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Der „grüne Star“ ist heute eine Volkskrankheit: In Deutschland leiden etwa drei Millionen Menschen an einem zu hohen Augeninnendruck, dem bedeutendsten Risikofaktor. Und rund 800.000 Menschen sind am Glaukom selbst erkrankt. Bisherige Therapieansätze zögern allerdings den Verlauf der Erkrankung nur hinaus, heilen den „grünen Star“ aber nicht. Regensburger Wissenschaftlern ist es jetzt gelungen, einen völlig neuen Behandlungsansatz zu entwickeln. Die Mediziner setzen auf Nanopartikel.

Die Folgen des „grünen Stars“ können verheerend sein: Die Nervenfasern im Sehnerv können dauerhaft und unwiederbringlich geschädigt werden. Typische Folgen der Krankheit reichen von Ausfällen des Gesichtsfelds bis hin zur vollständigen Erblindung der Patienten. Das Glaukom verursacht in aller Regel keine Schmerzen und dem erkrankten Auge ist auch äußerlich nichts anzusehen. Schätzungen zufolge bleiben daher selbst in Ländern mit guter medizinischer Versorgung etwa die Hälfte aller Glaukome unerkannt.

Nach einer Diagnose setzen Ärzte in aller Regel auf eine Therapie mit Augentropfen, die den Augendruck senken. Die Anwendung dieser Augentropfen hat jedoch gravierende Nachteile: Die Patienten empfinden die Therapie nach Angaben der Universität Regensburg oftmals als zu aufwändig. Jeder Dritte beendet die Therapie nach drei Jahren. Darüber hinaus kommen weniger als zehn Prozent des Wirkstoffs wirklich im Auge an und können dort wirken. Zudem therapieren die Augentropfen nicht die zu Grunde liegende Ursache der Krankheit: Sie heilen das Glaukom nicht, sondern verlangsamen lediglich den Verlauf. 

Regensburger Wissenschaftler sind einer neuen Therapie auf der Spur. Ein Team um Dr. Miriam Breunig vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Professor Rudolf Fuchshofer vom Institut für Humananatomie und Embryologie entwickelte den Ansatz, der die Ursache und das weitere Fortschreiten des Glaukoms behandeln soll. Der Kern der neuen Methode: Die Wissenschaftler unterbinden einen sogenannten Wachstumsfaktor (Connective Tissue Growth Factor), der für die Gewebeveränderungen im Auge verantwortlich ist. Ins Auge injiziert wird dabei eine sogenannte Nukleinsäure, verpackt in Nanopartikel.

„Diese Applikation wurde bereits an Augen von verschiedenen Organismen getestet“, sagt Breunig. Und ergänzt: „Dabei konnte gezeigt werden, dass sich die Nanopartikel im Zielgewebe anreichern.“ Mit Hilfe der Nanopartikel habe in Zellen aus dem krankhaft veränderten Gewebe des Auges die Entwicklung des Wachstumsfaktors signifikant reduziert werden können. Damit zeigten die Wissenschaftler erstmals, dass eine ursächliche Therapie des Glaukoms mit Hilfe von Nanopartikeln möglich ist. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Small“ veröffentlicht.

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