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Es war der berühmte letzte Strohhalm, der für den SSV Jahn Regensburg am Freitag abend mit dem 0:1 in Berlin einknickte und damit den Abstieg nach nur 11 Monaten Zweitklassigkeit besiegelte. Das goldene Tor erzielt Kapitän Torsten Mattuschka per Foulelfmeter. Dessen Entstehung war mehr als zweifelhaft, die Ausführung dafür umso eindeutiger. Dabei hätten sich die Regensburger ein Unentschieden wieder einmal  durchaus verdient, doch selbst das hätte den Abstieg nicht mehr verhindert. Sembolo in der 3. und 37. Minute hat im ersten Abschnitt die besten Chancen der Partie.

Die Ausgangssituation für den Jahn in der Alten Försterei war natürlich denkbar schlecht. Drei Punkte wären Pflicht gewesen, ebenso durchwegs nur Siege in den restlichen drei Partien. Zudem müsste Dynamo Dresden alle verbleibenden Spiele verlieren. Auf dem Papier also möglich, aber "in der harten Realität des bezahlten Fussballs kaum denkbar", musste selbst Trainer Franz Smuda vor Anpfiff in Berlin anerkennen.

In knallig roten Lettern lud Union Berlin zum komödiantischen Gastspiel des "SSV Jahn Regensgurg" (Foto) in die Alte Försterei. Natürlich entschuldigte man sich auf der vereinseigenen Facebook-Präsenz bei den Regensburgern und ließ die Poster noch ein paar Tage feixend hängen. Der Freud'sche Verdreher wurde in limitierter Auflage von 350 Stück zum Kassenschlager.

Neunundachtzig, handgezählte Fans machten sich am Freitag von Regensburg auf nach Berlin, um ihren SSV Jahn beim 1. FC Union zu unterstützen. Gut möglich, dass die Unentwegten noch einmal die Atmosphäre in einem der lautesten Stadien der Zweiten Liga genießen wollten, denn Jahn Regensburg steht drei Spieltage vor dem Saisonende als erster Absteiger in die Dritte Liga fest.

Dabei wäre es am Freitag verhältnismäßig einfach gewesen, dem 1. FC Union eine Heimniederlage beizubringen. Die Berliner befinden sich seit Wochen in erschreckender Form. Seit klar ist, dass man nicht mehr ins Rennen um den Relegationsplatz zur Bundesliga eingreifen kann, lässt die Mannschaft Spannung und Motivation vermissen. Gegen die Smuda-Elf hatte Union nach drei Minuten Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Francky Sembolo kam nach einer Ecke im Strafraum völlig frei zum Kopfball, Unions Björn Kopplin konnte gerade noch auf der Linie retten. Keine zehn Minuten später versuchte es der 1,72 Meter kleine Jahn-Stürmer erneut per Kopf, traf den Ball aber nicht richtig. In der 36. Minute wurde Sembolo in aussichtsreicher Einschußposition unsauber vom Ball getrennt. Der anschließende Freistoß von Sergio Koke allerdings landete in den Armen des Union-Keepers. Nur drei Minuten später Sembolo zum Dritten. Frei vor dem Torwart zum Schuß kommend entschied sich der Stürmer allerdings dafür, den Kasten links zu verfehlen.

Bezeichnend, dass ein sehr fragwürdiger Elfmeter herhalten musste, um dem Jahn vor 16857 Zuschauern in Berlin-Köpenick den Zweitliga-Todesstoß zu versetzen. Tim Erfen drückt links im Strafraum ein wenig gegen Baris Özbek, der geschickt zu Boden geht. Schiedsrichter Osmers zeigte unmißverständlich auf den Punkt und Torsten Mattuschka verwandelte nach einer Stunde sicher.

Der SSV Jahn konnte es seinen wenigen mitgereisten Fans auch in Berlin nicht zeigen, dass sie die Klasse für die Zweite Liga hat. Ein Sergio Koke allein auf weiter Flur macht noch keinen Klassenerhalt. Dieser ist aber - nein Sie lesen richtig - nach wie vor möglich. Denn sowohl der TSV 1860 München als auch der VfR Aalen, bei dem der Jahn kommenden Freitag antreten muss, haben noch erhebliche Probleme mit der Lizenzerteilung. Daher könnte schon der 17. Tabellenplatz zum Verbleib in Liga Zwei reichen. Dort steht momentan Sandhausen, nur vier Zähler entfernt.




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