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Laut einer Studie der Wolverhampton Business School fehlen die Deutschen doppelt so häufig im Beruf als die Briten. Geht es ihnen zu gut oder zu schlecht? Und wie sieht es mit den Fehlzeiten der Bayern, insbesondere der Regensburger aus?

Wohl fast jeder kennt die neue Werbung der Lufthansa. Ein etwas pessimistisch veranlagter Franzose lässt seine Deutschland-Reise Revue passieren und verzichtet dabei auf kein Klischee:  Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Perfektionismus - "fantastique". Die Deutschen gelten im Ausland tatsächlich als Stereotyp von Fleiß und Pflichtbewusstsein. Doch die Realität sieht anders aus, denn laut einer britischen Studie sind die Bundesbürger gar nicht so gewissenhaft: Die Wolverhampton Business School fand heraus, dass deutsche Arbeitnehmer mindestens doppelt so hohe Fehlzeiten im Beruf haben als britische. Hierbei wurden 2.620 Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern in Großbritannien, Deutschland und Frankreich befragt. Während neun Prozent der befragten britischen Firmen angaben, im Jahr 2009 ein Problem mit hohen Krankenständen gehabt zu haben, waren es in Deutschland ein Viertel der Betriebe.
Seit 2004 sank der Anteil der Firmen mit hohem Krankenstand in Großbritannien um acht Prozent, während er in der Bundesrepublik zwischen 2004 und 2009 um sieben Prozent stieg. Ähnlich sieht es in Frankreich aus: 21 Prozent der Unternehmen meldeten im Jahr 2009 erhebliche Fehlzeiten der Arbeitnehmer. Laut den aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fehlten in Deutschland kranke Arbeitnehmer im Jahr 2011 durchschnittlich 12,6 Tage. Das ergibt auf alle deutschen Arbeitnehmer berechnet etwa 460,6 Millionen Fehltage. Wohlgemerkt: 2010 waren es nur 11,3 Tage pro Staatsbürger. Laut der BAuA verursachten die Krankentage 2011 insgesamt Produktionsausfälle von rund 46 Milliarden Euro.

Straßenreiniger sind am häufigsten krank

Nun stellt sich die Frage: Geht es den Deutschen zu gut oder zu schlecht? Die Gründe für die hohe Krankenquote sind laut Forschern der bessere Arbeitnehmerschutz und das großzügige Krankengeld. Die Hauptursachen für Krankschreibungen lauten Rücken-, Gelenk- und Muskelbeschwerden ? auf diese war etwa jeder fünfte Fehltag zurückzuführen. Aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-Out stehen hoch im Kurs.
Laut der AOK feierten im Jahr 2009 Straßenreiniger und Müllmänner mit durchschnittlich 28,8 Fehltagen am häufigsten krank, gefolgt von Waldarbeitern und Krankenpflegehelfern mit 25 Tagen. Die wenigsten Fehlzeiten haben Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus mit 6,3 Tagen und Hochschullehrer mit 4,9 Fehltagen.

Wir wollten wissen, wie es denn mit den Fehlzeiten in Bayern und konkret in Regensburg aussieht und haben bei der AOK nachgefragt. Laut dieser waren die rund 2,3 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmer in Bayern im Jahr 2012 4,2 Prozent aller Kalendertage krank. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 4,9 Prozent und somit ganze 17 Prozent höher. In der Oberpfalz sind es ebenfalls 4,2 Prozent, in der Region Weiden 4,4 und in Landkreis Regensburg sogar nur 4,0 Prozent. Anscheinend gelten hier die deutschen Klischees doch noch ? fantastique!

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