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Fernab vom Asphalt beginnt die Freiheit. Doch um sicher und bequem über Stock und Stein zu kommen, benötigt es das passende Schuhwerk. Klar ist, dass sich Trailrunningschuhe und Trekkingschuhe zwar grundsätzlich voneinander unterscheiden, aber prinzipiell dasselbe verleihen sollen: Sicherheit, Stabilität und Komfort.

Trailrunning

Keine Art des Laufens ist vielseitiger, intensiver und natürlicher als das Trailrunning. Dabei verlangt der Lauf durch die Natur dem Körper einiges ab. Neben Kondition ist vor allem Koordination und Konzentration gefragt. Und je anspruchsvoller der Trail, desto besser sollte auch die Technik des Läufers sein. Beim Trailrunning wird klar auf Schnelligkeit und Wendigkeit gesetzt. Die größte Gefahr besteht deswegen auch darin, in unwegsamem Gelände umzuknicken oder auszurutschen. Bei der dauerhaften Verwendung von falschem Schuhwerk kann es sogar zu Gelenkschäden kommen – vor allem wenn man oft downhill unterwegs sein sollte. Hier sind die Stöße auf die Knie besonders stark.

Trekking

Beim Trekking handelt es sich prinzipiell um ein Modewort. Auch wenn sowohl Trekking-Gurus als auch Outdoor-Industrie betonen, dass beim Trekking fernab der Zivilisation gewandert wird, wird im Grunde genommen immer noch gewandert. Dennoch wirkt sich das Postulat, wilde, unberührte Landschaften zu bereisen, tatsächlich auf die Schuhkonstruktion aus. Wem auf Dauer keine Einkehrmöglichkeit zur Verfügung steht, muss mehr Gewicht mit sich schleppen als sein hüttenwandernder Kollege. Verpflegung, Zelt und andere Ausrüstungsgegenstände erhöhen das Gewicht je nach Reisedauer erheblich. Trekkingschuhe konzentrieren sich deshalb darauf, Fuß und Fußgewölbe so gut wie möglich zu unterstützen, um Erlahmungen der Muskulatur vorzubeugen und das Verletzungsrisiko zu senken. Wer sich bei der Schuhwahl vergreift und Schmerzen ignoriert, muss hier nicht nur mit strukturellen Schäden des Fußes rechnen, sondern mit Folgeschäden an den Gelenken des Bewegungsapparates.

Was macht einen Schuh aus?

Trailrunning- und Trekkingschuhe sind das Ergebnis unzähliger Analysen, Tests und jahrelanger Entwicklungsarbeit. Gerade deswegen muss man sich hier vor dem Kauf durch ein Dickicht an unterschiedlichen Eigenschaften und Kategorien wie Sprengung, Versteifung, Schafthöhe, Profil, Sohle, Mittelfußstütze etc. kämpfen. Dabei birgt alles je nach Einsatzgebiet und Terrain entsprechende Vor- und Nachteile.

Haftung  (Profil)

Egal ob Trailrunningschuh oder Trekkingschuh – beide verfügen in der Regel über eine tiefe und grobe Sohle, die in unterschiedlichstem Gelände für Haftung sorgen soll. Hier gilt: je anspruchsvoller das Gelände, desto ausgeprägter auch das Profil. Da sich der Grip durch eine Reduktion der Kontaktfläche zum Boden erhöht, besteht gerade bei Nässe und Eis Rutschgefahr. Mithilfe der richtigen Gummimischungen bekommt man allerdings auch auf den glättesten Flächen noch genügend Bodenhaftung. Je weicher die Mischung ist, desto höher ist nicht nur die Rutschfestigkeit, sondern in der Regel auch die Materialermüdung.

Versteifung und Verwindung (Sohle)

Die Sohle regelt im Schuh eine ganze Reihe von Eigenschaften. Eine davon ist die Versteifung des Schuhes. Während eine steifere Sohle für eine bessere Kraftübertragung sorgt und Muskelermüdung vorbeugt, erhöht eine weiche Sohle das Gefühl für den Untergrund. Bei längeren Märschen empfehlen sich somit auch härtere Sohlen. Wer schneller und wendiger unterwegs sein möchte, greift auf weniger steife Sohlen zurück. Die Krux bei der Sache ist allerdings, dass sich die Versteifung der Sohle auch auf die Verwindung auswirkt. Um sich insbesondere beim Trailrunning vor Verletzungen zu schützen, sollte man deshalb zunächst auf eine steifere Variante setzen, bis Technik und Muskulatur ausreichend aufgebaut sind. Übrigens: Bei vielen Modellen findet sich auch eine zusätzliche Vorderfußversteifung, um auch auf dem Klettersteig, kleinen Vorsprüngen und vor allem uphill eine optimale Kraftübertragung zu erreichen.

Sprengung (Sohle)

Die Höhendifferenz zwischen Zehen und Ferse nennt sich Sprengung. Vom Prinzip lautet die Formel: je ausgeprägter die Sprengung, desto höher die Dämpfung. Gedämpft wird hier die Erschütterung der Gelenke des Bewegungsapparates, die durch den Aufprall der Ferse auf den Boden verursacht wird. Allerdings ist von einer zu hohen Sprengung immer abzuraten. Je höher die Sprengung des Schuhes, umso weiter entfernt man sich vom ursprünglichen Gang. Anstatt sich Gutes zu tun, schadet man sich also. Das gilt sowohl für das Trailrunning als auch für das Trekking.

Dämpfung (Sohle)

Um trotz geringer Sprengung für Dämpfung zu sorgen, setzen die Hersteller auf verschiedenste Dämpfungssysteme mittels unterschiedlicher Materialien. Dabei verfügen die verwendeten Gele, Gummimischungen oder Schäume von Modell zu Modell über verschiedene spezifische Eigenschaften. Über die genauen Unterschiede sollte man sich immer im Fachgeschäft beraten lassen.

Mittelfußstütze (Sohle)

Der Mittelfuß ist das körpereigene Dämpfungssystem. Während Ferse und Fußballen den Boden berühren, schwebt er circa einen Fingerbreit über dem Boden und fängt Stöße ab. Egal ob Trailrunning oder Trekking, die Mittelfußmuskulatur ist unermüdlich im Einsatz. Um eine Erlahmung der Muskulatur zu vermeiden, sollte der Schuh je nach Belastungsgrad immer mitarbeiten. Macht die Mittelfußmuskulatur schlapp, merkt man das nicht nur an schmerzenden Füßen, sondern auch durch Blasen an den Zehen. Als weitere Folge winken bei falschem Dauereinsatz Plattfüße und somit strukturelle Veränderungen im Fuß, die sich langfristig negativ auf Knie und Hüfte auswirken können. Wählt man eine zu starke Mittelfußstütze, tut man dem Fuß allerdings auch nichts Gutes. Bei mangelnder Belastung baut der Mittelfuß Muskulatur ab. Hier ist also der Mittelweg einzuschlagen. Je länger die zu bewältigenden Strecken und je höher das Gepäck, umso stärker sollte der Schuh mitarbeiten. Bei Tagestouren oder beim Trailrunning reicht jedoch eine mittlere bis kleine Unterstützung aus.

Stabilität (Formpassung)

Sowohl beim Laufen als auch beim Wandern abseits der Wege sollte die Ferse vom Schuh immer fest umschlossen sein. Ein Hin- und Herrutschen destabilisiert nicht nur den Fuß und erhöht das Risiko des Umknickens, sondern birgt auch die Gefahr, dass sich Blasen bilden können. Ebenso sollte man einen Schuh wählen, in dem ein Nachvornerutschen nicht möglich ist. Stößt der Zeh immer wieder an der Kappe an, beginnt er irgendwann zu schmerzen. Dies gilt aber nicht nur beim Trekking, sondern auch beim Trailrunning, da Trailrunningschuhe in der Regel über eine gummierte oder belederte Spitze verfügen, um die Zehen vor Steinchen etc. zu schützen. Übrigens: Bei aller Sicherheit sollte man den Fuß nie einspannen. Da der Fuß beim Gehen oder Laufen unter seiner ständigen Belastung anschwillt, kann ihm während der Reise der Platz ausgehen. Als Folge treten durch punktuell abgedrückte Nerven Taubheitsgefühle auf und der Fuß beginnt zu schmerzen.

Stabilität (Schaft)

Wer sich im unwegsamen Gelände bewegt, läuft immer Gefahr, umzuknicken. Um dies zu vermeiden, gibt es zweierlei Möglichkeiten: Man legt sich einen Schuh mit relativ hohem Schaft zu oder man trainiert seine Muskulatur. Letzteres ist nicht nur die bessere Wahl, sondern auch die einzige Variante für alle Trailrunner. Denn Sicherheit geht hier ganz klar auf Kosten der Beweglichkeit. Dennoch gibt es auch bei den Trailrunningschuhen eine perfekte Höhe, die man am besten unter Beratung im Fachgeschäft austangiert. Beim Trekkingschuh lautet das Credo: Sobald man in extrem felsigem Gebiet oder im alpinen Bereich unterwegs ist, sollte der Schaft möglichst hoch sein. In jedem anderen Fall reicht ein Schaft, der zwar die Knöchel umfasst und damit auch schützt, aber genügend Raum für die eigene Beinarbeit zulässt.

Geröllschutz (Obermaterial)

Während Trailrunningschuhe über kleine Protektoren an der Fußspitze verfügen, besitzen Trekkingschuhe je nach Modell eine komplette Gummierung des gesamten Schuhrandes. Nicht selten gehören ein hartes Fersenbett sowie eine harte Kappe zu den Schutzvorkehrungen. Wer sich im voralpinen Raum bewegt, kommt sicher mit der abgespeckten Version unfallfrei von Gipfel zu Gipfel. Wird das Gelände jedoch zunehmend von losem Gestein beherrscht, sollte man überlegen, einen Schuh mit hohem Schaft zu wählen. Wer Modelle mit Geröllschutz wählt, erhöht auch die Lebensdauer seiner Schuhe.

Material

Beim Material scheiden sich die Geister. Kunststoff oder Leder ist eine Prinzipfrage, wobei jeder Hersteller seine eigenen Kunststoff- und Gummimischungen verwendet. Alle Materialien verfolgen jedoch den Zweck, die Schuhe möglichst robust gegen Sträucher, Steine und Dornen zu machen. In der Regel gilt hier: atmungsaktiv vs. wasserdicht. Ein Schönwetter-Sportler kann getrost auf eine kluge Klimatisierung der Schuhe setzen. Bergfexe und Läufer aus Leidenschaft sind wohl eher mit wasserdichten Materialien in Kombinationen unterschiedlicher Membran-Technologien bedient. Wer im Winter oder in höchster Höhe unterwegs ist, braucht natürlich eine entsprechende Isolierung, um die Füße warmzuhalten.

Fazit

Leichtigkeit kommt seit jeher von Einfachheit. Bei Schuhen ist das nicht anders. Jedes Feature kostet nicht nur Geld, sondern auch Gewicht. Und dies gilt es beim Laufen oder Trekken von A nach B zu bewegen. Ohne ein gewisses Training gelingt dies in der Regel auch nur selten. Im Gewicht fließen alle Kriterien wie Sprengung, Mittelfußstütze, Geröllschutz, Versteifung etc. mit ein, was uns zur Weisheit führt: Egal ob wir den perfekten Trekking- oder Trailrunningschuh suchen – für den Anfang reichen Allrounder-Modelle mit mäßiger Unterstützung. Besonders dann, wenn wir unsere eigenen Füße trainieren wollen.

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