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Einen straffen Terminplan hatten die Teilnehmer der Winterklausur der Freien Wähler in Schwarzenfeld am Mittwoch. Neben dem Innovationspark Wackersdorf nahmen sie auch den Hochwasserschutz in Nittenau unter die Lupe.

Dezentrale und ökologische Energiewende

Im Zuge ihrer Winterklausur in Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf standen am Mittwoch mehrere Stationen auf dem Tagesplan. Eine davon war der Innovationspark in Wackersdorf. Wo einst eine Atom-Wiederaufbereitungsanlage entstehen sollte, befindet sich inzwischen ein wirtschaftlich erfolgreiches Gewerbegebiet. „Damals wie heute ist die Entscheidung gegen Atomkraft ein klares Signal für eine sozialverträgliche und ökologische Energiewende“, erklärte vor Ort Florian Streibl, Vorsitzender der Freie Wähler Landtagsfraktion.
 
Der Atomausstieg sei dabei vor allem ein Aufruf, die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen weiter auszubauen, ergänzte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. „Deshalb kurbeln wir die Energiewende in unserem ‚Bayerischen Aktionsprogramm Energie‘ mit mehr als 70 Einzelmaßnahmen an.“ Neben Anreizen zum Ausbau etablierter regenerativer Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft setzt das Programm auch auf die Förderung neuer Energietechnologien, Speichermöglichkeiten, Sektorenkopplung, der Wasserstoffwirtschaft sowie der Digitalisierung der Stromversorgung.
 
Mit dem Aktionsprogramm Energie sollen außerdem klimafreundliche, sichere und verlässliche Energiesysteme dezentral im ländlichen Raum unterstützt werden – wie etwa die Kraft-Wärme-Kopplung. „Unser Ziel ist es, dass Bayern auch in Zukunft lebenswert, naturgeprägt und wirtschaftlich stark bleibt“, so Streibl abschließend.

Power-to-Gas wichtiger Beitrag zur Energiewende

Die Freien Wähler wollen außerdem den Ausbau erneuerbarer Energien mit der Entwicklung intelligenter Speichertechnologien kombinieren. Dieses Ziel hat die Landtagsfraktion ebenfalls am Mittwoch bei ihrer Winterklausur in Schwarzenfeld bekräftigt. Als besonders vielversprechend erachten die Abgeordneten die Power-to-Gas-Technologie, die überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien wie Sonne oder Wind in Gas umwandelt und in das Gasnetz einspeisen kann. Bei einem Besuch des Forschungsunternehmens MicrobEnergy in Schwandorf hat sich die Fraktion am Mittwoch über Möglichkeiten zur Speicherung von erneuerbaren Energien informiert.
 
Das deutsche Erdgasnetz verfüge über erhebliche Speicherkapazitäten, sagte Doris Schmack, Geschäftsführerin der MicrobEnergy GmbH. Deshalb biete es sich an, aus überschüssigem Wind- und Solarstrom mit Hilfe der Power-to-Gas-Technologie erneuerbares Erdgas herzustellen. MicrobEnergy nutzt dazu Mikroorganismen, die aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid Methan produzieren, das handelsüblichem Erdgas entspricht. Somit könne das Gas in das Erdgasnetz eingespeist, dort gespeichert und bedarfsgerecht verwendet werden, so Schmack.

„Der große Vorteil ist, dass diese Speichertechnologie wegen vergleichsweise hoher Wirkungsgrade sehr effizient ist. Das macht Power-to-Gas zu einer nachhaltigen, kostengünstigen und zukunftsweisenden Form der Energiegewinnung“, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Deshalb stehe die Realisierung von Zukunftstechnologien wie Power-to-Gas im Wirtschaftsministerium ganz oben auf der Agenda. Außerdem müsse das Thema Erdgas als alternative Antriebsenergie für Kraftfahrzeuge vorangetrieben werden.

Leuchtturmprojekt für dezentralen Hochwasserschutz in Bayern

1954, 1993 und 2002 erlebten die Menschen in Nittenau verheerende Hochwasser. Um sicherzustellen, dass Nittenau nicht erneut vom Fluss Regen überschwemmt werden kann, hat die Stadt im Landkreis Schwandorf viel Geld in den technischen Hochwasserschutz investiert.

Nittenau sei „ein Leuchtturmprojekt des modernen Hochwasserschutzes“, erklärte Umweltminister Thorsten Glauber beim Empfang im Rathaus der Stadt. „Die Gesamtkosten für die Maßnahmen belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Doch hier ist jeder Cent gut angelegt, denn bereits eine einzige schwere Überschwemmung verursacht ihrerseits Millionenschäden“, so Glauber weiter. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts habe Nittenau Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser.

Bei der Begehung von Deichen und Schutzmauern sagte der Umweltminister weiter, der Freistaat sei „wegen des Klimawandels zunehmend heftigen Starkregenereignissen ausgesetzt“. Darauf wollten die Freien Wähler mit effektiven, kleinteiligen Maßnahmen reagieren: „Wir verfolgen das Ziel, viel Wasser mittels dezentraler Regenrückhaltebecken zurückzuhalten – abseits der Flüsse und in der Fläche Bayerns.“ Die Fluten sollten Isar, Donau, Regen und Ilz erst gar nicht erreichen, um für deren Anrainergemeinden nicht zur Gefahr zu werden.

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