Die verheerenden PISA-Ergebnisse in Deutschland haben Kultusministerin Anna Stolz dazu bewegt, Konsequenzen zu ziehen. In einer PISA-Offensive für Bayern sieht sie unter anderem deutlich mehr Zeit und Raum für Lesen, Schreiben und Rechnen vor. Was neben gezielten Lehrerfortbildungen noch auf dem Plan steht.
Als Konsequenz auf die jüngsten PISA-Ergebnisse schnürt Kultusministerin Anna Stolz ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Grundschule: „Mein oberstes Ziel ist es, die Kinder stark zu machen. Ich bin der festen Überzeugung: Lesen, Schreiben, Rechnen sind das Wichtigste, was unsere Schülerinnen und Schüler können müssen.“
Neuausrichtung der Stundentafel
Die alarmierenden PISA-Ergebnisse hätten uns nochmal deutlich vor Augen geführt, dass es an der Zeit sei, jetzt zu handeln, so die Kultusministerin. Deshalb habe sie in den letzten Wochen viele Gespräche mit Mitgliedern der Schulfamilie und der Wissenschaft geführt und intensiv an einem Maßnahmenpaket gearbeitet: „Durch eine Stärkung der Basiskompetenzen fokussieren wir uns wieder auf das Wesentliche. Herzstück des Maßnahmenpakets ist deshalb eine Neuausrichtung der Stundentafel in der Grundschule.“
Schulen können individuelle Schwerpunkte setzen
Deutsch und Mathematik werden mit sechs zusätzlichen Stunden deutlich gestärkt. Die Anzahl der Deutschstunden wird in allen vier Jahrgangsstufen von sechs auf sieben Stunden erhöht. Zudem wird es in der ersten und vierten Jahrgangsstufe je eine zusätzliche Mathematikstunde geben. Mit Hilfe einer flexiblen Stundentafel kann jede Schule gleichzeitig individuelle Schwerpunkte setzen.
„Durch die verpflichtenden Vorgaben schaffen wir mehr Zeit für Lesen, Schreiben, Rechnen. Innerhalb dieses festen Rahmens bekommen die Schulen aber auch zusätzliche pädagogische Freiräume. Schließlich sind die Lehrkräfte die Profis vor Ort, die ihre Schülerinnen und Schüler am besten kennen.“
Gleichzeitig wird die Wochenstundenzahl in Jahrgangsstufe 1 und 2 auf 24 sowie in Jahrgangsstufe 3 und 4 auf 28 einheitlich angepasst. Von der Neuausrichtung der Stundentafel profitieren Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Kommunen. Denn dadurch werden zudem die Unterrichtsorganisation und Schülerbeförderung vereinfacht.
Von Lehrerfortbildungen bis zu Lesescreenings
Zum Maßnahmenpaket gehört auch, dass alle Kinder noch zielgerichteter individuell gefördert werden. Deshalb werden verbindliche Lesescreenings eingeführt, um den Lehrkräften noch besser Aufschluss über Lesefähigkeiten zu geben und eine genauere Diagnose zu ermöglichen. Zielgerichtete Lehrerfortbildungen, Unterrichtsmaterialien und die Stärkung der frühkindlichen Sprachförderung werden das Paket noch ergänzen und abrunden.
Neben den beschriebenen Maßnahmen kündigt Kultusministerin Anna Stolz an, auch die Lehrpläne wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu wollen: „Wir müssen den Mut haben, Prioritäten zu setzen und auch Neues zu wagen.“
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus / RNRed