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Darf der Grieser Spitz ab 22 Uhr bald nicht mehr betreten werden? Wie diese Woche bekannt wurde, gibt es Pläne in diese Richtung vonseiten der Stadtverwaltung, um vor allem der Lärmbelästigung durch Feiernde Herr zu werden. Vor allem die Regensburger Jusos und die Grünen sehen dieses Vorhaben aber kritisch.

Die Regensburger Jusos lehnen die Pläne der Stadt, einzelne Grünflächen ab einer bestimmten Uhrzeit zu sperren, strikt ab: „Die Grünanlagen stehen der Allgemeinheit unentgeltlich zur Verfügung. Wir wehren uns gegen die Idee, für einzelne Plätze ein Betretungsverbot auszusprechen“, so der Vorsitzende Heinrich Kielhorn.

Die Jusos würden den Wunsch der Anwohner nach Nachtruhe anerkennen, plädieren aber dafür, andere Lösungen zu finden: „Ähnlich wie am Bismarckplatz könnte man mit Blick auf den Infektionsschutz den Zugang zum Grieser Spitz auf eine bestimmte Anzahl an Personen beschränken“. Des Weiteren verweist Bastian Käsbauer auf die bereits geltende Grünanlagensatzung der Stadt Regensburg: „Hier wird bereits heute schon geregelt, dass der Gebrauch von Musikwiedergabegeräten ab 22 Uhr verboten ist und dass der Alkoholgenuss nicht belästigend sein darf.“ Damit bestünden bereits heute weitreichende Möglichkeiten, die Nachtruhe und die Interessen der Anwohner zu wahren, ohne pauschal ganze Grünanlagen zu sperren.

Führt Sperrung zur Verlagerung?

„Eine Sperrung des Grieser Spitzes führt sowieso nur zu einer Verdrängung und Verlagerung. Das ist keine befriedigende Lösung und darüber hinaus aus jugend- und kulturpolitischer Sicht eine Bankrotterklärung“, kritisiert Anna Gmeiner von der DGB Jugend. Zielführender sei es vielmehr, sich aktiv um eine Stadtteilentwicklung zu kümmern, Jugendzentren auszubauen und zusätzliche kulturelle Angebote und Spielstätten zu schaffen.

Nachtbürgermeister als Lösung?

Anlässlich des jüngsten Vorstoßes der Stadtspitze, ein Betretungsverbot für den Grieser Spitz einzuführen, fordert die grüne Stadtratsfraktion ein Konzept, wie man mit dem Regensburger Nachtleben umgehen wolle. „Ich vermisse hier ein gesamtheitliches Vorgehen der Stadt“, meint der grüne Fraktionsvorsitzende Stefan Christoph. Wenn die Stadt hier ernsthaft eine Sperrstunde auf dem Grieser Spitz einführen wolle, müsse es Alternativangebote geben. „Wenn der Gries gesperrt werden sollte, sind die Leute ja nicht plötzlich weg.“ Experten würden davon ausgehen, dass sich auch das Nachtleben in diesem Sommer aufgrund der Corona-Pandemie und des geringeren Infektionsrisikos im Freien mehr draußen als drinnen abspielen werde. Dafür brauche es aber auch Orte, so Christoph. Ein Konzept vonseiten der Stadt könnten die Grünen aber nicht erkennen. Stattdessen werde hier nur punktuell gehandelt. Christoph bringt dafür seinen Vorschlag eines Nachtbürgermeisters aus dem Wahlkampf wieder ins Spiel, der sich genau solchen Themen annehmen solle.

Wie die Stadt künftig dem Lärm und auch dem zurückgelassenen Müll am Grieser Spitz begegnen sowie aufgebrachten Anwohnern entgegenkommen will, ist nach wie vor unklar. Ob eine Sperrstunde ab 22 Uhr oder ein Verbot von Musik via Lautsprecher kommen wird, bleibt somit abzuwarten.

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