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76 Meter lang, 14 Meter tief, in Teilen aufrecht begehbar und ein Archiv der Erdgeschichte: Bei Bauarbeiten in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf wurde eine Höhle entdeckt. Auch Tropfsteine sollen sich darin befinden.    
   
Bei Bauarbeiten an der Umgehungsstraße in Burglengenfeld wurde eine Höhle entdeckt. Das teilte die Stadt Burglengenfeld mit. In einem Teilbereich des Baufeldes mussten rund sechs Meter Lehm und Kalkstein abgetragen werden. Dabei wurde der Zugang zu einer Schachthöhle freigelegt – der Zwicknagelschacht, benannt nach seinem Entdecker, einem Baggerfahrer. Fachleute haben die Höhle bereits freigelegt, vermessen und untersucht.

Trinkwasser in Gefahr?

Das Gebiet, über dem sich die Höhle erstreckt, liegt teilweise im Schutzgebiet der Burglengenfelder Trinkwasserversorgung. Fachleute stellten sich deshalb die Frage, ob der Schutz des Trinkwassers sichergestellt ist. Der tiefste Punkt der bislang befahrenen Höhle liegt laut Experten nur rund 30 Meter über dem Grundwasserspiegel. Deshalb muss nun die Frage geklärt werden, wie lange es etwa nach einem Unfall in dem Bereich dauern würde, bis möglicherweise verunreinigtes Wasser im Grundwasser und bei den Trinkwasserbrunnen im Raffa ankommen.

Eine Antwort soll ein sogenannter Tracerversuch bringen. Dabei wird an geeigneten Stellen in der neu entdeckten Höhle mit lebensmittelechtem Farbstoff versetztes Wasser eingebracht. Anhand der Färbung kann nachvollzogen werden, welchen Weg das Wasser nimmt und wie schnell das geht. Das kann wenige Stunden dauern – oder mehrere Monate. Der Tracerversuch soll voraussichtlich im Juli durchgeführt werden.

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Längsschnitt der Höhle, Foto: Anders & Raum Sachverständigenbüro für Grundwasser

Akute Absturzgefahr

„Die Höhle ist geologisch sehr, sehr interessant“, sagt Sabrina Huber, Vorsitzende des Landesverbands für Höhlen- und Karstforschung Bayern. Der Fund von Kryocalciten etwa weise darauf hin, dass die Höhle in einer einst gletscherfreien Zone liegt, aber in der Eiszeit unter Permafrost-Bedingungen entstanden ist. Ungewöhnlich sei die Größe der versteinerten Seelilien aus dem früheren Jurameer. Entdeckt haben Fachleute auch Fossilien, Hornsteinknollen und in einem Raum Tropfsteine.

Laut Huber sei das Gestein sehr brüchig und von Rissen und Spalten durchzogen. Die Höhle könne nur mit „ausreichender Kenntnis“ der Gefahren tiefer Schachthöhlen und mit entsprechender Sicherung befahren werden, da Absturzgefahr herrsche.

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