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Heute ist der achte Tag nach der Verhaftung von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Die Gerüchteküche brodelt. Ist der Chefredakteur vom Regensburger Wochenblatt Christian Eckl ein stiller Mitwisser? Und wie lange wird der OB noch in Untersuchungshaft bleiben müssen?



Während verdeckter Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft wohl die Telefonate von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs abgehört. In einem ging es scheinbar um die nachträgliche Änderung von Aufsichtsratsprotokollen des SSV Jahn Regensburg. Das Regensburger Wochenblatt berichtete außerdem über ein Treffen, das am 30. Dezember 2016 zwischen dem OB, dem Bauunternehmer Volker Tretzel und einem seiner früheren Mitarbeiter stattfand – in der Privatwohnung des früheren Jahn-Präsidenten Ulrich Weber. Durch Handyortung bemerkten die Ermittler wohl dieses Treffen, und verdächtigen Wolbergs, Weber, Tretzel und den früheren Mitarbeiter, dass sie Beweismaterial verschwinden ließen. Stimmt dieser Verdacht, könnte das auch Weber belasten – der Rechtsanwalt vertrat den ehemaligen Tretzel-Mitarbeiter bisher als Verteidiger in der Korruptionsaffäre. Angeblich soll Wolbergs nach Informationen einer Stadträtin die Fraktionsvorsitzenden der Rathauskoalition angewiesen haben, was sie bei der Staatsanwaltschaft aussagen sollen. Auffallend ist auch die Aussage eines hochrangigen Mitarbeiters der Stadtverwaltung im vergangenen Juli, der seine Aussage zehn Tage später wieder zurückzog. Wurde auch er von OB Wolbergs unterdrückt?

Die Frage ist auch, ist der Chefredakteur des Regensburger Wochenblattes Christian Eckl ein stiller Mitwisser? Während OB Wolbergs allen Medien bis zu seiner Verhaftung kein Interview geben wollte, gab es zwischen ihm und Eckl in den vergangenen Monaten wohl einige Telefonate. Auffallend ist auch die positivie Berichterstattung und die Kritik gegen andere Parteien. Sollte diese Berichterstattung von der Krise des OB ablenken oder ist das alles nur ein großer Zufall? In einem Artikel, der gestern veröffentlicht wurde, schreibt Eckl, dass er oft in den letzten Wochen und Monaten mit Wolbergs telefoniert hat. Und auch sein Name in dem Haftbefehl gegen Wolbergs auftaucht. Zünder dafür war wohl ein Telefonat zwischen Eckl und Wolbergs.

Untersuchungshaft

Die Untersuchungshaft ist eine der intensivsten Ermittlungsmaßnahmen in einem Strafprozess – sie steht für einen Freiheitsentzug eines zu diesem Zeitpunkt Unschuldigen. Laut Berichten des Regensburger Wochenblatt befindet sich Wolbergs derzeit in der psychiatrischen Abteilung der JVA Straubing. Die Untersuchungshaft ist keine vorweggenommene Strafe, sie soll das Strafverfahren sichern. Grundsätzlich beträgt die maximale Dauer der Untersuchungshaft sechs Monate. Die Ermittlungsbehörden und Gerichte dürfen dieses Zeitfenster aber nicht grundlos ausschöpfen – die Verfahren müssen beschleunigt behandelt werden.

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