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Sie alle waren während des Lockdowns an der Front. Und sorgen entweder dafür, dass das Leben in Regensburg nicht ganz zum Erliegen kommt oder die Grundversorgung gewährleistet wird. Egal ob Krankenschwester, Busfahrer oder Lehrer, wir haben Sie nach der aktuellen persönlichen Lage befragt. Heute: Josua-Sandor Mulzer, Lehrkraft und Zweiter Realschulkonrektor.

In den letzten Wochen war kein direkter Unterricht möglich. Wie stark haben Sie das Zusammenstellen der Materialien und die Anleitung der Schüler für das Home-Schooling belastet?
Nachdem ich bereits zuvor schon viele Materialien digitalisiert hatte, entsprach der Aufwand dem meines Unterrichts zu regulären Zeiten. Aber ich kenne einige Kollegen, die dadurch Mehrarbeit leisten müssen.

Wie kamen Sie und Ihre Schüler mit dem befristeten Konzept zurecht?
Unser Home-Schooling Ansatz besteht aus drei Säulen: Der einfachste Weg für die Lehrkräfte war und ist die Verteilung von Materialien über E-Mail-Verteiler an die Schüler oder die Mailadressen der Eltern. Eventuell aber belastend für das Postfach der Eltern. Unser Schulmanager war eine Alternative, die Schüler über ein weiteres Mailsystem zu erreichen. Die meiste Möglichkeit bietet die Austauschplattform mebis (auf Moodle Basis). Dort können für jeden Unterricht in jeder Klasse jegliche Dateien oder Verlinkungen zur Verfügung gestellt und ein Forum für den Austausch betrieben werden. Auch automatische Rückmeldungen über erfolgte Abrufe sind möglich.
Nachdem ich bereits zuvor mit dieser Plattform gearbeitet hatte, fiel meine Wahl hauptsächlich auf diesen Kommunikationsweg. Aufgrund der schlechten Netzanbindung einiger Schüler hat unsere Schule auf Live-Konferenzschaltungen über den Rechner bewusst verzichtet.

Wie hat sich das Verhältnis zwischen Ihnen, den Schülern und den Eltern durch die getroffenen Maßnahmen verändert?
Eine Rückmeldung vor allem der schwachen Schüler ist erschwert oder gar nicht möglich. Aber ich hoffe, dass sich das Verhältnis eher gebessert hat, da jeder die Anstrengungen aller Beteiligten wahrnimmt.

Welche Auswirkungen werden die geplanten Maßnahmen auf den kommenden Unterricht und Ihr pädagogisches Wirken haben?
Ein Präsenzunterricht mit diesen Vorgaben ist nur stark eingeschränkt möglich. Die Klassen müssen geteilt werden, das Stundenmaß der Lehrer erhöht sich damit. Die Abschlussklassen können so zwar bedingt an der Schule unterrichtet werden, aber die digitale Versorgung für den Rest muss ja auch weiterlaufen. Und ein Schichtbetrieb mit Vormittag/Nachmittag ist wegen der Schülerbeförderung an Landschulen nicht möglich.

Die Schulen gehören zu den wenigen Orten, an denen sehr viele Menschen zusammenkommen. Sehen sie sich als Lehrkraft einer besonderen Infektionsgefahr ausgesetzt? Und machen Sie sich sorgen, sich zu infizieren?
Ich persönlich nicht, aber es gibt an meiner Schule genügend Lehrkräfte, die sich Sorgen machen. Risikoträger müssen zwar nicht an die Schule, aber wir haben genügend Kollegen, die mit Risikoträgern in einem Haushalt leben. Dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass wir das Leben wieder weiter öffnen müssen, und da bedingt das eine das andere. Im Vergleich zum klinischen Personal trifft unseren Berufsstand die Krise wesentlich geringer.

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