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Um insgesamt 6,2 Prozent konnte im vergangenen Jahr 2016 ein Rückgang der Gesamtstraftaten in Regensburg verzeichnet werden. Das belegen die Zahlen des aktuellen Berichts zur Sicherheitslage in der Oberpfalz, den das Polizeipräsidium nun veröffentlichte.



Mit Blick auf die Oberpfalz lässt sich ein kaum merkbarer Anstieg um 12 Straftaten im Vergleich zum Jahr 2015 feststellen. Bei insgesamt 45.281 Straftaten fällt dieser jedoch prozentual kaum ins Gewicht. Die Zahl der Gesamtstraftaten bleibt daher auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren. „Wer in der Oberpfalz lebt, lebt sicher“, verkündet Polizeipräsident Gerold Mahlmeister.

Im Jahr 2016 hätte es die Polizei neben den täglichen Streifen- und Ermittlungsaufgaben auch mit besonderen Einsätzen wie der Verfolgung und Festnahme eines dringend Tatverdächtigen quer durch die mittlere Oberpfalz nach einem Tötungsdelikt in Maxhütte-Haidhof oder einer Bedrohungslage mit Schusswaffe an einer Schule in Regensburg zu tun. Auch die Zuwanderung, Terrorlagen in Bayern sowie die Reichsbürger-Szene forderten die Oberpfälzer Polizei in hohem Maße.
Auch wenn die Gesamtstatistik positiv ausfällt, müssten immer noch Einzelbereiche besonders ins Auge gefasst werden, mahnt Polizeisprecher Albert Brück. Gerade die Zahl der Gewaltdelikte sei 2016 angestiegen, außerdem wurde mit 31 Drogentoten der höchste Stand der vergangenen Jahre erreicht.

Weniger Gesamtstraftaten, bessere Aufklärungsquote

Die Zahl der Gesamtstraftaten ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre. Insgesamt wurden im Jahr 2016 zwölf Fälle mehr als im Jahr 2015 registriert, was prozentual keine Veränderung darstellt. Mit Verstößen nach dem Aufenthaltsrecht, die insbesondere der starken Zuwanderung von Herbst 2015 bis Frühjahr 2016 zuzurechnen sind, liegt die Zahl der Gesamtstraftaten bei 51.994 mit einem Minus von 2008 Fällen im Vergleich zum Vorjahr.

Mit 65,9 Prozent an geklärten Fällen gelang der zweithöchste Wert in den vergangenen zehn Jahren, bei Straftaten ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht. Damit liegt die Aufklärungsquote mit über zwei Prozentpunkten über den bayernweiten Wert von 63,7 Prozent. Nimmt man die Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht mit in die Betrachtung hinein, liegt die Aufklärungsquote in der Oberpfalz geringfügig verändert bei 70,3 Prozent und damit um 4,4 Prozentpunkte über dem gesamtbayerischen Ergebnis.

Diebstahlkriminalität geht zurück, Einbrüche in Wohnhäuser nehmen zu

Die Diebstahlkriminalität ist der größte Einzeldeliktsbereich in der Oberpfalz. Im Jahr 2016 konnte ein Rückgang um 10 Prozent auf 13.957 Fälle verzeichnet werden – der niedrigste Wert, der im Langzeitvergleich erreicht wurde.
Die Kriminalstatistik weist für das Jahr 2016 eine erneute Steigerung um 12,3 Prozent auf 630 Einbrüche in Wohnhäuser aus. Dies stellt den höchsten Wert im statistischen Langzeitvergleich dar.

Dieser Entwicklung entgegen zeigt sich die Anzahl der angezeigten Einbrüche in Wohnhäuser im Vergleich der Jahre 2015 und 2016. Während in der Oberpfalz im Jahr 2015 noch 737 noch Einbrüche in Wohnhäuser angezeigt wurden, sank diese Zahl im Jahr 2016 auf einen Wert von 505 Fällen. Diese gegensätzliche Entwicklung beruht auf den standardisierten Modalitäten zur deutschlandweit einheitlichen Erfassung in der Statistik. In dieser ist einer Meldung zur Statistik erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen vorgesehen. Was dazu führte, dass sich die Häufung an Wohnungseinbrüchen aus dem letzten Quartal 2015 deutlich negativ auf die Statistik für das Jahr 2016 auswirkte. Bei der Bekämpfung der Einbrüche in Wohnungen setzt die Oberpfälzer Polizei neben einer umfassenden Tatortarbeit und intensiver Kontrolltätigkeit besonders auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung, durch zeitnahe Informationen zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen. Zudem stehen polizeiliche Fachberater zu vorbeugenden, baulichen Sicherungsmaßnahmen unentgeltlich Rede und Antwort.

Weniger Fahrraddiebstähle in Regensburg, mehr aufgebrochene Pkw

Bei den Fahrraddiebstählen macht sich im Besonderen die positive Entwicklung in der Stadt Regensburg mit einem Rückgang um 311 Taten auf 1147 gestohlene Fahrräder im Jahresverlauf 2016 deutlich bemerkbar. Diese günstige Entwicklung sieht die Polizei auch im Kontext der eigens gegründeten „Ermittlungsgruppe Fahrrad“ in Regensburg.

Aufgebrochene Pkw´s beschäftigten 2016 die Oberpfälzer Polizei in 452 Fällen, was eine Steigerung um 43 Taten darstellt. Bei den Fallbearbeitungen zeigte sich, dass Wertgegenstände, die von außen sichtbar waren, nach wie vor große Anreize für die Täter darstellten. Daher bleibt der dringende Appell zur Vorsorge bestehen, Wertgegenstände nicht in abgestellten Fahrzeugen zurücklassen. „Beugen Sie Auto-Aufbrüchen vor, indem Sie keine Anreize für Diebe schaffen!“

Straßenkriminalität nimmt ab

Bei dem Deliktsfeld, das maßgeblich das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung beeinflusst, gingen die Fallzahlen erneut auf nunmehr 7.657 Straftaten zurück. Damit pendelten sich die enthaltenen Delikte im öffentlichen Raum, also auf Straßen, Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln mit einem Rückgang um 5,9 Prozent auf einem Zehn-Jahres-Tief ein. Enthalten sind hier Diebstähle, Sachbeschädigungen sowie gefährliche und schwere Körperverletzungen, Raubüberfälle und Sexualdelikte, die von der Öffentlichkeit wahrnehmbar, begangen wurden.

Drogentote: Höchster Stand der vergangenen Jahre

Mit 31 ist die Zahl der Menschen, die aufgrund Drogenkonsum im Jahr 2016 ihr Leben verloren haben, auf den höchsten Stand der vergangenen Jahre angestiegen. Der Kampf gegen illegale Suchtstoffe und deren indirekte Folgen bleiben daher weiterhin weit oben im Aufgabenkatalog der Oberpfälzer Polizei stehen. Die Fallzahlen zeigen eine Steigerung um 13 Prozent auf 3771 Delikte im Jahr 2016. Die Aufklärungsquote von 95,9 Prozent zeigt, dass es sich hierbei auch um ein sogenanntes Kontrolldelikt handelt. Ein mehr an Kontrollen führt regelmäßig zu einem mehr an festgestellten Delikten. Den Rückgang der Fallzahlen von 554 auf 416 Fälle im Jahr 2016, mit Blick auf den besonders verheerenden Suchtstoff Crystal führt die Polizei unter anderem auf gesteigerte Bemühungen der Kollegen in der Tschechischen Republik, eine Verdrängung durch den hohen Kontrolldruck in der Oberpfalz und teilweise neue Beschaffungswege zurück.

Mittel- und Langfristig erhofft sich die Polizei gerade durch die Prävention positive Wirkungen zum Wohle der Bevölkerung. Denn neben Verstößen nach dem Betäubungsmittelrecht beschäftigt die Kriminalität als Folge von Suchterkrankungen die Polizei in hohem Maße. Betäubungsmittelkonsumenten fallen regelmäßig durch Eigentumsdelikte oder als Menschen auf, die durch Drogenkonsum zur Gefahr für sich selbst oder ihr Umfeld werden.

Gewaltkriminalität ebenfalls auf höchstem Stand

Bei der Gewaltkriminalität setzte sich der negative Trend des Vorjahres fort. Mit 1.478 Fällen stieg die Belastung um 9,5 Prozent auf den höchsten Wert der vergangenen Jahre. Mit 82,4 Prozent sind Körperverletzungsdelikte in gefährlicher oder schwerer Tatausführung der größte Anteil an der Gewaltkriminalität, die auch Tötungsdelikte, Raubüberfälle und Vergewaltigungen enthält. Die Aufklärungsquote liegt mit 85,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 84,4 Prozent. Übermäßiger Alkoholgenuss spielt bei der Gewaltkriminalität nach wie vor eine besondere Rolle.

Besondere Herausforderungen: Zuwanderung, Terrorismus, Reichsbürger

Die hohe Zahl an Schutzsuchenden insbesondere im Zeitraum von Herbst 2015 bis Frühjahr 2016 brachte zahlreiche Aufgabenstellungen für die Polizei. Neben Schutzmaßnahmen für Unterkünfte und deren Bewohner gab es 2016 zahlreiche Einsätze wegen verbaler und tätlicher Auseinandersetzungen unter den Zuwanderern. Terrorlagen bei Würzburg und in Ansbach führten neben einer Unterstützung anderer Polizeiverbände auch in der Oberpfalz zu Neubewertungen von Sicherheitskonzepten für Veranstaltungen und besonderer Wachsamkeit und Sensibilität in den Reihen der Polizei. Mit der Intensivierung der Behörden übergreifenden Aufklärung und Bewertung der Reichsbürger-Szene ergaben sich seit Oktober für die Polizei eine Vielzahl an Aufgaben. In der Oberpfalz stehen zum Zeitpunkt März 2017 etwa 350 Personen im besonderen polizeilichen Fokus.

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