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Die Verteidigung von Bauunternehmer Volker Tretzel fordert einen Freispruch für ihren Mandanten. Das machte Anwalt Florian Ufer gleich zu Beginn seines Plädoyers deutlich.

Wie schon Peter Witting, der Anwalt von Joachim Wolbergs, geht auch Ufer in seinem Plädoyer mit der Staatsanwaltschaft hart ins Gericht. Sie hätte entlastendes Material nicht nur Kenntnis genommen und stattdessen nur einseitig ermittelt. Ergebnisse der Beweisaufnahme seien ausgeblendet und das Verfahren, das er als  „Blamage“ bezeichnete, sei zudem nicht fair geführt worden. 

Tretzel der Spiritus Rector eines illegalen Spendensystems? 

Im Regensburger Korruptionsprozess rund um den suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs startete am Mittwochmorgen derSchlussvortrag der Tretzel-Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte viereinhalb Jahre Haft für Tretzel gefordert und sieht ihn als Drahtzieher - als „Spiritus Rector“ - hinter dem mutmaßlich illegalen Spendensystem. Der Bauunternehmer ist wegen Vorteilsgewährung und Beihilfe zum Verstoß gegen das Parteiengesetz angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, sich mit Hilfe von Spenden politische Vorteile etwa im Hinblick auf Grundstückserwerbe erkauft zu haben. Konkret geht es dabei um eine Summe von knapp einer halben Million Euro, die aus dem Umfeld von Volker Tretzel an den suspendierten Oberbürgermeister geflossen sein soll – vor und nach dessen Wahlkampf für das Amt des Regensburger Stadtoberhauptes. Die Spenden an den ehemaligen SPD-Ortsverein von Wolbergs sollen laut Anklage über Strohmänner – meist Tretzel-Mitarbeiter – getätigt und in Tranchen unter 10.000 Euro gestückelt worden sein, um die Veröffentlichungspflicht gemäß Parteiengesetz zu umgehen. 

Um die Durchsetzung seiner Interessen bei Bauprojekten voranzutreiben, soll Tretzel der Familie von Joachim Wolbergs zudem Rabatte bei Wohnungskäufen gegeben sowie Rechnungen für Renovierungsarbeiten am Ferienhaus des suspendierten Oberbürgermeisters übernommen haben.

Die Verteidiger von Tretzel wiesen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen ihren Mandanten stets zurück. Die Spenden würden allesamt aus dem Privatvermögen der Mitarbeiter stammen. Tretzel habe seine Angestellten lediglich zum Spenden animiert. Die Vorwürfe wegen Rabatte für Wohnungskäufe und Renovierungsarbeiten seien ebenfalls haltlos, so die Anwälte von Volker Tretzel.

Ein Urteil im Prozess rund um Joachim Wolbergs will das Gericht Anfang Juli fällen.

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