So führt Wolbergs Regensburg
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Bereits zum fünften Mal war Oberbürgermeister Joachim Wolbergs Gast im Wahlfach "Führungskompetenz" an der OTH Regensburg und berichtete von seinen Erfahrungen zum Thema "Führung".
"Führung heißt, Entscheidungen zu treffen, die vielleicht auch nicht immer jedem gefallen." so beginnt Joachim Wolbergs seinen Vortrag vor 20 Studierenden der OTH Regensburg Anfang Mai. Im Folgenden erklärt Wolbergs seinen eigenen Werdegang und fügt hinzu, dass man Führungskompetenz nicht einfach hat, sondern sie im Laufe der Zeit entwickeln müsse.
Am Anfang seiner Karriere war Wolbergs angestellter Geschäftsführer der Alten Mälzerei und damit zuständig für 15 Mitarbeiter, als selbstständiger Geschäftsführer dann für zehn Vollzeitkräfte und rund 50 Aushilfen der angeschlossenen Gastronomie. Seit 1996 ist er Stadtrat in Regensburg, als Bürgermeister für Soziales in der Großen Koalition der vergangenen sechs Jahre war er dann für rund 900 Mitarbeiter verantwortlich. Seit er am 1. Mai 2014 zum Oberbürgermeister ernannt wurde, ist er für ganze 3400 Beschäftigte der Stadt und weitere 2000 Beschäftigte bei kommunalen Tochterunternehmen zuständig. So habe er sich im Laufe der Jahre seine Führungskompetenz aufgebaut.
"Ich habe mich nie für etwas besseres gehalten als andere!"
Auch einige Leitsätze gab er den Studierenden mit auf den Weg. Er sieht sich selbst als Lernender, und macht sich gerne persönlich ein Bild vom Zustand der Pflege oder den Erfordernissen der Kanalisation, um nur einige Beispiele zu nennen. Als Oberbürgermeister muss er jedoch nun viele Aufgaben wegdelegieren und sich auf die zweite Führungsebene verlassen. Ein weiterer Grundsatz Wolbergs, ist es, sich selbst nicht für etwas besseres zu halten als die anderen. Er hält es stattdessen wichtig, verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensbedingungen zu kennen.
Entscheidungen zu treffen fällt auch einem Oberbürgermeister manchmal schwer. Allerdings hat Wolbergs dafür eine Strategie entwickelt, die er den Studierenden der OTH gerne verrät: "Um Entscheidungen zu treffen, höre ich zum einen auf Menschen, denen ich vertraue, zum anderen auf meine eigenen Überzeugungen." Zusätzlich sei es aber auch wichtig, sich immer ein gewisses Maß an Unabhängigkeit zu bewahren, um Entscheidungen unabhängig fällen zu können. Auszeiten sieht Wolbergs als Möglichkeit, neue Ideen und Überzeugungen zu entwickeln.
Zu guter Führung gehört es für Wolbergs auch, dafür zu sorgen, dass sich die Mitarbeiter sicher fühlen, konkret heißt das für ihn, unbefristete Anstellungsverhältnisse und eine vernünftige Bezahlung für vernünftige Arbeit. Des Weiteren sollte ein Chef zugeben können, dass auch er mal Fehler macht, denn von Chefs werden Entscheidungen erwartet, "die auch manchmal danebengehen können".
Mindestens sechs, besser zwölf, warum nicht 18 Jahre Oberbürgermeister Regensburgs sein?"
Im Anschluss dürfen die Studierenden Fragen an Wolbergs stellen. Diese sind vor allem daran interessiert, wie Wolbergs es schafft, all seine Aufgaben unter einen Hut zu bringen und wie lange er gerne Oberbürgermeister der Stadt Regensburg bleiben möchte. Natürlich habe es Zeiten gegeben, in denen Wolbergs überlegte, alles "hinzuschmeissen." An diesen Erfahrungen ist er allerdings gewachsen. Und auch die zweite Frage ist schnell beantwortet: "Mindestens sechs, besser zwölf, aber warum nicht 18 Jahre Oberbürgermeister Regensburgs sein?" Wolbergs fügt hinzu: "Eine Stadt wie Regensburg ist richtig spannend. Jeder Tag als OB ist anders und ich lerne jeden Tag dazu."
Und wie kommt Oberbürgermeister Wolbergs bei den Studierenden der OTH an? Maschinenbaustudent Jan Korzonnek findet ihn "sehr ehrlich und sympathisch" und Janina Eisele fügt hinzu: "Ich habe ihm gerne zugehört, weil er so gut spricht."
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Bild: OTH Regensburg