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Vier Meter hoch ragte das zerbrochene Gewehr am Neupfarrplatz in den Himmel. Das Logo der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) läßt keine Zweifel aufkommen, was die Pazifisten von militärischen Eingreifen bei Konflikten halten. Im Rahmen ihrer Friedensfahrradtour waren 40 Radfahrer in die Domstadt gekommen um für zivile Formen der Konfliktbearbeitung zu werben.

Die erste Station führte sie ins Alte Rathaus. 3. Bürgermeister Jürgen Huber, selbst Kriegsdienstverweigerer, ließ es sich nicht nehmen, die Friedensradler zu begrüßen. Er gab einen detailierten Bericht über den Stand der Umwandlung der ehemaligen Militärflächen sowie noch anstehende Planungen. „Der Abzug der Bundeswehr war ein Glücksfall für die Stadt, endlich konnte sich die räumlich doch arg begrenzte Stadt entwickeln." Weiterhin stellte Huber das Engagement und die Grenzen  der Stadt beim Engangement für Flüchtlinge dar.

Zurück am Neupfarrplatz, wo die Performance schon vorbereitet war. Bei der statischen Darstellung des Anti-Kriegsliedes „Kein Krieg ist heilig" bewachen drei Soldaten Ölfässer und Geldkoffer, während die Opfer des Militäreinsatz schon unter weißen Tüchern liegen. Die Öffentlichkeit schweigt, sieht weg, hört weg.  Doch zum Schluß wollen die Soldaten nicht mehr, sie legen Helm und Gewehr ab und ziehen ein riesiges Plakat auf: „Frieden durch Abrüstung".

„Diese Performance zeigt auf, um was es bei militärischen Einsätzen der Bundeswehr geht", so der Landersprecher der DFG-VK, Thomas Rödl.  Rohstoffversorgung und Erhalt der wirtschaftlichen Kontrolle, aber niemals Frieden, Freiheit oder gar Menschenrechte. Dabei seien doch unzählige Konflikte ganz ohne Militär gelöst worden: die deutsche Vereinigung, das Ende der Apartheid in Südafrika, das Karfreitagsabkommen in Nordirland. Rödl könnte noch lange erzählen. Es schließt sich ein Grußwort des Friedensnetzwerk Regensburg, vertreten durch Herbert Ziegler, und ein Statement des Bezirkssprechers der DFG-VK, Rester Willi, zur zivilen Nutzungsmöglichkeiten der Truppenübungsplätze Hohenfels und Grafenwöhr an.

Um 14.00 Uhr starten die Friedensradler zu einer Stadtrundfahrt ins Kasernenviertel, um mit eigenen Augen zu sehen, was ihnen zuvor vom Bürgermeister erzählt worden war. Dabei kommen sie auch am Ankerzentrum vorbei, einem ungeliebten Konversionsobjekt. Die Radfahrer mit eigenen Fluchterfahrungen wenden die Augen ab.

Die Friedensfahrradtour war am 3. August in Ulm gestartet und führte entlang der Donau zu verschiedenen Militäreinrichtungen und Rüstungsbetrieben. Nach Regensburg führte die Tour noch zwei Tage an den Grenzen der Truppenübungsplätzen entlang, bevor sie in Weiden ihren Abschluß fand.

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