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Zu Beginn der Videospiele gab es ab und zu die Aussage von Fans, dass gewisse Storys in Games fast schon filmreif wären. Damals musste man noch durch Pixel stöbern, um eine Geschichte entdecken zu können, mittlerweile sind Videospiele fast schon besser und größer inszeniert als so mancher Blockbuster im Kino. Dass sich beide Welten vermischen, war nur eine Frage der Zeit. Vor fast 25 Jahren kam der erste Video-Spiel-Film in die Kinos. Im Laufe der Zeit fanden sich einige Franchisen auf der Leinwand wieder, doch nur selten mit qualitativem Erfolg.

Doch woran liegt das?  Videospiel-Kenner haben gegenüber „Unwissenden“ einiges voraus: sie kennen die Story, die Charaktere und die Schauplätze. Während Nicht-Kenner ohne große Erwartungshaltung ins Kino gehen, bauen Fans bereits lange vorher einen gewissen Stresslevel auf. Sie erwarten, dass der Film das Gefühl des Videospiels eins zu eins wiedergibt. Es gilt beispielsweise als großer Faux-Pas, wenn Videospielverfilmungen von der Handlung der Vorlage abweichen. Teilweise  schreiben Regisseure ganze Handlungen um oder verändern Charaktere in Aussehen, Verhalten oder Fähigkeiten, lassen dabei auch noch Details außer Acht oder erwähnen wichtige Geschehnisse aus dem Spiel gar nicht. Was dabei gerne vergessen wird: Ursprünglich wurden als Teil des Merchandising von Filmen Videospiele produziert, die thematisch mehr oder weniger eng an den Namensgeber der Spiele angebunden waren.

A Series of Unfortunate Movies

In Japan wurden Videospiele vorzugsweise animiert verfilmt. Mit Super Mario Bros.: Peach-Hime Kyushutsu Dai Sakusen! wurde Marios und Luigis erstes Abenteuer im Mushroom Kingdom einem größeren Publikum bereits 1986 auf VHS-Kassette angeboten. 1994 kamen mit Fatal Fury: The Motion Picture und Street Fighter II: The Animated Movie animierte Filme zu den beliebten Beat-em-Ups auf Kassette in den Handel. Im Gegensatz zu den modernen Live-Action-Verfilmungen benötigen die animierten Filme auch heute noch deutlich weniger Budget und orientieren sich sehr stark an den Vorlagen.

Die erste dieser Realverfilmungen war Super Mario Bros. im Jahr 1993. Der Film floppte grandios (20 Millionen US-Dollar Einnahmen, 48 Millionen US-Dollar Budget), was wahrscheinlich nicht zuletzt der sehr düsteren Atmosphäre des Films und seiner merkwürdigen Interpretation der Vorlage geschuldet war. Es stimmte im Grunde überhaupt nichts. Ein am Ende angedeutetes Sequel wird wohl niemals umgesetzt werden, da Nintendo nach diesem Reinfall alle Hoffnungen auf eine filmische Umsetzung ihrer Werke verloren hat.

Ein Jahr später folgte Street Fighter – Die entscheidende Schlacht. An der Besetzung hapert es nicht: Kampfsportlegende Jean-Claude Van Damme, Ràul Julià (Addams Family), Wes Studi (Avatar), sowie Sängerin Kylie Minogue konnten verpflichtet werden. Der Film ist vollkommen überzeichnet, vor allem Julià war sich dessen bewusst und spielte in seinem letzten Film vor seinem frühen Tod die Rolle des M. Bison vollkommen überspitzt und somit herrlich thrashig. Auf einen Nachfolger musste man bis 2009 warten: Street Fighter – Die Legend of Chun-Li dreht sich um die Namensgebende  Martial-Arts Expertin und ist ein Fest an missratenen Kampfsequenzen sowie untalentierten Schauspielern.

Im selben Jahr erschien eine weitere Umsetzung eines Kampfspiels mit Double Dragon. Auch hier können eine junge Alyssa Milano,  Robert Patrick und Special Effects keine schlechten Dialoge, sowie miese Story retten.

Der große Hype der Prügeleien geht im Jahre 1995 mit dem kultigen Trash-Film Mortal Kombat weiter. Legendär ist bis heute die Titelmelodie, sowie die Szene vor dem brennenden Set unterlegt von „Fear Factory“. Ebenso wurden zum ersten Mal Elemente in der Verfilmung untergebracht, die später in den Spielen übernommen wurden. Die Fortsetzung zwei Jahre später namens Annihilation war aufgrund der hanebüchenen Geschichte ein reiner Cash-Grab der Filmemacher.

Kurz vor der Jahrtausendwende wirkte die Verfilmung von Wing Commander unpassend. So  bot die Vorlage bereits Zwischensequenzen mit echten Schauspielern. Trotz bekannten Namen wie Freddie Prince jr. (Scooby-Do) floppte der Film an den Kinokassen.

In einer anderen Spielserie hat man sich dagegen aufgrund toller Zwischensequenzen immer eine Verfilmung gewünscht: Final Fantasy: Die Mächte in dir erschien 2001 als erster vollständig computeranimierte Film auf der Leinwand. Leider wurde sich eher auf die pixelgenaue Darstellung von Haaren als auf den Rest konzentriert. 2005 wurde ein weiterer Versuch mit Final Fantasy VII: Advent Children gestartet. Er ist die direkte Fortsetzung zum 7. Teil der Spielereihe und kann als einer der besten filmischen Videospielumsetzungen bezeichnet werden.

Ebenfalls 2001 bekam Tomb Raider Lara Croft ihren ersten Leinwandauftritt spendiert. Angelina Jolie schlüpfte in die Rolle der britischen Archäologin, auch ein noch unbekannter Daniel Craig konnte eine Rolle ergattern. Das Einspielergebnis  war Anfang der 2000er das Beste, das jemals mit einer weiblichen Hauptrolle eingenommen wurde. Zwei Jahre später folgte Die Wiege des Lebens und war ebenso erfolgreich. Hier war diesmal Gerald Butler mit einer großen Nebenrolle vertreten.

2002 startete die 2017 (vorzeitig) beendete Resident Evil Filmserie. Mila Jovovich verkörpert dank ihrem Mann – dem Regisseur des Films Paul W.S.Anderson – die im Spiel niemals auftauchende Alice. Mit jedem Teil trennte man sich noch weiter von der Vorlage, warf als Fanservice jedoch ohne Zusammenhang einzelne Stücke aus dem zum jeweiligen Film aktuellen Spiel hinein. Bezeichnend, dass „The Final Chapter“ die Vorgänger komplett ignoriert, dennoch als großes, alles beendendes Finale angepriesen wurde. Vor wenigen Tagen wurde der Neustarts der Reihe durch ein Reboot bekannt gegeben…

Eine etwas absurde Umsetzung folgte 2004 mit Autobahnraser. Alexandra Neldel und Collin Fernandes sind nur zwei der zahlreichen Namen, die sich eine rasante Fahrt auf der A13 in Luxemburg liefern.

Dass Ex-Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson filmisch selten  für Qualität steht, bewies er bereits 2005 mit Doom, der außer seiner First-Person-Szene gegen Ende die Zuschauer für doom verkauft. Die Dämonen aus der Hölle und die mythischen Elemente aus dem Spiel wurden gegen langweilige Mutanten getauscht.

2006 ging es um Leben oder Tod der Zuschauer: D.O.A. – Dead or Alive bot außer Eye-Candy und dem Soundtrack von Junkie XL keinerlei Mehrwert. Wrestling-Fans konnten sich wenigstens auch hier über den Auftritt von Kevin Nash freuen.

Dass Videospielumsetzungen doch keine Nähe zur Vorlage braucht um gut anzukommen, bewies Silent Hill im selben Jahr. Unpassende Gewaltszenen und missinterpretierte Charaktere machten den Grusler dennoch zu einem der beliebtesten Videospielfilme. Der Nachfolger Silent Hill: Revelation 3D wurde trotz besserer Umsetzung von Fans und Kritikern zerrissen.

Im Folgejahr verkörperte Timothy Olyphant den vorsichtigen Schleicher Agent 47, der jeden Mord wie einen Unfall aussehen lässt in Hitman – Jeder stirbt allein – und sorgt für reichlich Action. Dennoch an sich ein recht ordentlicher Film, der mit einigen Anspielungen einige Fans gewinnen konnte. Der Nachfolger Hitman: Agent 47 pfiff dann komplett auf die Vorlage und war eine einzige Katastrophe.

In dieselbe Richtung ging es 2008 mit Max Payne. Mark Wahlberg verkörpert die titelgebende Figur mehr schlecht als recht, der abstrakte Plot mit Drogenengeln verwirrte mehr, als dass er unterhielt.

Typisch japanisch wurde es im gleichen Jahr mit der Verfilmung zu „TheOneChanbara“ namens Zombie Killer – Sexy As Hell. Eine lediglich mit Bikini, Schal und Cowboyhut bekleidete Schwertkämpferin metzelt sich durch zahlreiche Zombies. Ob hier Film oder Spiel besser ist, bleibt jedem selbst überlassen.

2010 bekam dann endlich der Konkurrent zu Street Fighter einen Realfilm spendiert: Tekken bot jedoch nicht einmal thrashige Action, die schlecht ausgeführten  Schläge und Tritte treffen den Zuschauer hart im Gesicht. Tekken 2: Kazuya`s Revenge setzt noch einige Tiefschläge hinterher.

Jedoch gab es in jenem Jahr auch eine positive Filmerfahrung mit Prince of Persia: Der Sand der Zeit. Jake Gyllenhaal spielt die Hauptrolle in einem – auch losgelöst des Spiels gesehenen – unterhaltsamen Abenteuerfilm.

Eine TV-Adaption erschien 2011 mit Red Faction: Origins. Der Film spielt trotz Namen nach dem dritten Game „Red Faction: Guerrilla“ und erweist sich als angenehme Überraschung und schöne Ergänzung zur Vorlage.

Danach wurde es einige Jahre lang etwas ruhiger, bis 2014 Need for Speed mit „Breaking Bad“-Schauspieler Aaron Paul erschien. Der Film erweist sich zwar nicht als wirklich gute Umsetzung, bietet jedoch die etwas logischere und intelligentere Alternative zur „The Fast and the Furious“-Reihe.

Im Vorjahr wurden einige hochkaräter verfilmt. Ratchet & Clank ist ein weiterer Animiationsfilm zum beliebten Hüpfspiel, welches an sich nichts falsch macht, bietet eine hochkarätige Synchronbesetzung mit John Goodman, Bella Thorne, Rosario Dawson und Sylvester Stallone, jedoch liefert die Filmumsetzung nichts neues und wirkt lediglich wie eine stark komprimierte Fassung der Zwischensequenzen im Spiel.

Angry Birds – Der Film verwandelte das kurzweilige Handyspiel in einen - gerade für kleinere Zuschauer -  unterhaltsamen Animationsfilm im Stil von Pixar und Dreamworks.

Warcraft: The Beginning gilt als erster Teil eines großen Franchise, das in Zukunft die Geschehnisse von „World of Warcraft“ erzählen wird. Ein durchaus unterhaltsames Action/Fantasy Brett, das jedoch zu sehr auf deutliche CGI setzt.

Der aktuellste Videospielfilm ist Assassins Creed. Die Mischung aus Meuchelmördern, Verschwörungen und dem ewigen Kampf zwischen Templern und Assassinen auf der Suche nach den Edensplittern erzählt keine direkte Geschichte aus den bisherigen Spielen, sondern erweitert die Franchise um neue Charaktere, wie es u.a. schon mit Büchern geschehen ist.







Des Teufels Advokat – Uwe Boll


Eine ganz besondere Gattung an Filmemachern ist Dr. Uwe Boll. Vor allem in den Jahren 2002 bis 2008 polarisierte er durch seine Filme mit Videospiellizenzen. Denn richtige Verfilmungen kann man seine Werke nicht nennen, was er auch selbst offen zugibt.

Neben  House of the Dead (2003) zählen Alone in the Dark (2005), BloodRayne I (2005), II (2007), III (2010), Schwerter des Königs – Dungeon Siege (2007), Postal (2007) sowie Far Cry (2008) zu seinen berühmt-berüchtigten Verfilmungen.

Erfolgsversprechend

Das Videospielverfilmungen erfolgreich sind, zeigt folgende Top 3: Prince of Persia spielte 335 Millionen US-Dollar weltweit ein, der Angry Birds Film 350 Millionen US-Dollar und an der Spitze mit 460 Millionen US-Dollar steht Warcraft: The Beginning.

Was bringt die Zukunft?

Gerade aufgrund des Erfolgs der letzten Jahre nehmen die Umsetzungen nicht ab.

Noch in diesem Jahr erscheint mit It came from the Desert ein potenziell sehr trashiger Film, der auf dem 1989 erschienenen MS-Dos Adventure basiert. Ebenfalls 2017 starten die Dreharbeiten zum Playstation-Exklusivem Blockbuster Uncharted. Hier zeigt sich Joe Carnahan („The Grey“) für das Drehbuch verantwortlich, Shawn Levy („Stranger Things“) wird Regie führen.

Nach Jumanji und Baywatch zerstört Dwayne Johnson 2018 mit Rampage eine weitere Jugenderinnerung vieler Zuschauer. Die Vorlage kann als eine Art Freddy Vs Jason mit Monstern in der Großstadt beschrieben werden. Auch der diebische Waschbär Sly Cooper erhält nächstes Jahr seinen Animationsfilm.

Regisseur Michael Bay ist der genau richtige Mann zur Umsetzung des ruhigen Taktik-Shooters Tom Clancy`s Ghost Recon. Ebenfalls von Tom Clancy, jedoch von den Ubisoft Studios selbst produziert wird The Division. Oscar-Gewinner Stephan Gaghan ("Traffic – Macht des Kartells", „Syriana“)  fungiert als Regisseur und Drehbuchautor, Jake Gyllenhaal und Jessica Chastain spielen 2018 die Hauptrollen.

Ein weiterer, doch etwas abgehobenerer Online-Shooter ist Borderlands. Produzent Avi Arad (Spider-Man) verspricht actionreiche Science-Fiction im „Mad Max“-Stil.

Der filmische Neustart von Tomb Raider  beginnt am 15.03.2018. Alicia Vikander spielt Lara Croft, der Film richtet sich an das 2013 ebenfalls rebootete Spiel.

In die Kategorie „WTF?“ fallen der Klötzchenbaukasten Minecraft, eine Verfilmung des Sommerhypes 2016 Pokemon Go sowie das absolut geschichtslose Tetris…laut Produzent Lawrence Kassanoff als „epochaler Sci-Fi-Thriller“ sogar als Trilogie.

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