section_topline
Redaktions-Hotline: +49 (0)941 59 56 08-0
section_mobile_logo_top
section_header
section_navigation
section_breadcrumbs
section_component

„Rate mal, wer hier spricht“ – mit diesen einfachen Worten werden immer wieder ältere und meist allein lebende Personen um ihr letztes Hab und Gut gebracht. Auch in Regensburg und der Umgebung sind in letzter Zeit wiederholt Fälle von Trickbetrug gemeldet worden. Die organisierten Trickbetrüger geben sich meist als vermeintliche Verwandte oder auch gute Bekannte aus und versuchen mit den übelsten Tricks und Vorwänden an Bargeld zu kommen.

Genannte Gründe können beispielsweise dringende finanzielle Engpässe oder Notlagen sein. Durch wiederholte und hartnäckige Anrufe werden die Opfer unter Druck gesetzt, und sobald das Opfer nachgibt, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Wie man sich in solchen Situationen verhalten sollte und worauf man achten muss, darüber haben wir uns mit Hans-Joachim Klotz, Berater bei SeniPol – einer Initiative vom Senioren und Polizei, unterhalten.

Seit vielen Jahren engagieren sich ehrenamtliche Mitglieder wie Hans-Joachim Klotz, Günther Perottoni und Helmut Landauer gemeinsam mit der Kriminalpolizei und dem Seniorenamt Regensburg/Treffpunkt Seniorenbüro für die Sicherheit der Regensburger. Präventiv hilft die Initiative SeniPol bei der Aufklärung der Senioren über die unterschiedlichen Betrugs- und Einbruchsmethoden. Durch ein verbessertes Sicherheitsgefühl und verstärkte Aufklärung soll dafür gesorgt werden, dass Betrügereien verhindert werden können. Hierfür halten die drei Berater regelmäßig kostenfreie Vorträge. Interessierte Gruppen können sich auch an SeniPol wenden, um einen solchen Vortrag zu organisieren.

Wer ist betroffen?

Betroffen sind vor allem allein lebende, ältere Menschen, da sie „leichte Beute“ für die Betrüger sind. Faktoren wie Hör- oder Sehschwäche erleichtern es den Betrügern, die Opfer in ihre Machenschaften einzukerkern. Fremde Stimmen am Telefon können schnell für die eines Verwandten gehalten werden, aber auch psychische Faktoren wie Einsamkeit, Zerstreutheit oder Demenz machen Senioren zu leichten Opfern.

Wie gehen die Enkeltrickbetrüger vor?

Meist agieren die Täter mindestens zu zweit. Einer übernimmt den Telefonkontakt bis zur Vereinbarung der Geldübergabe. Ein weiterer holt das Geld als vermeintlicher Bote ab. Die Vorgehensweisen sind immer ähnlich, so die Kriminalpolizei.

Doch wie suchen sie sich Ihre Opfer aus?
 
Die Betrüger durchforsten Telefonbücher gezielt nach älteren Vornamen wie beispielsweise, Hedwig, Josef etc. und täuschen anschließend am Telefon vor, sie wären Verwandte oder Bekannte. Mit ausgeklügelten Taktiken und sprachlichen Methoden schaffen es die Täter oft, vorzugaukeln, dass sie den/die Angerufene/n wirklich kennen. Sie nennen meist keinen eigenen Namen, sondern spielen mit Fragen wie „rate mal, wer am Telefon ist?“, um den Opfern den Namen eines Verwandten oder Bekannten zu vermitteln. Wenn sie das Vertrauen erhascht haben, ist es meist ein leichtes Spiel, von einer finanziellen Notlage zu überzeugen und das Opfer bis zur Geldübergabe zu bringen. Oft auch unter psychischen Druck. Der Weg zur Bank wird meist von Mittätern beobachtet, um sich zu vergewissern, dass auch alles wie geplant funktioniert.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, rät die Polizei folgendes:

» Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
» Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
» Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben.
» Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
» Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.Rufen Sie die jeweilige Person unter der lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
» Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
» Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
» Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Und wenn aber doch ein Polizeibeamter mein Geld verlangt?

Dann handelt es sich partout nicht um einen echten Polizisten. Neben dem Enkeltrickbetrug tauchten in den letzten Monaten auch immer wieder Meldungen von falschen Polizeianrufen und Besuchen auf. Heutzutage reichen die technischen Kenntnisse und Möglichkeiten soweit, dass auch Telefonnummern manipuliert werden können. So kann es durchaus sein, dass eine 0941-110 am Display erscheint – davon darf man sich jedoch nicht verunsichern lassen. „Wir sind von der Polizei, melden Sie sich nicht bei der örtlichen Dienststelle, da unsere geheime Ermittlung sonst auffliegt!“ So werden die Opfer verunsichert. Beim „falschen Polizisten“ handelt es sich um eine neue Masche der Betrüger, bei der man meist telefonisch kontaktiert wird, um beispielsweise in eine angeblich geplante verdeckte Operation eingewiesen zu werden. Oft wird erzählt, das Privatvermögen wäre von vermeintlichen Betrügereien betroffen, weshalb man sein Geld doch der Polizei aushändigen soll, um es so zu schützen. Kommt es so weit, dass ein Opfer auf diese Masche hereinfällt, liegt es an den Banken, als letzte mögliche Instanz einzugreifen. Leider sind die Möglichkeiten begrenzt. Jedoch konnte schon so mancher Betrugsfall dank aufmerksamer Bankbeamter bei auffälligen und unüblich hohen Überweisungen oder Auszahlungen verhindert werden.

Nein-Sagen zum Eigenschutz!

Vielen Menschen fällt es schwer, „Nein“ zu sagen. So scheint es in bestimmten Situationen unhöflich, jedoch zählen die Anrufe und Hausbesuche von Unbekannten nicht dazu. Es ist wichtig zu lernen, „Nein“ zu sagen und sich nicht zu genieren. Denn nur so lassen sich ungebetene Gäste aufhalten. Vorwände wie die Überprüfung von Feuermeldern werden genannt, um Wohnungen zu betreten. Es ist wichtig, sich vor solchen Besuchen zu schützen und keine Fremden hereinzulassen. Echte Hausbesuche von Technikern, Handwerkern, Hausmeistern etc. werden vorher offiziell angekündigt. Wer sich nicht mehr sicher ist, sollte sich vorab immer bei der Verwaltung darüber informieren, ob der angebliche Besucher auch wirklich geschickt wurde und den Ausweis überprüfen. Falls das nicht der Fall sein sollte, wird darum gebeten, direkt die Polizei zu informieren.

Einbrecher? Bei mir doch nicht.

Viele BürgerInnen unterschätzen das Einbruchsrisiko. Einbrecher nutzen günstige Gelegenheiten wie schlecht gesicherte Türen oder Fenster rigoros aus. Anders als die meisten denken, schlagen sie tagsüber zu – denn dann ist üblicherweise niemand zu Hause. Über technische Maßnahmen, die das Einbruchsrisiko reduzieren, kann man sich bei den polizeilichen Beratungsstellen kostenlos beraten lassen. Weitere Infos hierzu findet man auch auf der Webseite www.k-einbruch.de.

Vorab gibt es eine Verhaltensregeln die jeder beachten sollte:

» Beim Verlassen des Hauses immer die Türe mit dem Schlüssel abschließen.
» Fenster, Balkontüren, Terrassentüren immer schließen. Nicht gekippt lassen.
» Schlüssel niemals draußen verstecken.
» Falls der Schlüssel verloren geht, den Schließzylinder auswechseln.
» Auf Fremde in der Wohnanlage achten.
» Keine Hinweise auf Abwesenheit geben.

Opfer geworden –und jetzt?

Wer schon Opfer eines Trickbetrügers geworden ist, traut sich oftmals nicht, den Fall zu melden. Das hat meist mit Scham zu tun, jedoch ist es wichtig, derartige Fälle anzuzeigen, sodass mögliche zukünftige Opfer geschützt werden können. Um weitere Einbrüche und Betrügereien zu verhindern, kann man sich kostenlos beraten lassen. Die Mitarbeiter der Beratungsstellen, so auch die Regensburger Mitarbeiter von SeniPol, stehen jederzeit zur Verfügung, um die Mitmenschen aufzuklären und Betrugsfälle zu verhindern.

Kriminalpolizeiinspektion Regensburg
Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle

Lechstraße 50, 93057 Regensburg
Durchwahl: 0941/506-2775 oder -2776

Eventfilter

Die Preise werden gesponsort von:

Brauhaus am Schloss Hotel Goliath Dicker Mann Faszination Altstadt e.V. Zuckerbrot & Peitsche Haus der Bayerischen Geschichte | Museum Pizzeria Megasports Spielbank Bad Kötzting Kullman's Regensburg Brauerei Kneitinger GmbH & Co.KG Power Concerts GmbH Zweigstelle XXXLutz Atelier Haarkult Super Bowl Regensburg Pizza Hut Regensburg
section_breadcrumbs
footer
Cookie-Einstellungen
nach oben