte und Gemeinden mit unterschiedlichen Einwohnerzahlen statistisch vergleichbar zu machen. Sie beschreibt die bekannt gewordenen Fälle umgerechnet auf 100.000 Einwohner. Der bayernweite Index liegt mit 4.571 Punkten über dem Ergebnis in der Oberpfalz.
 
Aufklärungsquote auf Höchststand

Mit 68,3 Prozent an geklärten Fällen gelang bei der Aufklärungsquote wieder der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren, bei Straftaten ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht. Damit liegt die Aufklärungsquote um 3,8 Prozentpunkte über dem bayernweiten Ergebnis.

Auch Bürger tragen zur positiven Entwicklung bei

Die positive Entwicklung der Gesamtstatistik hat mehrere Garanten: Die Beamten im Streifendienst, die Ermittler der Kriminalpolizei, aber auch alle ArbeitnehmerInnen sowie die Angehörigen der Sicherheitswacht sind mit ihrem Engagement die Garanten für diese positive Entwicklung. In den täglichen Herausforderungen und Aufgaben galt es Verkehrseinsätze, Hilfeleistungen, aber auch Veranstaltungen und Auseinandersetzungen, bis hin zu Überfällen und Tötungsdelikten zu bewältigen. Dauerthemen wie die Aufhellung der Reichsbürgerszene und Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit der Zuwanderung bestimmten zudem das Einsatzaufkommen, das im Jahresüberblick bei 144.007 Einsätzen liegt.

Wohnungseinbrüche auf niedrigstem Stand

Einfache Ladendiebstähle waren mit circa 65 Prozent den größten Anteil an den 13.091 Diebstahlfällen 2018. Im Langzeitvergleich ist dies der niedrigste Stand und ein Minus von 143 Taten im Vergleich zu 2017. Weiterhin sehr erfreulich ist der Rückgang der Wohnungseinbrüche: Nachdem hier bereits 2017 ein Rückgang von 37,8 Prozent verzeichnet werden konnte, setzte sich der Trend 2018 fort, indem mit 251 Wohnungseinbrüche ein neuer gemeldet wurden, ein weiteres Minus von 36 Prozent. Die 251 gemeldeten Einbrüche sind der niedrigste Stand in der Langzeitbetrachtung.

Statistisch gesehen ist damit die Gefahr, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, im bayernweiten Vergleich in der Oberpfalz am geringsten. Deutlich wird dies durch eine Häufigkeitszahl von 23 im Vergleich zu 40 Punkten für ganz Bayern. Als Ursachen für diese Entwicklung gelten neben den personal- und zeitintensiven polizeilichen Maßnahmen auch die verschärften strafrechtlichen Vorschriften. Der Paragraph 244 StGB stellt nun einen Verbrechenstatbestand mit einer Mindeststrafandrohung von einem Jahr Freiheitsstraße dar. Auch dies wirkt sich offensichtlich abschreckend und damit positiv für die Sicherheitslage aus. Die Vermutung, dass sich Einbrecher folglich auf Firmen und Läden konzentrieren und dort ein erhöhter Wert festgestellt werden wird, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Mit dem niedrigsten Stand in der Langzeitentwicklung, bei den Einbrüchen in gewerbliche Räume, Firmen und Geschäfte, gelang mit einem Rückgang um 14,4 Prozent auf 846 registrierte Taten, ebenfalls ein besonderes Ergebnis.
 
Polizeiliche Fachberater geben kostenlosen Rat zur Prävention

Bei der Bekämpfung der Einbrüche in Wohnungen unternimmt die Polizei in der Oberpfalz weiterhin intensive Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten und setzt auf die Unterstützung durch die Bevölkerung. Zeitnahe Informationen zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen stellen regelmäßig wichtige Ausgangspunkte für erfolgreiche Ermittlungen dar. Darüber hinaus stehen polizeiliche Fachberater zu vorbeugenden, baulichen Sicherungsmaßnahmen unentgeltlich Rede und Antwort.

17 vorsätzliche Tötungsdelikte – 100 Prozent Aufklärungsquote

Die Gewaltkriminalität umfasst Straftaten die sich gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung richten aber auch Raubüberfälle und Erpressungen. Hier setzte sich die negative Entwicklung der vergangenen Jahre auch 2018 fort. Mit einem erneuten Anstieg um 2,3 Prozent umfasst dieser Deliktsbereich 1.547 Taten im Jahr 2018. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 85,1 Prozent und macht deutlich, dass der Großteil dieser Taten, die in der Regel mit hoher krimineller Energie ausgeführt werden, durch die Polizei geklärt werden konnten. Bei den 17 vorsätzlich verzeichneten Tötungsdelikten, die sich in sechs vollendete Taten und elf Versuche untergliedern, liegt die Aufklärungsquote bei 100 Prozent.

Auch Gewalt gegen Polizei nimmt zu

Vor allem zu Beginn des Jahres 2018 wurden die Herausforderungen des Polizeiberufs deutlich: Die Gewalttaten gegenüber Polizeibeamten nahmen massiv zu, auch Helfer des Sanitätsdienstes wurden in diesem Zuge angegangen. Mit 607 Fällen war in dieser Rubrik ein neuer Höchststand erreicht. In Kooperation mit der Justiz wollen sie diese Delikte schnell zur Verurteilung bringen. Seit November 2018 gibt es dafür die sogenannte „priorisierte Fallbearbeitung“. Die Strafe müsse auf den Fuß folgen.

Betäubungsmittelkriminalität ganz oben im Aufgabenkatalog

Während sich bei der Straßenkriminalität mit einem Rückgang um 25 Taten nicht viel tat, so gab es beim Thema Rauschgift mit 4.500 Taten einen Höchstwert im Langzeitvergleich. Die Zahl der Drogentoten ging dabei von 34 Fällen 2017 auf 26 im vergangenen Jahr zurück. Neben umfangreichen repressiven Maßnahmen setzt die Polizei weiterhin mit hohem zeitlichem und personellem Aufwand auf die Aufklärung, gerade von jungen Menschen. Bei diesen kann die Erkenntnis, dass Suchterkrankungen regelmäßig zum Verlust der Kontrolle über das eigene Leben führen, nicht früh genug entstehen.

Negativer Trend bei Fahrraddiebstahl

Mit 2.239 Taten und damit einem Plus von 23,1 Prozent sollten Fahrradbesitzer vorsichtiger sein. Die Polizei sieht hier systematisches und gezieltes Vorgehen der Diebe. Zum Schutz rät es den Besitzern, in ein gutes Schloss zu investieren sowie sich die Daten des Fahrrads zu notieren. Denn zusammen mit einem Foto kommt man hiermit via App quasi einen Fahrradpass 4.0, was die Chancen eines Wiedersehens mit dem Drahtesel drastisch erhöht.

Sexualdelikte und Häusliche Gewalt

Hierbei sind vor allem Frauen in der Opferrolle. Bei den Sexualdelikten wurde 2018 ein Höchstwert erreicht, was jedoch auch in der Reform des Strafrechts im November 2016 begründet liegt. Dadurch wurde auch sexuelle Belästigung, und nicht nur Missbrauch oder Nötigung, in die Statistik mitaufgenommen. Die Reform dient vor allem zum Opferschutz, wodurch man den Anstieg des Wertes in diesem Zusammenhang als Zeichen sehen kann, dass sich Betroffene nun öfter wehren. Auch eine Aufklärungsquote von 88,5% sollte hier ein klares Zeichen an alle potentiellen Täter senden. Das Dunkelfeld ist jedoch aus verschiedenen Gründen, wie Scham oder Abhängigkeit, noch ziemlich groß. Bei häuslicher Gewalt wurde ein Rückgang von 2,9 Prozent verzeichnet, jedoch kam es zu vier vollendeten Tötungsdelikten sowie zu einem Versuch. Hier betont die Polizei vor allem die Hilfe, die sie für Opfer und auch deren Kinder, die dies oft miterleben müssen, anbieten.

Body-Cam und Segway

Mit der Body-Cam, die in Zukunft Begleiter jeder Pflichtstreife in der Oberpfalz sein wird, hat die Polizei die Möglichkeit, durch eine Ton- und Videoaufnahme des Geschehens für den Zeitraum des Startens bis zum Beenden, plus 30 Sekunden Vorlaufzeit, Missverständnissen vorzubeugen und die Aufklärung zu erleichtern. Auch sogenannte Segways werden genutzt, um von einem höheren Standpunkt aus einen besseren Überblick über die Menschen zu bekommen. Auch bei den Bürgern kommt das gut an.


Den Sicherheitsbericht für die Oberpfalz finden sie auf der Internet-Seite des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

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