Bayern schneidet im bundesweiten Vergleich nach wie vor gut ab. Dennoch ist auch im Freistaat längst nicht alles rosig. Industrie, Einzelhandel und Wohnungsbau verzeichnen Rückgänge und der Freistaat fordert von der Bundesregierung nachhaltige Eneergielösungen und Bürokratieabbau.
Bayerns Wirtschaft stemmt sich erfolgreich gegen den negativen Bundestrend: Das verarbeitende Gewerbe konnte im Juni 2023 seine Produktion preisbereinigt um 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat steigern (Deutschland: -1,7 Prozent). Selbst die bayerischen Exporte stiegen: Die hohe nominale Zuwachsrate von 11,8 Prozent zeigt, dass nicht nur Preiseffekte zugrunde liegen. Die Arbeitslosenquote im Freistaat ist mit 3,5 Prozent im August 2023 weiterhin so niedrig wie in keinem anderen Bundesland (Bundesdurchschnitt: 5,8 Prozent).
Bayern setzt auf Klima und Hightech
Der Freistaat stärkt mit vielfältigen Initiativen den Wirtschaftsstandort: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wurde massiv beschleunigt. Der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die bayerische Bioökonomiestrategie stellen die Weichen für eine klimaneutrale Wirtschaft. Die milliardenschwere Hightech Agenda schiebt in zentralen Zukunftsfeldern wie Künstliche Intelligenz, Mikroelektronik und 6G an. Europäische IPCEI-Förderprojekte in Bayern in den Bereichen Batterietechnik, Wasserstoff und Mikroelektronik zielen auf die Technologieführerschaft in Schlüsselbranchen.
Industrie, Einzelhandel und Wohnungsbau ausgebremst
Die weiteren Aussichten sind allerdings verhalten. Die lahmende Konjunktur bei Bayerns wichtigstem Handelspartner China sowie die erhöhten Energie- und Rohstoffpreise führen zu negativen Geschäftserwartungen der Industriebetriebe. Der Einzelhandel spürt die Kaufzurückhaltung der Kunden infolge hoher Inflation. Und im Wohnungsbau bremsen hohe Baupreise und Bauzinsen. Die Entwicklung wird durch wachstumspolitische Defizite am Standort Deutschland verschärft.
Bayern fordert schnelleres Handeln der Bundesregierung
Bayern fordert von der Bundesregierung, die strukturellen Herausforderungen entschiedener anzugehen. Es fehlen weiterhin die entscheidenden Impulse aus Berlin, der Reformbedarf ist hoch. Nur nachhaltige Lösungen bei Energiepreisen, Steuern und Abgaben sichern Investitionen und Innovationen. Bei der Bürokratie kann mehr und zügiger entlastet werden. Dringender denn je muss jetzt mit Rechtsänderungen und Fortbildungsangeboten dem eklatanten Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
Bayerische Staatsregierung / RNRed