Bereits seit 2003 gibt es den "Literarischen Salon" in der Stadtbücherei Regensburg, der in der kommenden Woche sein beachtliches Jubiläum feiert. Dann findet er nämlich zum 100. Mal statt. An jedem letzten Donnerstag im Monat diskutieren im Salon Literaturinteressierte in ungezwungener Atmosphäre bei einem Glas Wein über Autoren, Bücher oder literarische Themen.
Im 100. Literarischen am 25.04. ab 19.30 Uhr versucht Referent und Moderator Dr. Helmut Hein eine Revision und Reflexion der wichtigsten philosophischen und literarischen Texte "nach Auschwitz", von Giorgio Agamben über Claude Lanzmanns "Shoah" bis Peter Weiss. Im Zentrum stehen unter anderem die Arbeiten von Hannah Arendt und Imre Kertesz, aber auch die "bannende" autobiographische Literatur Paul Celans, Primo Levis und Ruth Klügers.
Es gebe kein Dokument der Kultur, das nicht auch Zeugnis ablegt von der fortbestehenden Barbarei, diagnostizierte Walter Benjamin schon vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach Auschwitz verschärften Adorno, Brecht und andere den Befund: Wie kann man jetzt überhaupt noch "empfinden", denken, schreiben? Ist nicht jedes Gedicht, jeder Gedanke Lüge, Gemeinheit, Verdrängung, kurz: ein Verbrechen. Was bleibt, nach dem Trauma, nach der Stummheit?
Veranstalter des Literarischen Salons ist das Amt für Weiterbildung bzw. die Stadtbücherei und die Volkshochschule Regensburg. Für Fragen steht Karin Martin unter der Telefonnummer 507-1478 zur Verfügung oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
100. Literarischer Salon
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- Kategorie: Kultur & Szene
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