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Die Tradition reicht der Überlieferung nach zurück bis in biblische Zeiten: Schäfer ziehen mit ihrer Herde durch die Lande und beweiden dabei die frischen, kräuterreichen und saftigen Wiesen an den Oberpfälzer Jurahängen, die sonst kaum zugänglich sind. Um den Schäfern ihre Lebensgrundlage auch für die Zukunft zu sichern, entstand ein Projekt, das sich seit seiner Gründung vor 15 Jahren – nicht nur, aber besonders rund um die Osterzeit – zu einem der erfolgreichsten Naturschutz-Projekte Deutschlands entwickelt hat: das Juradistl-Lamm.

Das stetig wachsende Netzwerk aus Gastwirten, Metzgern und den Tierhaltern gilt heute als kulinarisches Aushängeschild für die Region. Von dem Bündnis profitieren viele: die Oberpfälzer Schäfer, die dank der gemeinsamen Vermarktung ihre Lämmer zu einem fairen Preis verkaufen können, die Kunden, denen das neue Qualitätssiegel Sicherheit beim Kauf und beim Verzehr gibt und die Natur im Oberpfälzer Jura, die durch die „natürlichen Rasenmäher" gepflegt wird: 40 Gastwirte, 18 Metzger, acht Schlacht- und Zerlegebetriebe sowie 14 Schäfer aus der Region des Oberpfälzer Jura beteiligten sich aktuell an diesem außergewöhnlichen Projekt.

„Seit seinem ersten Marktauftritt im März 2004 kann das Naturschutzprojekt Juradistl-Lamm auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken", sagte Willibald Gailler, Landrat des Kreises Neumarkt, zur Saisoneröffnung 2019. Rund jedes zweite der auf ökologisch bewirtschafteten Wiesen groß gewordenen Jungschafe stammt aus seinem Landkreis. Aus der Taufe hoben die Initiative seinerzeit die Landschaftspflegeverbände Neumarkt, Amberg-Sulzbach, Regensburg und Schwandorf. „Mit der Marke Juradistl bleiben betriebliche Wertschöpfung und Kaufkraft in der Region", sagt der Landrat. „Dies ist ein stabiler regionaler Wirtschaftskreislauf, der die Lebensqualität und Attraktivität der Region erhöht, Arbeitsplätze und Lehrstellen in der Region durch dezentrale Strukturen sichert und die Kaufkraft in der Region bindet."

Naturschutzprojekt mit Marktentwicklung verbunden

„17.000 in der Region vermarktete Lämmer zeigen, dass sich das Juradistl-Projekt inzwischen als innovatives Naturschutzprojekt mit einer erfolgreichen Regionalvermarktung darstellt", sagt Werner Thumann, der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt. Es sei gelungen, ein Naturschutzprojekt mit einer Markenentwicklung zu verbinden. „Der kontinuierliche Einsatz für die Idee, landwirtschaftliche Produkte als Botschafter für die Biodiversität einzusetzen, hat sich gelohnt", sagt er.

Kulinarische Leckerbissen

Der Großteil der Oberpfälzer Bio-Lämmer landet an den bevorstehenden Osterfeiertagen auf deutschen Tellern. Die meisten Gourmets überzeugt das Fleisch, das als besonders aromatisch und fein gilt. Auch die Zeitschrift „Öko-Test" bewertete das „Juradistl-Lamm" mit „sehr gut". Feinschmecker zählen das zartrosafarbene Fleisch der jungen Schafe zu den absoluten Premium-Delikatessen. Lammwürste, Lammpastete im Teigmantel, Lammkanapees mit würziger Salsa, Lamm-Osterschinken und Lamm-Wraps mit süß-saurer Soße: die kulinarische Kreativität der beteiligten Gastwirte kennt auch 2019 keine Grenzen. Auch die „Osterklassiker" wie das Lammkarée, die Lammkeule oder das Lammkotelett finden bei den ostbayerischen Erzeugern nach eigener Aussage in diesem Jahr reißenden Absatz. Die Oster-Aktionswochen in den Gastwirtschaften finden in diesem Jahr noch bis 22. April statt.

Regionale Qualität statt Tiefkühlware aus dem Ausland

An das Biosiegel „Juradistl-Lamm" sind strenge Voraussetzungen gebunden. Dazu gehören eine besonders umweltschonende Hütehaltung, der Verzicht auf Dünger sowie künstliche Zusätze bei der Nahrung der jungen Tiere. Das verschafft dem Fleisch vor allem bei Gourmets, Spitzengastronomen und Bio-Fans einen zusätzlichen Vorteil. „Damit sind wir sicher, dass unsere Qualitätslämmer zu einem guten Preis vermarktet werden und mehr Leute unser Lammfleisch essen statt Import-Tiefkühlware aus Neuseeland oder dem Ausland zu kaufen", sagt Schäferin Marianne Heller aus Hemau bei Regensburg.

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler nannte das Projekt einmal einen „Vorreiter einer zukunftsorientierten, menschen-, tier- und umweltfreundlichen Landwirtschaft" und zeichnete es mit dem Förderpreis „Pro Tier" als Beispiel für artgerechte Nutztierhaltung aus. Wer auf den Geschmack kommen möchte, für den halten die Initiatoren im Internet unter www.juradistl.de eine Liste mit Bezugsquellen zum Herunterladen bereit.

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