section_topline
Redaktions-Hotline: +49 (0)941 59 56 08-0
section_mobile_logo_top
section_header
section_navigation
section_breadcrumbs
section_component

Eine unübersichtliche Kreuzung, ein vergessener Seitenblick – ein Autounfall passiert innerhalb von Sekundenbruchteilen. Und dieselbe Zeitspanne kann entscheidend sein, um ein Menschenleben zu retten. Das Problem: Viele wissen nicht, was im Ernstfall zu tun ist.

Die Kenntnisse der Deutschen über Erste-Hilfe-Leistungen sind durchaus ausbaufähig. Aus diesem Grund wollen Betriebskrankenkassen zusammen mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die Zahl der Laienhelfer nach skandinavischem Vorbild erhöhen. Dort werden lebensrettende Maßnahmen von klein auf erlernt und deutlich öfter angewendet: 70 Prozent können im Notfall eine Herzdruckmassage durchführen, in Deutschland sind es nur etwa 35 Prozent.

Ursache für diese Entwicklung dürfte bei vielen die Angst sein, etwas aus Unwissenheit falsch zu machen. Außerhalb von Krankenhäusern gibt es jährlich etwa 50 000 Menschen, die von einem Herz-Kreislauf-Stillstand betroffen sind. Von diesen überleben lediglich 10 Prozent, da lebensrettende Maßnahmen ausbleiben, bis der Rettungsarzt vor Ort ist.

Eine Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Jahr 2012 ergab, dass bei 37,5 Prozent der Deutschen der Erste-Hilfe-Kurs mehr als 10 Jahre zurückliegt. Die Kenntnisse sollten allerdings alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt werden. Nach dem Führerschein machen jedoch nur die wenigsten erneut einen Kurs. Ausnahmen sind diejenigen, die aus beruflichen Gründen regelmäßig auf sie angewiesen sind. Immerhin ist die Bereitschaft der Deutschen, Hilfe zu leisten, groß.

Für die Umfrage des Instituts Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken wurden 1000 Deutsche ab 18 Jahren repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland im Juli und August 2017 befragt. Nicht einmal 25 Prozent halten sich für gute Ersthelfer, bei älteren Menschen sind es noch weniger. Zwei Drittel trauen es sich zu, im Notfall zu helfen. Dabei geht es aber eher um organisatorische oder psychologische Unterstützung. Bei einer Herzmassage oder dem Einsatz von Defibrillatoren setzt es bei vielen doch aus: Fast die Hälfte gab an, den Einsatz des Defibrillators lieber Leuten mit Erfahrung zu überlassen.

Dabei kann beim Einsatz moderner Geräte nicht viel falsch gemacht werden. Entgegen zahlreicher Filmszenen ist es damit nicht möglich, ein Herz versehentlich zum Stillstand zu bringen. Die Technik kann uns aber auch auf eine weitere Art das Leben retten. Mittlerweile werden diverse Apps angeboten, die Nutzern das richtige Verhalten in Notsituationen nahe bringen. Damit hat man alle wesentlichen Informationen immer griffbereit. Wenn man der reinen Theorie nicht so viel abgewinnen kann, ist auch ein erneuter Besuch des Erste-Hilfe-Kurses möglich. Einige von ihnen dauern nur wenige Stunden, können an einem Tag abgeleistet werden und vermitteln alle wesentlichen Verhaltensregeln. Damit ist man auch mit kleinem Zeitaufwand bestens für den Ernstfall gewappnet.

Eventfilter

section_breadcrumbs
footer
Cookie-Einstellungen
nach oben