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Seit Kurzem hat die Biotonne Einzug in Regensburgs Haushalte genommen. Doch was passiert mit all dem Biomüll, der in den großen braunen Tonnen landet? Um das herauszufinden, besuchte Umweltbürgermeister Jürgen Huber am Freitag, den 27. April 2018, die Vergärungsanlage der Firma Högl in Volkenschwand. Dort betreibt der Familienbetrieb eine Vergärungsanlage, in der die Nahrungs- und Küchenabfälle aus Regensburg zu Biogas und einem hochwertigen Gärprodukt verarbeitet werden.

Die Firma Högl kompostiert seit 2009 das Grüngut der Stadt Regensburg. Seit dem 1. Oktober 2017 werden die Nahrungs- und Küchenabfälle aus den Biotonnen der Stadt Regensburg bei der Firma Högl und der Firma Blümel verarbeitet.

Ende der 1980er-Jahre hatte die Familie Högl als Zuerwerb zum landwirtschaftlichen Betrieb mit der Kompostierung von Grüngut begonnen. Mehr und mehr gerieten Bioabfälle in ihr Blickfeld, denn im Zuge des neuen Abfallrechts war die Verbrennung in Müllheizkraftwerken in vielen Landkreisen nicht mehr nur sachlich unbefriedigend, sondern schlicht zu teuer. Im Jahr 1995 schließlich entschloss sich der Familienbetrieb zu der Investition in eine Bioabfall-Vergärungsanlage. Diese macht aus Bananenschalen und Brotresten nicht nur nährstoffreiches, gütegesichertes Gärprodukt, sondern vor allem energiereiches Biogas, das über zwei Gasmotoren in Strom umgewandelt wird.

Der angelieferte Bioabfall kommt in einen Anmaischbehälter, der von einem Rührwerk ständig kräftig in Bewegung gehalten wird. Es lösen sich die organischen Bestandteile im Wasser zu einer Suspension. Plastik, Glas, Steine und sonstige Verunreinigungen können davon leicht mit einer speziellen Technik abgetrennt werden. Da der frische Bioabfall selbst relativ viel Wasser enthält, muss so gut wie kein Frischwasser zugesetzt werden. Die gefilterte Suspension wird hygienisiert, in die Fermenter gepumpt und dort unter Sauerstoffausschluss von Bakterien vergoren. Diese produzieren so Biogas mit einem Methangehalt von circa 60 Prozent, welches anschließend in Strom umgewandelt wird.

Das Substrat wird den Fermentern entnommen und über eine Zentrifuge entwässert. Das Gärprodukt wird gütegesichert über die Gütegemeinschaft Gärprodukte e.V. RAL-Gütezeichen. Geschäftsführer Franz Högl erläuterte, dass das Gärprodukt in der Landwirtschaft als hochwertiger Dünger eingesetzt wird. Durch die Vergärung werden die Bioabfälle ordnungsgemäß und sinnvoll verwertet und über Energie und Kompost in die natürlichen Kreisläufe zurückgeführt.

Das Unternehmen gehört zu den Erstunterzeichnern des Umweltpaktes Bayern der Bayerischen Staatsregierung und wird regelmäßig zertifiziert.

Damit eine gleichbleibende Qualität der erzeugten Produkte gewährleistet werden kann, werden Störstoffe sehr früh aus dem Verarbeitungsprozesse ausgeschleust. Das flüssige und das feste Gärprodukt werden in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt. Gerade im Hopfenanbau ist Kompost und nährstoffhaltiger Dünger unerlässlich. Durch den Einsatz der organischen Gärprodukte als Dünger kann auf zusätzlichen Mineraldünger verzichtet werden. Der organische Stoffkreislauf kann so geschlossen werden.

Etwa 25 Prozent der erzeugten elektrischen Energie wird im Prozess genutzt. Die restlichen ca. 75 Prozent werden in das Stromnetz eingespeist.

„Was ich in dieser Anlage gesehen habe, stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass sich das Sammeln von Bioabfällen sogar in mehrfacher Weise auszahlt“, resümierte Huber. Er bedanke sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern dafür, die in den letzten Monaten die Biotonnen im Stadtgebiet fleißig genutzt und so ihren Beitrag für den Umweltschutz geleistet hätten.

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