Trends kommen und gehen, doch man muss nicht jede Saison seinen gesamten Kleiderschrank auswechseln, um sich modisch zu kleiden. Denn fast jeder hat das ein oder andere Lieblingsteil im Kleiderschrank, von dem man sich auf gar keinen Fall trennen möchte – die perfekt sitzende Jeans, das Vintage-Blusenkleid oder der wild gemusterte Kimono aus dem Urlaub. Richtig kombiniert, lässt sich so ein Lieblingsteil vielseitig einsetzen und immer wieder neu interpretieren. Die Voraussetzung: Es wird gezielt in Szene gesetzt.
Spot on: Fokus auf ein Key-Piece
Ein besonderes Kleidungsstück wirkt dann am stärksten, wenn es nicht gegen Konkurrenz antreten muss. Trägt man zum Beispiel knallpinke Heels im Stil der 2000er, kombiniert man sie am besten mit einer gerade geschnittenen Jeans, einem weißen T-Shirt und einem Blazer in Sand. Das wirkt modern, frisch und zeigt: Man hat Stil, aber muss es nicht schreien.
Formspiel: Wenn Oversized auf Figur trifft
Der Oversized-Blazer aus Wolle ist das Lieblingsstück im Kleiderschrank? Perfekt! Damit die Silhouette nicht untergeht, sollte man auf figurnahe Basics setzen: etwa ein schwarzer Rollkragenpullover und eine High-Waist-Lederleggings. So bleibt der Look balanciert – und bekommt genau die Lässigkeit, die ein Key-Piece verdient.
Stilbruch erlaubt: Materialien geschickt kombinieren
Ein gelungener Look lebt von Spannung – und die entsteht oft durch den bewussten Mix verschiedener Materialien. Hart trifft auf weich, grob auf fein: Leder mit Cashmere oder Denim mit Seide. So kann die edgy Lieblingslederjacke gut und gerne mit einer zart fließenden Satinhose gestylt werden. Material-Mixe schaffen Tiefe und lassen dein Lieblingsteil noch spannender wirken – ganz ohne viel Aufwand.
Mut zur Farbe – gezielt eingesetzt
Wer mutig Farbe bekennt, braucht nicht viel, um Wirkung zu erzielen. So avanciert ein auffälliges Accessoire mühelos zum stilprägenden Key-Piece des Outfits. Eine smaragdgrüne Tasche zu einem monochromen Outfit oder ein oranger Seidenschal zur weißen Hemdbluse. Besonders wirkungsvoll: kräftige Töne auf cleanem Weiß, Beige oder Schwarz. Solche Akzente verleihen Charakter, ohne zu dominieren.

Das Key-Piece wird mit kräftigen Tönen kombiniert, um dem Style einen Charakter zu verleihen. © unsplash / alexandra tran
Trend trifft Klassiker
Trends müssen nicht laut sein – sie dürfen dein Key-Piece gerne ergänzen. Ein florales Midikleid etwa bekommt mit einem breiten Fellkragen und kniehohen Boots im 70er- Stil ein stylishes Herbst-Upgrade. Oder man stylt den geliebten Leo-Mantel mit einer Wide-Leg-Hose in Toffee und einem simplen Stricktop. So wirkt der Look aktuell, aber niemals beliebig.
Und das wichtigste Accessoire? Wir selbst.
Am Ende ist das stärkste Styling-Tool immer noch die Person, die das Teil trägt. Haltung, Ausstrahlung und Präsenz bringen das Key-Piece erst richtig zum Strahlen. Ein besonderes Stück braucht nicht nur Raum – sondern auch Überzeugung.
Ein Fashion-Report von Kathrin Gnilka I filterMagazin