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Sie alle waren während des Lockdowns an der Front. Und sorgen entweder dafür, dass das Leben in Regensburg nicht ganz zum Erliegen kommt oder die Grundversorgung gewährleistet wird. Egal ob Krankenschwester, Busfahrer oder Lehrer, wir haben Sie nach der aktuellen persönlichen Lage befragt. Heute: Hausarzt Dr. med. Heinz Lehmann.
   
Hat die Pandemie Ihre Sicht auf die Medizin geändert?
Nein. Ich finde gerade in diesem Bereich wird zum einen Teil wirklich todesmutig und zum anderen Teil angemessen besonnen auf die noch nicht gänzlich bekannten Gefahren durch den neuen Erreger reagiert.

Als Hausarzt sind Sie während der Corona-Pandemie besonders gefragt. Wie macht sich das Abflachen der Infektionsrate bei Ihnen bemerkbar?
Es hat sich gezeigt, dass die eigentlich zuständigen Behörden für die Ängste und Fragen der Bevölkerung in diesem Ausmaß nur unzulänglich gerüstet sind. Um uns adäquat auf die uns betreffenden Probleme vorbereiten zu können, halfen uns daher der kollegiale Austausch unter ebenfalls betroffenen Haus- und Fachärzten. Durch gegenseitigen Erfahrungs- und Wissensaustausch konnten wir uns zunehmend selbst ausreichend für die kommenden Probleme rüsten. Von den zuständigen Stellen kam da leider oftmals wenig Konkretes, auch auf Nachfrage.

Welche Mehrarbeit oder Zusatzbelastung hat sich durch die Pandemie ergeben?
Vor allem unsere medizinischen Fachangestellten hatten sehr, sehr viel Stress bei der Bearbeitung unzähliger verzweifelter Anrufe und der Organisation einer sogenannten Infektionssprechstunde. Im Rahmen dieser behandeln wir in gesonderten Räumen Patienten mit Infektsymptomen wie Fieber, Husten oder Schnupfen aber auch Durchfall, die bei einem banalen Infekt oder eben auch bei Covid-19 auftreten können. So stellen wir sicher, dass unser restliches Patienten-Kollektiv soweit wie möglich geschützt bleibt. Auch auf diesem Wege hier noch einmal ein riesengroßes Danke für das Verständnis und die Besonnenheit unserer Mitarbeiter und PatientInnen!

Sind die Arztpraxen mittlerweile für die Pandemie (aus)gerüstet?
Nein. Alles, was wir an Schutzausrüstung in der Praxis, also von der einfachen FFP2-Maske über Desinfektionsmittel bis hin zu Plexiglas an Anmeldung und im Behandlungszimmer vorweisen können, haben wir uns über verschiedene Wege selbst organisiert, in begrenzter Menge erhalten und finanziert. Von der zuständigen Stelle kam ein kleines Care-Paket, das man getrost als völlig unzulänglich bezeichnen darf.

Haben Sie selbst Angst vor einer Infektion?
Ich selbst bin selber immer schon sehr fatalistisch eingestellt gewesen und mach mir da um mich wenig Sorgen. Nachdem ich aber mittlerweile Familie habe und berufsbedingt eben auch schwer kranke Menschen aus der sogenannten Risikogruppe versorge, habe ich – wie viele andere Kollegen – auch Angst davor, selbst zum Überträger zu werden. Wir tun – wie alle anderen – alles dafür, um dies zu verhindern. Ich hoffe sehr, dass das alles fruchten wird!

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