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E-Mails schreiben, Bilder bearbeiten, im Internet surfen, fernsehen, lernen – für viele Menschen sind Laptops und Notebooks das Tor zur Welt. Aus den deutschen Haushalten sind sie kaum mehr wegzudenken und selbst die ganz Kleinen besitzen mittlerweile einen. Die tragbaren Computer sind aber auch immer eine Technik- und natürlich Geldfrage, denn noch lange nicht jeder in Deutschland kann sich einen leisten. Genau an dieser Stelle schreitet die Computerspende Regensburg ein…


Johannes Hundshammer hat zwei Kinder, mehrere Ehrenämter inne, ist Ingenieur der Elektrotechnik und seit kurzem bei der Computerspende Regensburg aktiv – eine Ortsgruppe von @ngestöpselt e.V., dem Verein für Digitalkompetenz aus Würzburg. Gegründet würde der Verein @ngestöpselt 2011 von Steffen Hoch und Christoph Fischer. Ihr Vorbild: die Computerspende Hamburg – Ihr Ziel: Computerspende, Digitalkompetenz und Umweltschutz. Durch das Aufrüsten alter Laptops und PCs ermöglicht der Verein auch Bedürftigen einen Zugang zur digitalen Welt, schult Menschen im Umgang mit PCs und leistet durch die Wiederverwendung gebrauchter, vom Wegwerfen bedrohter Hardware einen wertvollen Beitrag zu Umwelt und Recycling. Außerdem erhielten bereits mehr als 2.500 Menschen dank @angestöpselt einen Zugang zur digitalen Welt.

Im Gegensatz zu den rund 50 ehrenamtlichen Helfern in Würzburg besteht das Team der Computerspende Regensburg aktuell aus nur zwei Personen, eine davon ist Johannes. Gemeinsam mit seinem Kollegen Frank sammelt auch er gebrauchte Laptops für Menschen, die sich sonst niemals einen leisten könnten: Empfänger von Arbeitslosengeld und Hartz IV, Rentner, Flüchtlinge, Erwerbsgeminderte, Schüler und Studenten. „Bei der Herausgabe müssen sich diese Leute ausweisen und müssen auch einen Bescheid vorlegen, Flüchtlingsanerkennung oder Hartz-IV-Bescheid oder Rentenbescheid, damit wir prüfen können, ob wirklich Bedürftigkeit vorliegt“, so Johannes. Schließlich dürfe es nicht in den kommerziellen Bereich gehen. Die Bedürftigen leisten lediglich einen Unkostenbeitrag von 10 €, danach gehört der Laptop ihnen.

Im Moment werden auch hauptsächlich Laptops gesammelt, vielleicht mal ein Scanner und ganz eingeschränkt Drucker. Denn für größere Geräte fehlen schlicht die Lagerräume, die Zeit und das Personal. „Uns wurde zum Beispiel ein Drucker mit eingedrücktem Druckkopf angeboten. Wir müssten das Gerät zerlegen, den Druckkopf ausbauen – das ist einfach zu aufwendig. Wir können mal eine Festplatte ausbauen und den Arbeitsspeicher erweitern oder vielleicht ein Netzteil flicken – aber im Wesentlichen sollten die Geräte noch einigermaßen funktionieren.“ Und wenn dies der Fall ist, löschen die Ehrenamtlichen der Computerspende die Festplatte, überschreiben sie komplett, damit auch wirklich alle Daten physikalisch weg sind. Danach wird das kostenfreie Betriebssystem Linux MX draufgespielt, das nur wenig Rechenleistung verlangt, leicht zu bedienen ist und sich sehr gut für ältere Menschen eignet. Außerdem werden die Laptops mit Libre Office, Firefox und Vivaldi, Thunderbird sowie einer Software zur Medienwiedergabe und Bildbearbeitung bestückt. „Es geht nicht nur ums Rechnerverbreiten, sondern auch ein bisschen um das Thema ‚Freie Software‘; sich ein bissl entfernen von diesem Microsoft-Monopol“, schmunzelt Johannes.

Der Weg vom Angebot bis zur Spende ist einfach, aber zeitintensiv: Die Computerspende wird von Spendern angeschrieben, dann entscheiden die Ehrenamtlichen, ob sie das Gerät gebrauchen können und danach kann es abgegeben werden. Allein dieser Prozess mit viel Mailverkehr sei im Vergleich zum 15-minütigen Aufspielen von Linux „relativ aufwendig“, so Johannes. Die Hauptabholstelle für Laptops befindet sich derzeit noch im Mehrgenerationenhaus in der Ostengasse, weitere kostenlose Räumlichkeiten sind aber in Planung. Generell versucht die Computerspende Regensburg, mit möglichst wenig Geld auszukommen – Kleinigkeiten wie Tastaturaufkleber für 9 € mal ausgenommen. Reparaturen standen bei den bisher vergebenen Laptops noch nicht an, sind aber auch vorerst nicht geplant, zumal es dafür noch andere Anlaufstellen in Regensburg gibt. „In einem nächsten Schritt wäre es natürlich toll, wenn man auch Hardware-Geschichten reparieren könnte, aber unser Personalbestand ist dafür viel zu gering. Wenn wir von alten PCs die Festplatte ausbauen oder mal ein Netzteil aufheben, dann können wir auch mal was nachrüsten. Aber anschaffen würden wir nicht viel.“ Eine Fahrtkostenerstattung, wie es den Mitarbeitern laut Würzburger Satzung zustehen würde, fällt auch nicht ins Gewicht, da der körpereigene Antrieb bei der Computerspende hoch im Kurs steht: „Wir haben eh alle kein Auto“, lacht Johannes.  

Für die Zukunft will die Computerspende Regensburg vor allem ihren Kreis an freiwilligen Mitarbeitern erweitern. Dankbar sind sie für jede helfende Hand, egal ob mit oder ohne Fachwissen. Die Angebotspalette für die freiwillige Mithilfe ist dabei breit gefächert: Flyer oder Plakate entwerfen, Öffentlichkeitsarbeit betreiben, Mails abrufen und beantworten, gespendete Computer testen, Schulungen führen, Festplatten löschen oder Softwareprobleme lösen. Außerdem bietet die Computerspende Regensburg seit Januar 2019 eine Offene Linux-Computergruppe an, der sich jeder anschließen kann, der sich für das Betriebssystem Linux interessiert oder bereits damit arbeitet. Auch hierfür werden gerne noch Ehrenamtliche gesucht, die Schulungen geben oder bei Problemen mit Linux weiterhelfen können. Und was sie noch brauchen, sind natürlich Spenden: „Wir brauchen Geräte, das ist das, was uns im Moment abgeht.“

Wer spenden möchte, kann sowohl die Computerspende Regensburg als auch @ngestöpselt e.V. in Form von Sachgeständen oder monetär unterstützen.

@ngestöpselt e.V.:
Zeller Straße 29/31
97082 Würzburg
https://www.angestoepselt.de/


Ortsgruppe Regensburg:
https://computerspende-regensburg.webnode.com/
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