section_topline
Redaktions-Hotline: +49 (0)941 59 56 08-0
section_mobile_logo_top
section_header
section_navigation
section_breadcrumbs
section_component

Ostern steht vor der Tür und die Hasen und Kaninchen sind wieder in aller Munde. In Regensburg assoziiert man mit dem Nagetier schnell die Plage, die vor circa fünf Jahren vorherrschte. Besonders am Universitätsgelände tummelten sich unzählige Kaninchen und sorgten mit untergrabenen Wegen und abgeknabberten Rinden für Ärger. Auch wenn heute ab und an mal wieder ein Karnickel über die Wiesen der Stadt läuft: Von einer Plage kann längst nicht mehr die Rede sein – doch woran liegt das?

Zum Jahreswechsel 2014/2015 waren Jäger in Regensburg schwer beschäftigt. Vor allem am Universitätsgelände kam es damals zu groß angelegten Bejagungen, um die große Anzahl an Kaninchen einzudämmen. Diese Maßnahme scheint heute, rund fünf Jahre später, Wirkung zu zeigen. Die aktuelle Situation ist weit entfernt von einer „Plage“, wie sie damals vorherrschte, so Anton Eschenwecker, stellvertretender Vorsitzender vom Bezirksjagdverband (BJV) Regensburg. Dr. Martin Postner, Referatsleiter Umweltschutz und Logistik an der Universität Regensburg, schätzt die aktuelle Situation um die Nager ähnlich ein. Die Anzahl der Kaninchen am Unigelände habe sich über die letzten Jahre, zumindest subjektiv betrachtet, drastisch reduziert, wie Postner erklärt: „Wir nehmen an, dass sich der Bestand auf circa 25 Prozent des ursprünglichen Bestandes reduziert hat. Wir beobachten das jetzt mal und lassen die wenigen, die noch auf dem Campus sind, in Ruhe vor sich hin fressen.“ Über die Gründe des Rückgangs kann er nur spekulieren und führt, wie auch Jagdverbandsvorsitzender Eschenwecker, mehrere mögliche Gründe dafür auf: Krankheiten wie beispielsweise Myxomatose oder RHD (Chinaseuche), die Witterung 2018 sowie die Baumaßnahmen, die die Kaninchen aus ihren Bauten vertrieben, wodurch sie möglicherweise keinen Unterschlupf mehr fanden. Postner merkt an, dass diese Begründungen alle rein spekulativ seien, da ihm keine Daten vorliegen.

Abschüsse dienen der Prävention – Jäger in der Verantwortung

Eschenwecker betont zudem die Normalität eines Rückgangs nach einer vorherrschenden Überpopulation. Die Tiere pflanzen sich rapide fort, auch den durch Inzucht entstehenden Komplikationen will man vorbeugen. Krankheiten würden sich in den Kaninchenbauten nämlich schnell verbreiten, die Nager stecken sich in kürzester Zeit an, wodurch auch mal ganze Bestände ausgerottet werden können. Aus Jägersicht obliegt einem hierbei eine gewisse Verantwortung, so Eschenwecker. Man wolle keine Seuchen, da diese sich auf andere Tiere übertragen könnten. Zudem seien Jäger für das Gleichgewicht und den Tierschutz verantwortlich. Die Bejagung reguliere das Problem der Überpopulation ganz einfach viel rascher. Durch ihre Krankheiten vegetieren Kaninchen oft ewig lange vor sich hin, dem will man durch Bejagungen entgegenwirken. Er fügt zudem an, dass es hin und wieder an natürlichen Feinden wie Füchse oder Greifvögel fehle. So scheint es besonders vor ein paar Jahren unausweichlich gewesen, auf Bejagungen zu setzen, um die Plage in den Griff zu bekommen. Im Normalfall seien solche Jagdaktionen nämlich recht selten, erklärt Eschenwecker.

Letzte Jagderlaubnis liegt nur wenige Monate zurück

Zuständig für die Jagd ist in erster Line die verantwortliche Stadt oder Kommune, in diesem Fall die Stadt Regensburg. Die Genehmigung für die Bejagungen erteilt hier das Umweltamt. Auf Nachfrage teilte uns die Pressestelle der Stadt Regensburg mit, dass solche Jagden in regelmäßigen Abständen stattfänden. Zuletzt wurde eine von Juni 2018 bis Dezember 2018 befristete Jagderlaubnis erteilt. Ob es sich hierbei um Kaninchenjagden auf dem Unigelände handelte, auf die man laut Postner im Jahr 2018/2019 verzichtete, bleibt weiterhin unklar, aufgrund der Aussagen des Referatsleiters Umweltschutz der Universität Regensburg ist dies wohl unwahrscheinlich. In der Vergangenheit kam es unter anderem auch am BMW-Gelände zu erhöhten Kaninchenaufkommen. Das Umweltamt stand diesbezüglich jedoch nicht für weitere Rückfragen zur Verfügung. Bevor eine solche Abschussgenehmigung erteilt werde, beobachtet man die Lage natürlich, so die Pressestelle der Stadt Regensburg. Sollte das Problem nicht auf natürliche Art und Weise lösbar sein, würden allerdings nur Profis, also Jagdverbände, mit dem Abschießen beauftragt.

Appell: Nur gucken, nicht anfassen!

Eschenwecker appelliert ferner an die Menschen, „die Natur zu respektieren“ und diese „auch mal in Ruhe zu lassen“. Zudem verwies er auf eine Pressemitteilung des BJV, der empfiehlt, gerade im Frühjahr, der Brut- und Setzzeit vieler Tiere, bei den täglichen (Wald-) Spaziergängen auf den Wegen zu bleiben und die Wildtiere nicht zu stören. Zudem hätten Biologen herausgefunden, „dass Menschen und auch Hunde, die auf den Wegen bleiben, von Wildtieren nicht als Bedrohung wahrgenommen werden“, so Eschenwecker. Sichtet man einzelne Tiere alleingelassen auf weiter Flur, so sollte es auf keinen Fall angefasst werden. Im Gegenteil: Nehmen die Tiere Menschengeruch auf, so werden sie oftmals von ihren Müttern verstoßen, was zum Hungertod führen kann. Sie werden nur zu ihrem Schutz allein gelassen, um zu lernen. „Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger oder die Polizei informieren. Der Jäger kann den Zustand des Tieres einschätzen und gegebenenfalls handeln“, heißt es aus der Pressemitteilung des BJV.

Eventfilter

Die Preise werden gesponsort von:

Brauerei Kneitinger GmbH & Co.KG Faszination Altstadt e.V. XXXLutz Power Concerts GmbH Spielbank Bad Kötzting Pizzeria Megasports Haus der Bayerischen Geschichte | Museum Super Bowl Regensburg Zuckerbrot & Peitsche Zweigstelle Atelier Haarkult Hotel Goliath Dicker Mann Brauhaus am Schloss Pizza Hut Regensburg Kullman's Regensburg
section_breadcrumbs
footer
Cookie-Einstellungen
nach oben