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Professor Dr. Michael Arzt vom Universitätsklinikum Regensburg wurde im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin für seine wissenschaftliche Arbeit zum Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Herzschwächen ausgezeichnet. Der Forschungspreis 2013 ist mit 10.000 Euro dotiert.

In seiner Arbeit zum Thema "Bedeutung von schlafbezogenen Atmungsstörungen und deren Behandlung für die Prävention und die Behandlung der Herzinsuffizienz" untersuchte der Regensburger Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des Uniklinikums, welche Auswirkungen die Schlafapnoe (Atempausen im Schlaf) auf die Heilung eines Herzinfarktes hat. In seiner Studie fasst er sieben Arbeit aus drei Forschungsbereichen zusammen. In seiner Arbeit untersucht Prof. Dr. Arzt auch, ob durch die Behandlung der Schlafapnoe bei Patienten mit Herzschwäche die Herzfunktion und somit die Belastbarkeit und die Lebensqualität verbessert werden kann. Ein Teil der Forschungsprojekte wurde durch die Philips Home Health Care Solution sowie die Firma ResMed gefördert.

Schlafapnoe

Die Schlafapnoe zeichnet sich durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs aus. Patienten, die schwer betroffen sind, erleiden ca. 300 Atempausen von 30 Sekunden pro Nacht. Die Atempausen gehen mit einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut, einem Anstieg des Pulses und des Blutdrucks einher und können daher das Herz-Kreislauf-System enorm belasten. Dies trifft vor allem nachts zu - durch eine damit verbundene gesteigerte Ausschüttung von Adrenalin (Stressreaktion) kommt es aber auch am Tag zu erhöhtem Blutdruck.

Die Atempausen enden in der Regel mit einem Aufwachen, das vor dem Ersticken schützt und an das sich der Patient am nächsten Tag meist nicht mehr erinnern kann. Folgen der Schlafapnoe können morgendliche Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Tagesschläfrigkeit oder Konzentrationsstörungen sein. Durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems kann die Schlafapnoe aber auch zu nächtlichem Erwachen mit Herzrasen, Brustschmerzen sowie häufigem nächtlichen Wasserlassen führen.

Behandlung

Am UKR werden verschiedene Formen der kontinuierlichen Überdrucktherapie (z.B. "Continuous Positiv Airway Pressure", kurz CPAP) zur Behandlung der Atempausen angewandt. Der Luftdruck wird während des Schlafes durch eine Atemmaske verabreicht und schient die oberen Atemwege. Dadurch wird der Kollaps der oberen Atemwege, der zu den Atempausen führt, verhindert. Die Masken werden ? entgegen der Vorstellung der meisten Menschen - mindestens so gut toleriert wie Medikamente bei chronischen Erkrankungen.

Eine behandlungsbedürftige Schlafapnoe besteht bei ca. 9% der Männer und 4% der Frauen in der Allgemeinbevölkerung. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. schwer einstellbarer Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche) sind ca. 40% von einer mindestens mittelgradigen Schlafapnoe betroffen.

Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse der Studie von Prof. Dr. Arzt deuten darauf hin, dass die Behandlung von Schlafapnoe zu einer Besserung der Herzfunktion und der Lebensqualität bei einem Teil der Patienten beitragen kann. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die Schlafapnoe und der im Schlaflabor gemessene gestörte Schlaf Risikofaktoren für Patienten mit Herzinfarkt und Herzschwäche darstellen. "Der Schlaf macht ein Drittel unserer Lebenszeit aus. Unsere Forschungsarbeiten zeigen, dass der gestörte Schlaf bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein wichtiger Ansatzpunkt für Diagnostik und Therapie ist", erläutert Professor Arzt. Die Untersuchungen tragen dazu bei, dass die Schlafapnoe als wichtige Begleiterkrankung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkannt wird und behandelt werden kann.

Forschungspreis 2013

Der Preis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. wird jährlich vergeben und zeichnet die beste wissenschaftliche und klinische Arbeit aus dem Fachbereich der Pneumologie aus. Mit 10.000 Euro ist er der höchstdotierte persönliche Preis in der Pneumologie in Deutschland.

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