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Laptop mit Shopping-Elementen

Ob Ladenbesitzer, Verkäufer oder Kunde, wir alle merken sie deutlich, die Auswirkungen von Corona auf den Einzelhandel und unser Kaufverhalten. So schnell, wird sich die Situation auch nicht vollkommen auflösen. So oder so müssen wir mit den neuen Wegen zu shoppen leben lernen. Aber welche Entwicklungen hat das angestoßen und was davon werden wir auch nach der Pandemie noch spüren?



Der stationäre Einzelhandel muss neu denken

Als die Ladengeschäfte Anfang 2020 schließen mussten, hatten manche vielleicht noch die Hoffnung, dass wir die Pandemie schnell überstehen und wieder zu unserem alten Leben zurückkehren können. Diese Hoffnung kam mit sinkenden Inzidenzzahlen immer mal wieder. Inzwischen weiß keiner von uns mehr so recht, ob und wann wir wieder zur Normalität zurückkehren. Es sieht so aus, als wollte die Pandemie bleiben, und wir sind inzwischen gezwungen, uns auch auf die lange Sicht an sie anzupassen.

Geschäftsbesitzer mussten bereits im ersten Lockdown zumindest übergangsweise umdenken. Unternehmen wie Kinos, die ihren Gewinn nur schwer auf andere Art machen können, haben stattdessen Popcorn und Gutscheine verkauft. Manche von ihnen haben die Möglichkeit ergriffen Outdoor- und Autokinos aufzubauen. Restaurants haben ihre Außenbereiche ausgebaut und Essen to-go angeboten. Im Shopping haben wir als Käufer auf das Internet zurückgegriffen, oder Termineinkäufe und Abholungen gebucht.

Schnellere Digitalisierung im Einzelhandel

Der ohnehin schon starke Online-Handel ist während der Pandemie noch einmal explodiert. Die Menschen sitzen im Lockdown gezwungenermaßen zu Hause, oder fühlen sich aus Sicherheitsgründen oder wegen der Hygienemaßnahmen nicht motiviert, im Einzelhandel einzukaufen.

Auch bei dem Kauf im Laden sind digitale Mittel die Möglichkeit, den Menschenkontakt und so das Risiko zu minimieren. Einen Vorteil hat die Pandemie: Der Einzelhandel wird, gezwungenermaßen, modernisiert. Im Vergleich zu 2017 ist die Anzahl der Einzelhändler auf Online-Plattformen bis 2020 um 5 % gestiegen. 51 % von ihnen nutzten im letzten Jahr digitale Vertriebswege.[1]

Trends, Lösungen und Chancen für den Einzelhandel 

Die Ladenbesitzer mussten während Covid kreativ werden. Sie mussten sich die Situation anschauen, wo ihre Kunden sich aufhalten, wie sie die Pandemie verbringen, und durch den Einsatz von innovativen Technologien versuchen, Gewinnverlusten entgegenzuwirken. Auch nach der Corona-Zeit werden sich viele dieser Notlösungen als Chancen herausstellen, die den Markt der Einzelhändler ergänzen.

KI – Automatisierung auch im Einzelhandel

Künstliche Intelligenz klingt nach Sci-Fi, aber sie ist heute schon Teil unseres Alltags. Im Handel wird sie genutzt, um Betriebsabläufe zu optimieren. Sie analysiert Kunden- und Verkaufsdaten und erstellt daraufhin Prognosen für die Zukunft. So kann die Bestandsverwaltung akkurat geplant und die Wertschöpfungskette daran angepasst werden.

KI arbeitet auch als Chat-Bots, die als Kunden-Service fungieren. Ein Kunde kann mit ihnen interagieren, wie mit einem Service-Mitarbeiter. Je nach Leistung des Bots kann dieser die Anfragen des Kunden verstehen und häufig gestellte Fragen und Probleme bearbeiten.

Durch ihre Analyse ermöglicht künstliche Intelligenz Voraussagen dazu, was einem Kunden gefallen wird, um ihm Produktvorschläge machen zu können. Für Aufgaben dieser Art sind allerdings riesige Datenmengen notwendig, und entsprechendes Datenanalyse-Werkzeug.

Für Einzelhändler, die neu im digitalen Markt sind, ist KI notwendig, um mit den etablierten Händlern mitzuhalten. Diese sind durch die digitale Unterstützung zu großen Teilen automatisiert und bieten Services, an die die Kunden inzwischen gewöhnt sind.

Verkauf auf mehreren Kanälen

Stationäre Händler, die neu auf dem digitalen Markt sind, müssen sich im Internet etablieren und gefunden werden. Dafür sollten sie so viele Channels abdecken, wie möglich. Das ist nicht nur der Laden und die Website, sie sollten auch über Social-Media, Werbung, Amazon und andere Verkaufsplattformen auf ihre Produkte aufmerksam machen. Egal auf welchen Wegen ein einzelner Kunde sucht, er sollte ihr Angebot finden.

Virtuelle Shopping-Erlebnisse


Online Shopping ist schön und gut, viele Menschen vermissen aber während der Lockdowns gerade das taktile Bummel-Feeling. Schlaue Anbieter haben sich deshalb darangesetzt, das Erlebnis virtuell nachzustellen. Verkäufer von Klamotten, Make-up oder Brillen haben beispielsweise in Augmented Reality Technologie investiert, um das An- und Ausprobieren online umsetzen zu können. So kann man beispielsweise ein Bild oder Video hochladen und die ausgewählten Produkte werden, so realistisch wie möglich, darauf angewendet.

Shopping nach Terminvereinbarung

Click & Meet und Click & Collect waren zwei der ersten Methoden, um dem Einzelhandel weiterhin Gewinne zu ermöglichen. Der Kunde bestellt seine Ware nicht in einem online Warenhaus, sondern online im lokalen Laden, wo sie zusammengestellt und zur Abholung bereitgestellt wird.

Bei Click & Meet bucht man einen Einkaufstermin im Laden selbst. Das ist der Versuch die begrenzten Besucherzahlen einhalten zu können, die die Sicherheitsmaßnahmen erfordern, ohne enttäuschte Menschen und lange Schlangen zu riskieren.

Vor allem für berufstätige Menschen kann sich das Konzept auch nach der Pandemie noch lohnen. Viele von ihnen nutzen die Wochenenden nicht als Shoppinggelegenheit, da die Läden zu diesen Zeiten meist überfüllt sind. Gestaffelte Besucherzeiten mit Termin-Slots könnten dabei helfen.

Dark Stores


Dark Stores sehen in der Regel nicht „das Tageslicht“. Sie sehen zwar wie Lebensmittelläden aus, sind aber nicht für die Öffentlichkeit gedacht, sondern sind Lagerflächen für Online-Bestellungen. Vor der Pandemie waren sie vor allem Lagerflächenerweiterungen für Lebensmittelgeschäfte, die so ihre Bestandsauffüllung und Bestellabwicklung beschleunigen konnten. Dafür stehen sie meist an einem lokalen Standort, um schnell erreichbar zu sein.

In der Pandemie konnten sie die Online-Nachfrage von Einzelhändlern erleichtern. Statt in weit entfernten Logistik-Zentren, waren die bestellten Produkte bereits in der Nähe und finden so schneller den Weg zum Kunden. Für Händler mit großer Nachfrage sind Dark Stores auf lokaler Ebene auch nach der Pandemie eine große Hilfe.

Fazit

Die aktuellen Änderungen im Einzelhandel sind Notwendigkeiten. Sie können aber auch zur Chance werden. Da sie auf den Bedürfnissen der Menschen basieren, werden sich viele davon auch nach Lockdowns und Beschränkungen etabliert haben und bieten Gewinnchancen für den Händler.

[1] Scheffel, Christian: Studie: „Der deutsche Einzelhandel 2020“ – Corona-Pandemie sorgt für schnellere Digitalisierung im Einzelhandel. URL: https://www.braunschweig.ihk.de/branchen/handel/einzelhandel/der-deutsche-einzelhandel-2020-4050534. 16.08.2021.
Bildquelle: pixabay.com | Megan Rexazin

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