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Nilhechte haben sich evolutionär an ihre Umgebung angepasst. Sie verfügen über elektrische Organe mit denen sie schwachelektrische Entladungen für die Kommunikation und Elektroortung aussenden. Ein Fisch der Nilhecht-Art aber verzichtet auf die Vorteile der Evolution.

Die Nilhecht-Art "Mormyrus hasselquistii" sendet so starke elektrische Entladungen aus, dass eine Berührung für den Menschen durchaus schmerzhaft sein kann. Diese Beobachtung machte Prof. Dr. Bernd Kramer vom Institut für Zoologie an der Universität Regensburg als er in einer Studie zum Körperbau verschiedene Nilhecht-Arten aus Afrika unter die Lupe nahm. Nun will der Biologe erklären, warum der Fisch damit scheinbar auf zahlreiche Vorteile der Evolution verzichtet.

"Die elektronischen Entladungen dieser besonderen Nilhecht-Art erinnern mich eher an die Energie eines Elektrozauns als an die bekannten Eigenschaften anderer, schwachelektrischer Nilhechte", so Kramer. Auf den ersten Blick scheinen diese starken Entladungen des Mormyrus hasselquistii kontraproduktiv zu sein, denn sie erlauben weder eine Kommunikation unter den Artgenossen noch eine diskrete Elektroortung in der Umgebung. Die Entladungen sind aber andererseits auch nicht stark genug, um sie bei der Jagd auf andere Fische als "Waffe" einzusetzen.

Kramer vermutet, dass die starken Entladungen bei der Nilhecht-Art zur Abschreckung dienen. So könnte der Mormyrus hasselquistii davon profitieren, für den starkelektrischen Zitterwels gehalten zu werden. Dieser lebt in denselben Gewässern wie die Nilhecht-Art, wird aber bis zu 120 cm lang und teilt schon als Winzling gefährliche Schläge aus.

Was es genau mit dem "Zitter-Nilhecht" auf sich hat, will Kramer in einer weiteren Untersuchung erforschen. Die ersten Beobachtungen sind vor Kurzem in der renommierten Fachzeitschrift "African Journal of Aquatic Science" veröffentlicht worden (DOI:10.2989/16085914.2012.745806).

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