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Oder etwa doch nicht? Die Grünen planen im Falle eines Sieges bei der Bundestagswahl 2013 die Einführung eines vegetarischen bzw. sogar veganen Tages pro Woche. Doch nicht in Ihrer Küche, nein in öffentlichen Kantinen. Welche Vorteile das hätte, in wie weit  diese Idee unterstützt wird und was die Bundesbürger (auch die Regensburger) davon halten, soll nun genauer erläutert werden.

Anlässlich der Bundestagswahl 2013 hat die Partei Bündnis 90/ Die Grünen, die für die Prinzipien Ökologie, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und Demokratie steht, sich ein neues Ziel gesetzt: Sollte sie gewinnen, will die Partei einen sogenannten "Veggie Day", also einen vegetarischen beziehungsweise veganen Tag pro Woche, in öffentlichen Kantinen und Mensen einführen. Ob dies wohl Anklang bei den Bundesbürgern findet? Schließlich isst jeder Deutsche durchschnittlich 89 Kilo Fleisch im Jahr. Zwar sind 4% der Bürger bereits Vegetarier, aber 85% essen fast täglich Wurst oder Fleisch. Laut einer Umfrage der Universitäten Göttingen und Hohenheim essen jedoch 12% bereits bewusst weniger und 60% der Befragten sind generell zu einem geringerem Fleischkonsum bereit ? wobei erwähnenswert ist, dass bezüglich ebendieser Umfrage der Verzehr von Fleisch und Wurst mit steigendem Bildungsgrad und Einkommen sinkt.

Welche Probleme könnte ein "Veggie Day" vorbeugen?

"Ein Veggie Day ist ein wunderbarer Tag zum Ausprobieren, wie wir uns mal ohne Fleisch und Wurst ernähren. Vegetarisch kochen ist nämlich mehr, als nur das Fleisch weg lassen.", so Renate Künast, Vorstand der Bundestagsfraktion "Die Grünen". Angeblich soll ein geringerer Fleischverzehr zum Beenden der Massentierhaltung und somit zu artgerechter Tierhaltung, besserem Klima und mehr Qualität führen, da für den Anbau von Tierfutter der weltweit größte Teil von Anbauflächen verbraucht wird und die Viehwirtschaft ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verursacht. Außerdem soll ein vegetarischer Tag in der Woche für einen bewussteren und weniger verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln sorgen.

Von welchen Seiten ist Unterstützung zu erwarten?

In vielen Städten wird ein solcher "Veggie Day" bereits erfolgreich praktiziert. In Bremen gehört dieser seit Januar 2010 zum Alltag und auch beispielsweise Aachen, Freiburg, Hannover, Ingolstadt, Mannheim und Wiesbaden haben ihn eingeführt. In Regensburg fand 2010 ein erster Anlauf statt, indem es in den Hochschulmensen einen fleischlosen Tag gab. Die Greenpeace-Gruppe Regensburg versucht seit einiger Zeit mithilfe anderer Organisationen einen solchen regelmäßig anzubieten. Eine dieser Initiativen ist "Donnerstag ist Veggietag". Die Mitstreiter dieser Organisation klagen an, dass zurzeit in Regensburg kein Interesse an der endgültigen Einführung eines wiederkehrenden "Veggie Days" bestünde. Auch in Stuttgart scheiterte 2011 die Förderung eines fleischfreien Wochentages, da die Arbeiter sich nicht vorschreiben lassen wollten, was sie in den Kantinen essen sollten.

Unterstützt werden Die Grünen bei ihrer Idee vor allem vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, welcher mindestens 20 Prozent Bio- und Neulandfleisch in öffentlichen Kantinen bis 2015 fordert. Die Leserkommentare bei "RP-Online" hingegen sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von "Ganz im Ernst, mehr (auch vegetarische) Auswahl in den Kantinen wäre denke ich schon sinnvoll und was Kantinen heutzutage teilweise anbieten - da graut es mir schon beim LESEN der Karten..." über "Und wenn ich jeden Tag Fleisch esse, dann geht Sie das einen Sch...dreck an. Schauen Sie lieber mal in den Spiegel, Sie sehen nämlich nicht gerade gesund aus. Ab und zu mal einen Burger essen. Das gibt Farbe ins Gesicht." bis hin zu "Und ich fordere einen Fleischtag für alle Vegetarier !". Auf Bild.de ist das Ergebnis einer Umfrage relativ eindeutig: 75% der Teilnehmer finden einen "Veggie Day" überflüssig.

Was hält Regensburg vom Veggie-Day?

Das Team der Regensburger Nachrichten wollte wissen, was Regensburgerinnen und Regensburger vom geplanten "Fleischlos-Tag" halten und hat deshalb Passanten im Alter von 25 bis 50 Jahren zu diesem Thema befragt. Alle waren sich einig: Sie sind zwar selbst keine Vegetarier, fänden einen fleischfreien Tag aber gut, da sie besonders von der Massentierhaltung angeekelt und abgeschreckt sind.
Man darf also abwarten, wie sich dieser Plan weiterentwickelt und ob es im Falle eines Sieges der Partei Die Grünen tatsächlich zu einer bundesweiten Einführung eines vegetarischen oder veganen Tages kommt.

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