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Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ der Regensburger Organisation Sea-Eye e.V. verharrt weiterhin mit 64 geretteten Menschen im Mittelmeer vor Lampedusa. Von italienischer Seite war am Freitagnachmittag einmal mehr Ablehnung zu hören. Deutsche Städte, darunter auch Regensburg, zeigen sich indes bereit, Gerettete aufzunehmen.

Am Mittwoch rettete die Crew der „Alan Kurdi“ 64 Menschen aus einem manövrierunfähigen Schlauchboot. Der Notruf wurde von „Watch the Med - Alarmphone" an die libysche Küstenwache und die „Alan Kurdi" weitergeleitet. Aus eigener Kraft hätte das Schlauchboot keinen sicheren Ort mehr erreichen können, daher entschied die Einsatzleitung die unverzügliche Evakuierung. An Bord der „Alan Kurdi“ befinden sich nun 64 Gerettete, darunter 12 Frauen und zwei Kinder. Eine Frau ist schwanger. Sie stammen aus sechs verschiedenen Ländern, größtenteils aus Nigeria.

„Sollen sie doch nach Hamburg fahren“

Da Libyen weder telefonisch erreichbar war, noch auf Mail-Anfragen antwortete, setzte die „Alan Kurdi" Kurs Richtung Norden und erreichte zunächst die maltesische SAR (Search and Rescue) Zone. Malta machte unmissverständlich deutlich, dass andere Häfen näher gelegen und anzulaufen sind. Am Donnerstag erreichte die das Rettungsschiff schließlich Italien. Doch auch aus Rom waren nur raue Töne zu vernehmen. So wurde das deutsche Schiff sogar als nationales Sicherheitsrisiko bezeichnet, insofern es in die territorialen Gewässer einfahren würde. „Sollen sie doch nach Hamburg fahren", teilte der italienische Innenminister mit. Er sähe die Verantwortung allein bei Deutschland. Das Auswärtige Amt hat inzwischen die EU Kommission eingeschaltet und hat darum gebeten, zu vermitteln.

Mütter und Kinder von Väter getrennt

Am Freitagnachmittag erklärt sich Italien schließlich bereit, zwei Kinder und deren Mütter aus humanitären Gründen mit einem Boot zu evakuieren. Sea-Eye legte sofort Protest beim Auswärtigen Amt ein. „Die Mütter und Kinder von ihren Vätern zu trennen, ohne dass es dafür einen vernünftigen Grund gibt, ist aktive Familientrennung und emotionale Folter", teilt Gorden Isler dem Auswärtigen Amt mit. Dort wolle man noch einmal mit den Italienern sprechen. Zugleich zeigte er Verständnis für die Haltung der Vereinsleitung. Einsatzleiter Jan Ribbeck bat die Italienische Küstenwache indes per E-Mail darum, die Väter der Kinder ebenfalls zu evakuieren.

Regensburg grundsätzlich bereit, gerettete Menschen aufzunehmen

In Deutschland haben sich mittlerweile 47 Städte, darunter auch Hamburg, Köln und Regensburg, im Rahmen der Bewegung Seebrücke zu sicheren Hafenstädten erklärt und grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, aus dem Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen. Aufgrund der hohen Anzahl der Geretteten werden die Trinkwasser- und Nahrungsmittelvorräte schnell aufgebraucht sein. „Die Aufnahmebereitschaft Deutschlands bei beinahe ertrunkenen Menschen wäre ein wichtiges Signal an die europäischen Partner und würde der gern verwendeten Redensart von europäischen Werten echten Charakter verleihen", sagt Isler weiter.

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